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Pfarrer Abel - an einem Weißen Sonntag -

FULDA Ende nach 25 Jahren

Warum muss PFARRER ABEL gehen? Rücktritt zum 75. Geburtstag

05.02.14 -

Warum muss Pfarrer Abel gehen? Eine Frage, die sich derzeit viele tausend katholische Gläubige in Osthessen stellen. Seit 25 Jahren ist Winfried Abel Diözesanpriester in der Pfarrei St. Andreas in Fulda-Neuenberg und Neuhof-Giesel (Kreis Fulda). Knapp 2.200 katholische Christen betreut Abel in seiner Gemeinde und würde dies am liebsten zumindest noch ein, zwei Jahre weiter machen. Doch in wenigen Monaten ist Schluss, denn Abel hat die "Altersgrenze" erreicht. Am heutigen Mittwoch (05.02.2014) ist Abels  75. Geburtstag. Und damit hat er einen Punkt erreicht, an dem jeder Priester oder Bischof gemäß dem "Codex Iuris Canonici" (Gesetzbuch der katholischen Kirche) seinen Rücktritt einreichen muss. Im Fall von Pfarrer Abel hat Bischof Heinz Josef Algermissen entschieden, dass Abel durch einen neuen Kollegen abgelöst werden soll. "Formal- und kirchenrechtlich ist das völlig in Ordnung", erklärte Abel am Dienstagabend auf Nachfrage von osthessen-news.de.

Sein Rücktritt wird nach Gesprächen mit Pfarrer Abel voraussichtlich zum August hin angenommen werden, teilte das Bistum mit. Dass der Bischof  seinen formellen Rücktritt "kommentarlos" akzeptiert habe, habe ihn überrascht, sagte Abel. Er hätte sich gewünscht, noch ein paar Jährchen weiter machen zu können. "Ich  habe nicht mit der kommentarlosen Annahme durch den Bischof gerechnet, jetzt muss ich mir eine Wohnung suchen", sagte Abel. Zum 1. August dieses Jahres wurde ihm die Pfarrwohnung gekündigt. Bis dahin muss er dem noch unbekannten Nachfolger Platz machen.

Der Personalreferent des Bistums Christof Steinert ist seinerseits erstaunt - wie er heute Morgen gegenüber osthessen-news.de erklärte. Denn das offizielle Schreiben von Bischof Algermissen, mit dem Pfarrer Abel entbunden wird, sei ihm noch gar nicht zugegangen. Es hätten aber Gespräche mit ihm noch Anfang dieser Woche stattgefunden, um sich mit ihm über seine Zukunftspläne abzustimmen. 

Pfarrer Abel wird es aber gewiss "nicht langweilig", er wird "nicht Däumchen drehen und sich in seinen Ohrensessel zurücklehnen", erklärte der 75-Jährige. Er sei in vielen überdiözesanen Gremien ein gefragter Gesprächspartner, halte Vorträge und engagiere sich auch regelmäßig in Sendungen des kirchlichen "Radio Horeb" und "Radio Neues Europa" ausgestrahlt. Auch im Katholischen Fernsehen ist Abel weiterhin zu sehen. "Mit wird nicht langweilig". Und in der Kirchengemeinde will er nach dem Auszug auch nicht bleiben: "Man sollte vermeiden, am Ort des Nachfolgers aufzutauchen".

Doch was Pfarrer Abel jetzt als "kirchenrechtlich korrekt" akzeptiert, wird von vielen Gemeindemitgliedern der Pfarrei anders gesehen, die Enttäuschung ist groß, denn die Nachricht vom angenommenen Rücktritt  machte schnell die Runde. "Wir müssen unserem Pfarrer jetzt helfen. Das ist lieblos und enttäuschend", sagte etwa eine Christin aus seiner Gemeinde. Gleich mehrere Anrufe von aufgebrachten Christen der Gemeinde erreichte die Redaktion von osthessen-news.de.

Seinen 75. Geburtstag wird Pfarrer Abel allerdings nicht heute, sondern erst im Frühjahr offiziell feiern. Am 23. März diesen Jahres steht für ihn ein Dreifach-Jubiläum auf dem Programm: 75. Geburtstag, Goldenes Priesterjubiläum (50 Jahre) und 25 Jahre in der Pfarrei St. Andreas. Nach einem Festgottesdienst lädt Abel alle Gottesdienstbesucher zu einem Festmahl in den Gemeindesaal ein. Nur zu gern hätte Abel dort verkündet: "Ich bleibe auch weiterhin Pfarrer in unserer Gemeinde." (Martin Angelstein / Hans-Hubertus Braune) +++


HINTERGRUND (Quelle: www.st-andreas.info):

Zur Zeit wohnen in der Gemeinde circa 2.200 katholische Christen. Es gibt zwar keine Filialgemeinde, aber seit dem 1. August 2006 ist die Pfarrei Giesel (10 km entfernt) durch Anordnung des Bischofs der Gemeinde Neuenberg zugeordnet worden (Teil des Pfarrverbunds) und wird von hier aus mit betreut. Seit dem Wegzug der Pallottiner (1989) wird die Pfarrei Neuenberg - und nun auch Giesel - von einem Diözesanpriester (Pfarrer Winfried Abel) betreut. Neben den Wohngebieten (unter anderem der neue Stadtteil Galerie) gehören das Antoniusheim und Caritaswohnheim mit Werkstätten für Behinderte; Bonifatiushaus, das Bildungshaus der Diözese Fulda; die Fuldaer Feuerwehrzentrale und Deutsches Feuerwehrmuseum sowie Katastrophenschutzzentrum und ärztlicher Notdienst zur Gemeinde der Pfarrei St. Andreas.  Pfarrer Abel ist er aufgrund seiner eigenen Bitte hin zum 15. März 2012 von seiner Aufgabe als Administrator der Pfarrei St. Laurentius Giesel entpflichtet worden, teilt das Bistum mit.+++

...beim Gottesdienst

...und beim Friedhofsgang mit Gräbersegnung


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