Erfolgreiche 128. Haupttagung - Rhönklub hat jetzt fast 26.000 Mitglieder

Die 128. Hauptversammlung des Rhönklub - der jetzt knapap 26.000 Mitglieder in Deutschland hat - ging am gestrigen Sonntagabend mit der traditionellen Wimpelausgabe zu Ende. Die Palette der Dankeschöns reicht von "Ein voller Erfolg" über "höchste Anerkennung" bis "da muss sich Würzburg nächste Jahr dran messen". Auch der veranstaltende Rhönklub Zweigverein Thalau bedankte sich für den regen Besuch und hofft, dass viele die Region in den beiden Tagen kennen und schätzen gelernt haben.

Traditionsgemäß traf am Samstag (26.06.) gegen 15 Uhr der Wanderwimpel des Rhönklubs, getragen von den Veranstaltern der letzten Hauptversammlung (Zweigverein Kaltennordheim) am Veranstaltungsort der 128. Hauptversammlung in Thalau (Wachholderhütte) ein. Dort begrüßte der Vorstand des Zweigvereins Thalau - darunter auch Kulturwartin Remmert und Naturschutzwart Gerlach - die elfköpfige Wandergruppe, die den Wimpel in 4 Tagen knapp 50 Kilometer weit getragen hatte.

Anschließend wanderte die versammelten Wanderfreunde nach Thalau, wo sie am "Café am Dales" von der Präsidenten des Rhönklubs, Regina Rinke, empfangen wurden. Sie betonte in ihrer kurzen Willkommensrede bei der Annahme des Hauptwanderwimpels die Möglichkeit des grenzübergreifenden Wanderns, welches durch die Wiedervereinigung Deutschlands nicht nur den Kaltennordheimern den Besuch in Thalau ermögliche. Auch würde sich hessische und bayrische Wanderfreunde in Thüringen wohl fühlen. Das "Wohl fühlen" sei letztes Jahr (man erinnere sich an den heißen Sommer) leichter gefallen, zumindest sei aber nach den letzten Regentagen die Auftaktveranstaltung nun bei guten Wetter gelungen.

Die Präsidentin übergab daraufhin H. Friedrich von Zweigverein Thalau den Wanderwimpel und wies darauf hin, dass dieser es nicht vertrage gefahren zu werden - die Thalau also nicht nur auf den Wimpel selber achten sollen, sondern auch darauf, das er ausschließlich zu Fuß die nächste Hauptversammlung erreiche.

Am Thalauer Bürgerhaus begrüßte Bürgermeisterin Brigitte Erb offiziell den Rhönklub und seine Mitglieder. Sie erinnerte daran, dass während Ihrer Schulzeit eine Wanderung nach Kaltennordheim noch undenkbar gewesen wäre. Umso größer sei jetzt die Freude über das Treffen in Thalau. Unter den Gästen auch die Vorstände einiger Thalauer Vereine.

Die Präsidentin hob bei diesem Empfang auch hervor, dass nicht die zahlenmäßige Größe eines Zweigvereins oder seiner Kommune alleiniger Entscheidungsgrund für die Abhaltung der Hauptversammlung sei, vielmehr seien die notwendigen Räumlichkeiten für knapp 520 Delegierte und 30 Ehrengäste zu berücksichtigen. Der Aufwand würde allerdings mit der Werbung für den Ort/Zweigverein beglichen und "so klein" sei der Zweigverein Thalau mit 350 Mitgliedern nun auch wieder nicht. Immerhin gäbe es im Rhönklub 14 Vereine mit weniger als 100 Mitgliedern aber nur 2 Vereine mit mehr als 750 Wanderfreunden. Thalau sei ein schmucker, sauberer Ort - wenngleich auch durch die Zerstreuung in die Ortsteile Ober-, Mittel, Unterstellberg, Frauenholz, Altenhof und Thalau selbst sie sich schon mal verfahren hätte - und würde sich über die Wahl Thalaus als Veranstaltungsort freuen.

