Horrorstelle auf der A7: Bei Regen kracht es immer wieder vor Hünfeld/Schlitz
23.10.24 - Bei einsetzendem Regen wird die Autobahn A7 nahe der Anschlussstelle Hünfeld/Schlitz immer wieder zu einer Gefahrenstelle: In der Gefällstrecke aus Richtung Norden kommend geraten oftmals Fahrzeuge ins Schleudern und prallen gegen die Betonleitwand oder rutschen rechts von der Fahrbahn.
Ende August dieses Jahres ereignete sich ein Horrorunfall: Zwei Menschen verloren ihr Leben. Zunächst war ein Auto ins Schleudern geraten. Die Insassen stiegen wohl aus, ein nachfolgendes Fahrzeug fuhr in die Unfallstelle. Die Feuerwehr Hünfeld beschrieb die schwierige Anfahrt: starker Regen und Autos, die ins "Schwimmen" geraten seien.
Ein Zustand, den es zu minimieren gilt. Aktuell weisen zwei große Hinweisschilder auf die Gefahren hin: "Bei Nässe ist Tempo 100" vorgeschrieben. Das reicht nicht. Gerade bei starkem Regen ist die Sicht stark eingeschränkt. Was aber auch klar ist: Jeder Verkehrsteilnehmer hat seine Geschwindigkeit eigenverantwortlich anzupassen.
Das Polizeipräsidium Osthessen erklärt: "Stand 30. September wurden auf der A7 im Bereich der Gefällstrecke zwischen Kilometer 548 und 549 in den letzten drei Jahren 26 Verkehrsunfälle polizeilich registriert. Hierbei wurden zwei Menschen tödlich, drei Menschen schwer und zwölf Menschen leicht verletzt. Bei 15, also bei über der Hälfte der Verkehrsunfälle, handelt es sich um Unfälle auf nasser Fahrbahn, bei denen die Fahrzeug führenden die Kontrolle über ihr Fahrzeug verloren hatten und ihnen der Vorwurf der nicht angepassten Geschwindigkeit gemacht wurde."
Auswertungen und Analysen der Behörden
Die Polizei befinde sich aktuell im Austausch mit der zuständigen Autobahn GmbH. Verschiedene Möglichkeiten der Gefahrenminimierung werden diskutiert. Auf Nachfrage von OSTHESSEN|NEWS erklärt ein Sprecher der Autobahn GmbH recht spärlich: "Die Autobahn GmbH steht bezüglich des Streckenabschnitts im Austausch mit der Polizei und im Rahmen der Unfallkommission laufen die Auswertungen und Analysen. Der Prozess ist aber noch nicht abgeschlossen, sodass zurzeit keine Auskünfte über eventuelle verkehrsrechtliche oder bauliche Maßnahmen getroffen werden können."Die Behördenentscheidungen sind in Deutschland eher langatmig, trotzdem sind es die Verkehrsteilnehmer, die oftmals selbst die Gefahren zumindest deutlich minimieren sollten, um andere Verkehrsteilnehmer und sich selbst möglichst nicht in Gefahr zu bringen.
Die Polizei gibt wichtige Hinweise, wie wir uns bei regennasser Fahrbahn verhalten sollen:
Geschwindigkeit anpassen
Geschwindigkeitsbeschränkungen mit dem Zusatz "bei Nässe" unbedingt einhalten
Längeren Bremsweg einkalkulieren
Genügend Abstand halten
Besonders vorausschauend fahren
Zustand der Autoreifen in Sachen Alter und Profiltiefe kontrollieren.
Sollte es dennoch zu Aquaplaning kommen, gilt: Fuß vom Gas, Lenkrad gerade halten, die Kupplung treten und warten, bis die Reifen wieder Halt finden. Bremsen sollte man nur bei akuter Gefahr und auf keinen Fall hektisch reagieren. Ruckartige Lenkbewegungen können das Auto ausbrechen lassen. (Hans-Hubertus Braune) +++