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GERSFELD Rasdorf, Deutschland und die Welt

50 Jahre Skilift auf der Wasserkuppe

19.12.13 - Er hatte einen Traum und dieser Traum ist Realität geworden – 1962 fuhr der Rasdorfer Josef Wiegand in seinem Winterurlaub zum ersten Mal mit einem Skilift. Was in Südtirol bereits erprobt war, war in Deutschland bis dato noch vollkommen unbekannt. Schnell war sein Entschluss gefasst, einen Skilift sollte es auch in seiner Heimatregion geben. Fast ebenso zügig fiel auch die Entscheidung, dass die Wasserkuppe der richtige Ort dafür wäre. Bis Wiegand 1963 den ersten Skilift auf die Wasserkuppe brachte, war diese von Wintersport noch weitestgehend unberührt gewesen.

„Nach 50 Jahren erwartet man eine Chronik, aber das erspare ich Ihnen", sagte Wiegand am heutigen Donnerstagmittag zu seinen Gästen, die zahlreich in der Märchenwiesenhütte auf der Wasserkuppe erschienen waren um das 50-jährige Jubiläum des ersten Skilifts mit ihm zu feiern.

Doch soviel erzählte er dann doch: Der erste Winter mit Skilift war kein Guter für Betreiber Wiegand. Erst im Februar gab es Schnee. Doch dann, als er Lift erst einmal angelaufen war, stellte er sich als Erfolg heraus. So kam es zur schnellen Expansion des Projektes Skigebiet auf der Wasserkuppe. Schon wenige Jahre später kamen Tellerlift und Doppellift hinzu und obwohl das neue Skizentrum Wasserkuppe stetig weiter ausgebaut wurde, verblieb Wiegand nicht auf der Wasserkuppe- in ganz Deutschland baute er in den folgenden Jahren Lifte.

Auf Hessens höchstem Berg entstanden sodann auch eine Skischule, ein Skiverleih und die Märchenwiesenhütte. Um auch den Sommer zu nutzen, baute Wiegand dann Mitte der Siebzigerjahre die Sommerrodelbahn. Mit den Investitionen und Innovationen auf der Wasserkupppe entstanden zudem viele Arbeitsplätze, die sich mit den Jahren ebenso potenziert haben.

„Sie haben bewiesen, was man aus der Rhön machen kann", lobte auch Landrat Bernd Woide das Lebenswerk Wiegands. Und dies habe er ohne Fördermittel, aus eigener Kraft geleistet. Neben Woide waren als Gratulanten und Redner gleich vier Bürgermeister in die Märchenwiesenhütte gekommen.

„Am 29.06.1972 kam ein Pachtvertrag mit Josef Wiegand zustande, der in seinen Grundzügen noch heute besteht", erinnerte sich Thomas Schreiner, Bürgermeister von Ehrenberg (Rhön). „Josef Wiegand ist ein gewiefter, aber rechtschaffender Geschäftsmann", charakterisierte den Herrn der Lifte der poppenhausener Bürgermeister Manfred Helfrich.

In einem schienen sich Schreiner und Helfrich mit Bürgermeister Wolff aus Gersfeld und Rasdorfs Bürgermeister Jürgen Hahn einig: Die gesamte Region profitiert von der Anziehungskraft der Wasserkuppe. Wolff brachte den ambivalent wirkenden Begriff des Rummelplatzes, der der Wasserkuppe bereits in der Vergangenheit als Bezeichnung diente, auf den Tisch. „Ich möchte, dass da ein Rummelplatz ist, denn dieser kann nur ein Rummelplatz sein, wenn dort auch gelebt wird.", sagte er. Wiegand trage, entgegen vieler Stimmen, zum Naturschutz bei.

Diesen Gedanken erläuterte auf Nachfrage von osthessen-news.de Josef Wiegands Sohn und Geschäftsführer von Wiegand GmbH: „Durch die zentrale Anordnung der touristischen Anziehungspunkte, konzentrieren sich die Besucher, die kommen, auf die Wasserkuppe. Rund um die Wasserkuppe herum gibt es so unberührte Natur."

Auch im kommenden Jahr wollen die Wiegands nicht untätig bleiben. „Im Laufe des Winters soll die neugestaltete Märchenwiesenhütte fertiggestellt werden.", sagte Hendrik Wiegand. Zudem planten sie einen Sessellift, der zwischen der Wasserkuppe und Abtsroda verkehrt und der besseren Anbindung Abtsrodas dienen soll.

Rasdorf, Deutschland und die Welt – weit über die Region hinaus ist die Firma Wiegand mit ihren Produkten bekannt geworden. Auch 2014 soll sich dies nicht ändern. (Sabrina Ilona Teufel)+++

Gleich vier Bürgermeister waren zu den Feierlichkeiten erschienen: (von links) Jürgen Hahn ...

Der 79-jährige Josef Wiegand hatte Anfang der sechziger Jahre seine Erfolgsidee

Geschäftsführer Hendrik Wiegand mit seiner Schwester Pamela Groll, die ebenfalls eine kurze ...

Die Märchenwiesenhütte, vielmehr ein kleiner Palast, befindet sich noch im Umbau ...

Der Kletterpark

Derzeit noch im Nebel versunken, erfreut sich der "Rummelplatz Wasserkuppe" bei Schneetreiben ...

Fotos: Sabrina Ilona Teufel


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