Kreistag: Groenhoff-Areal, Naturschutzgebiet, Nachnutzung für Wohncontainer
08.10.24 - Am Montag standen bei der Kreistagssitzung in der TV-Turnhalle Flieden neben dem Groenhoff-Areal unter anderem die Kaskadenschlucht und das Rote Moor sowie ein Nachnutzungskonzept für Wohncontaineranlagen auf der Tagesordnung.
Groenhoff-Areal
Die Bündnis 90/Die Grünen/Volt-Fraktion hatte in einem Antrag gebeten, über den aktuellen Sachstand zum baufälligen Groenhoff-Areal auf der Wasserkuppe zu berichten. Vor allem die zeitliche Perspektive für die nächsten Schritte in der Entwicklung des Areals interessierte die Fraktion. Gersfelds Bürgermeister Steffen Korell (CDU) erläuterte, es sei "ein Elend, was da passiert." Die höchste Liegenschaft des Landes Hessen sei eine Ruine, das Land wäre gut beraten, aktiv zu werden.Bereits Mitte Juli 2022 sei ein Interessenbekundungsverfahren vom damaligen hessischen Finanzminister Michael Boddenberg (CDU) gestartet worden, auch um Investoren zu finden. Das Land habe Hoffnungen geweckt, die nicht eingetreten seien - ein Hotel mit 140 Betten habe auf dem Areal entstehen sollen, das 100.000 zusätzliche Übernachtungen im Jahr bringen sollte, erinnerte Thomas Grünkorn (CWE). Thomas Hering (CDU) verwahrte sich gegen die Darstellung, dass nur Hoffnungen geweckt worden wären und das Land Hessen behindere bei der weiteren Entwicklung des Areals.
Kaskadenschlucht und Rotes Moor als Naturschutzgebiet Die Bündnis 90/Die Grünen/Volt-Fraktion hatte beantragt, die Ausweisung der Naturwaldfläche Kaskadenschlucht und Rotes Moor als Naturschutzgebiet abzuschließen. Das Land Hessen hatte damit begonnen, alle Naturwaldentwicklungsflächen über 100 Hektar Fläche im Staatswald als Naturschutzgebiete auszuweisen, diese Ausweisung aber zu Beginn des Jahres gestoppt. Nur eine Ausweisung als Naturschutzgebiet schaffe aber den rechtlichen Rahmen, um die Stilllegung des Waldes langfristig zu gewährleisten, so der Antrag der Fraktion.
Auch hier antwortete Korell: Zum einen sei die Ausweisung Aufgabe des Landes Hessen, zum anderen seien die beschriebenen Flächen bereits Naturwaldentwicklungsflächen, auf denen kein Holz geerntet werde. Nur sehr kleine Eingriffe seien überhaupt möglich - eine entsprechende Ausweisung würde zudem großen bürokratischen Aufwand mit sich bringen. Es bestehe zwar kein rechtlicher, aber ein faktischer Schutzcharakter. Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt.
Nachnutzungskonzept für Wohncontaineranlagen
Die AfD-Fraktion wollte wissen, was mit den Wohncontaineranlagen, welche im Landkreis Fulda errichtet wurden, um Asylbewerber unterzubringen, nach ihrer vorgesehenen Nutzungsdauer geschieht. Der Kreisausschuss solle ein Konzept für die Nachnutzung erstellen, ein Ideenwettbewerb könne dabei hilfreich sein. Container könnten etwa zu hochwertigen, modernen Wohnhäusern umgestaltet werden.Landrat Bernd Woide (CDU) erläuterte den allgemeinen Rahmen: Ein großer Wohnraumbedarf für Migranten habe es für Kommunen zunehmend schwer gemacht, diesen mit Bestandsimmobilien zu decken. 80 Prozent der Aufwendungen für eine Containeranlage würden über den Mietzins finanziert. Die Anlage selbst werde von den Kommunen erworben, deshalb solle die Nachnutzung auch durch diese geregelt werden. Auf Kreisebene bestehe keine Notwendigkeit dafür. Der Antrag wurde mehrheitlich abgelehnt. (mau) +++