Der Samstag Abend endete mit einem bunten Abend - Tanzgruppen, Musik und sogar eine Peitschengruppe sorgten für gute Unterhaltung und Stimmung. Nach einem Gedicht in Rhöner Platt, erschaffen und vorgetragen von Klara Link (Thalau/Frauenholz) über die Vereinsgeschichte des Zweigvereins Thalau kamen die Tanzgruppen der Rhönklubjugend auf die Bühne. Das Publikum wurde von den kleinsten Gruppe (der ca. 4 bis 6 jährigen) ebenso erfreut, wie auch von den beiden "größeren" Gruppen. Die Thalauer Klangfarben, ein gemischter Chor stimmte den Abend musikalisch ein, danach brachte das Schulorchester der Grundschule Thalau, unter Leitung der neuen Direktorin Schrodt und Ankündigung des scheidenden Direktors Kern einige klassische Musikstücke zum besten.

Drei Thalauer Geschwister (älteren Datums) unter Führung der ehemaligen Kulturwartin Fischer des Thalauer Zweigvereines präsentierten auf der Bühne ihre Spinnereien. Geschickt führten sie die Schafswolle zu einem Faden zusammen und ließen dann auch mal die Rhönklub Präsidenten spinnen. Der örtliche Musikverein gab mehrere Kuhglocken-Musikstücke zum besten und durfte so manche Zugaben spielen. Eine Peitschenknall Vorführung unter Begleitung eines Zerrwanstes (Ziehharmonika) und die wirklich bunte Showtanzgruppe (Karnevalverein) munterten noch mal so richtig auf, boten was für Auge (& Ohr) bevor die fleißigen Helfer an den Umbau des Saales gingen. Immerhin schafften Sie es dank zahlreicher Hilfe, die Halle in weniger als 1 Stunde für die sonntägliche Versammlung umzubauen.

Nach so viel Vergnügen ging am Sonntag die Arbeit erst richtig los - in insgesamt acht verschiedenen Lokalitäten fanden die diesjährigen Fachtagungen des Rhönklubs statt. Von 10 Uhr bis zum Mittagessen diskutierten Wanderwarte, Pressewarte, Wegewarte, Vorsitzende, Naturschutzwarte, etc. ihre Belange mit dem Hauptvorstand und wurden von diesem informiert.

Themen der anschließenden Delegiertenversammlung waren die schon durch die Presse gegangenen Punkte Fuldaquelle (Finanzierung der Umbauten/Restaurierungen auf dem Rhönklub eigenen Gelände der Fuldaquelle) und Milseburghütte (Kosten für notwendige Erhaltungs-/Sanierungsarbeiten). Aber auch der Streik bayrischer Wander- & Wegewarte wegen gestrichener Landeszuwendungen war Diskussionspunkt. Der Deutschen Wanderjugend im Rhönklub (DWJ) wurden 6500EUR Budget für die Jugendarbeit zugesprochen und zusätzlich ein Betrag von 1000EUR für eine Ausflugsfahrt per Bus freigestellt.

Besondere Aufmerksamkeit kam noch dem Bürgermeister von Bad Bocklet zu, der zum ersten Mal eine Einladung einer Kommune für eine Hauptversammlung (die 130. HV) aussprach. Nach Angaben der Präsidentin wird man darüber im Vorstand beraten.

Am Ende dieser sehr umfangreichen wie arbeitsreichen hauptversammlung trafen sich ganz traditionell die Vertreter aller Zweigvereine vor dem Bürgerzentrum. Es gab Lob an die Thalauer für die "musterhafte" Ausrichtung und dann natürlich für alle die Wanderwimpel 2004. Und wenn die Thalauer sich an die Worte ihrer Präsidentin halten, dann haben sie nächstes Jahr ein gutes Stück Rhön "per pedes" zu durchlaufen, denn: die nächste Hauptversammlung ist am 25. und 26. Juni 2005 in Würzburg. (T.J.) +++