Infostand der Gruppe "Students for Palestine Fulda" zur Erstigruppe an der Hochschule Fulda - Archivfotos: O|N/Marius Auth

FULDA Infostand zur Erstibegrüßung

"Antisemitisch aufgeladene Hassparolen": GCJZ zu "Students for Palestine"

17.10.24 - Nachdem die Gruppe "Students for Palestine Fulda" bei der Erstibegrüßung an der Hochschule Fulda mit einem Infostand präsent war, äußert die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Fulda Kritik.

In einer Stellungnahme heißt es: "In einem akademischen Umfeld darf man differenziertes Denken und Sprechen erwarten, auch bei Protesten. Umso unerträglicher ist es zu sehen, wie die als pro-palästinensisch deklarierte Gruppe ‚Students for Palestine‘ an der Hochschule Fulda gezielt Studienanfänger agitiert – mit Kuchen, Tee, Anstecknadeln, Palästinenserflaggen und Kufiyas. Ihre Slogans verbreiten unter dem Deckmäntelchen ‚pro-palästinensisch‘ tatsächlich antisemitisch aufgeladene Fake-News und Hassparolen. Um diesen Vorwurf auf Stichhaltigkeit zu überprüfen, genügt es, die Kriterien des 2005 auch auf europäischer Ebene eingeführten 3-D-Tests anzuwenden: Liegen Dämonisierung, Delegitimierung und Doppelstandards gegenüber Israel oder jüdischen Menschen vor?

"Pseudogebildeter Antisemitismus"

Die Antwort lautet: Ja. Es ist nicht der laute, gewalttätige Antisemitismus, der uns immer als Erstes in den Sinn kommt. Wir sehen an der Fuldaer Hochschule den leisen, pseudogebildeten Antisemitismus, dessen Akteure sich ihrer Haltung oft nicht einmal bewusst sind oder ihren Hass mit Scheinargumenten zu relativieren versuchen. Auch die Fuldaer Gruppe ‚Students for Palestine‘ bedient den Topos der Dämonisierung Israels, wenn sie Israel einen "Genozid" an den Palästinensern vorwirft. Die Gleichsetzung des NS-Regimes und seiner industriellen Vernichtung von Menschenleben mit dem einzigen demokratischen Staat des Nahen Ostens ist für sich schon unerträglich genug. Noch schlimmer aber wird es, wenn die Studentengruppe scheinrational behauptet, "lediglich eine historische Relation herzustellen".

"Ich finde es immer wieder frappierend, mit welcher Unkenntnis, Naivität oder bewusst antisemitischen Verzerrung vermeintlich pro-palästinensische Demonstranten argumentieren", so Jutta Hamberger, die Vorsitzende der Fuldaer Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit GCJZ. "So gut wie immer fehlen nämlich die Hinweise auf die Ursache des jetzigen Kriegs im Nahen Osten. Es fehlt jede Klarstellung, dass die Hamas eine Terrororganisation ist, der im Übrigen auch die Palästinenser völlig egal sind. Es wird unterschlagen, dass Israel seit seiner Gründung permanent um sein Existenzrecht kämpfen muss, weil das arabische Umfeld dieses verweigert. Es wird verschwiegen, wie viele Tausend Juden nach 1945 aus arabischen Ländern vertrieben wurden. Es wird ignoriert, wie viele Araber Teil der israelischen Gesellschaft sind und dort viel mehr Partizipationsmöglichkeiten haben als in arabischen Ländern."

"Israel gebe für viele den Sündenbock ab"

Israel gebe für viele den Sündenbock ab, so Jutta Hamberger weiter. Dafür stünde auch der Begriff ‚Israel-Kritik‘, eine Wortschöpfung, für die es keine weiteren Pendants gäbe. "Mir jedenfalls sind Frankreich-Kritik, USA-Kritik, Russland-Kritik etc. noch nie untergekommen". Bei jedem anderen Land werde differenziert kritisiert und argumentiert, nicht aber bei Israel. Das gelte auch für die UNO, die Israel siebenmal häufiger in ihren Stellungnahmen verurteilt habe als jedes andere Mitglied.

"Ein Satz, den ich von jüdischen Freundinnen und Freunden immer wieder höre, ist: ‚Wir Juden sind doch immer an allem schuld‘. Mich trifft das ins Herz. Die GCJZ gibt es auch deshalb, um diesen Satz in Worten und Taten immer wieder aufs Neue zu widerlegen und Jüdinnen und Juden zu sagen: Ihr gehört zu uns, wir wollen, dass ihr Teil unserer Gesellschaft seid und bleibt." In Deutschland müssen jüdische Einrichtungen geschützt werden, nicht palästinensische, Menschen hätten Angst, ihren Davidstern offen zu tragen, nicht aber die Kufyia. "Es wird Zeit, auf allen politischen Ebenen diese sogenannten pro-palästinensischen Demonstrationen mit allen rechtsstaatlichen Mitteln in die Schranken zu weisen und als das zu entlarven, was sie allzu häufig sind – Antisemitismus im Gewand von Kritik an Israel." (mau/pm) +++


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