

Nächster Halt "barrierefrei": Modernisierte Station Bruchköbel feierlich eingeweiht
20.03.25 - Die Deutsche Bahn (DB) hat die Verkehrsstation Bruchköbel für die Fahrgäste umfassend modernisiert und dabei gemeinsam mit den Projektpartnern rund 13 Millionen Euro investiert. Bereits seit Ende des vergangenen Jahres profitieren die Fahrgäste vom erhöhten Komfort an der Station. Die Inbetriebnahme zweier neuer Aufzüge vervollständigte den barrierefreien Ausbau, der heute mit dem symbolischen Banddurchschnitt gefeiert wurde.
Im Rahmen der im Februar 2024 gestarteten Maßnahme, die sich in vier Bauphasen gliederte, erstellten die Bauteams zunächst eine neue Personenunterführung. Farbenfroh gestaltet vom Bruchköbeler Graffiti-Künstler Michel Stelzner verbindet sie Außenbahnsteig und Hausbahnsteig – beide neu erbaut auf einheitliche 76 Zentimeter über Schienenoberkante. Reisende können so deutlich einfacher in die Züge ein- und aussteigen.
Beide Bahnsteige sind nicht nur über neue Zugangstreppen erschlossen: In ihrer Mobilität eingeschränkte Fahrgäste erreichen sie dank der neuen Aufzüge ohne fremde Hilfe. Auch die Mitnahme von Fahrrädern und Kinderwagen wird so erheblich erleichtert. Ein neues taktiles Wegeleitsystem und Fahrgastinformationsanlagen sorgen für eine verbesserte Orientierung.
Zwei neue Wetterschutzhäuser
Die erhöhte Attraktivität der Bahnstation war ein weiterer wichtiger Punkt im Rahmen der Umbaumaßnahme. So wertet die neue Bahnsteigausstattung samt zweier neuer Wetterschutzhäuser pro Bahnsteig und das energiesparende LED-Beleuchtungssystem das Erscheinungsbild der Station merklich auf. Auch die Graffiti-Kunst in der Unterführung leistet einen entsprechenden Beitrag: Dank der engen Zusammenarbeit zwischen Stadt und DB zieren Sehenswürdigkeiten der fünf Stadtteile Bruchköbels die Flächen. Die sie verbindende Schleife symbolisiert Bahnschienen, Bewegung und ein gemeinsames Miteinander.Dr. Klaus Vornhusen, Konzernbevollmächtigter der Deutschen Bahn AG für das Land Hessen, Ines Fröhlich, Staatssekretärin im hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum, Dr. André Kavai, Geschäftsführer des Rhein-Main-Verkehrsverbundes RMV, Thorsten Stolz, Landrat des Main-Kinzig-Kreises, Sylvia Braun, Bürgermeisterin der Stadt Bruchköbel, und Stefan Schwinn, Leiter Geschäftsbereich Personenbahnhöfe Regionalbereich Mitte, machten sich heute ein Bild vor Ort und weihten die Station symbolisch ein.
13 Millionen Euro bereitgestellt
Dr. Klaus Vornhusen: "Mit der Station Bruchköbel ist nun eine weitere Station in Hessen modernisiert und barrierefrei. Dafür haben die Projektpartner gemeinsam rund 13 Millionen Euro bereitgestellt, wofür wir gemeinsam mit den Fahrgästen sehr danken. Zentral im Rhein-Main-Gebiet gelegen, wird der modernisierte Bahnhof zukünftig noch mehr Bürgerinnen und Bürger motivieren, auf die umweltfreundliche Schiene umzusteigen."Ines Fröhlich: "Mit dem barrierefreien Ausbau des Bahnhofs Bruchköbel wird ein wichtiger Beitrag geleistet, die Anbindung des Umlandes der Städte zu stärken und attraktiver zu gestalten. Die Besonderheit ist hier, dass die Kommune bereits vor rund 10 Jahren das Bahnhofsumfeld und den Umstieg zu den Bussen ausgebaut und barrierefrei gestaltet hat. Auch die Bushaltestellen in Bruchköbel werden aktuell barrierefrei ausgebaut. Für diese Maßnahmen hat das Land Hessen auf der Grundlage des Mobilitätsfördergesetzes insgesamt rund 2,6 Millionen Euro Fördermittel bereitgestellt. Bruchköbel erlangt damit eine Vorbildfunktion hinsichtlich barrierefreier Wegeketten zum Nutzen aller in der Mobilität eingeschränkten Nutzer."
Dr. André Kavai: "Die Modernisierungen der Stationen im RMV-Gebiet gehen stetig, so schnell wie möglich, und, wie hier heute in Bruchköbel sichtbar ist, erfolgreich voran. Mit den Modernisierungen, vor allem dem barrierefreien Umbau, sorgen alle Beteiligten für Verkehrsstationen, die den ÖPNV als Ganzes noch attraktiver machen. Schnell unterwegs sind Fahrgäste auf der hier verlaufenden Strecke RB49 bereits. In rund 45 Minuten mit einem Umstieg am Frankfurter Hauptbahnhof, fast so schnell wie mit dem Pkw, und in nur 10 Minuten in Hanau – zumindest, wenn die Stellwerke wie vorgesehen besetzt werden und alle Züge wieder bis nach Hanau Hauptbahnhof fahren können. Unseren Fahrgästen und uns ist es sehr wichtig, dass die derzeitige Situation so schnell wie möglich beendet wird."
Thorsten Stolz: "Die Bahnstrecke zwischen Hanau und Friedberg ist gerade für den Main-Kinzig-Kreis eine wichtige Verkehrsverbindung. Von daher freut es mich sehr, dass die Sanierung des Bahnhofes Bruchköbel nach längerer Bauphase nun erfolgreich abgeschlossen wurde. Das ist eine gute Nachricht insbesondere für die vielen Fahrgäste, die hier regelmäßig ein- und aussteigen. Es ist zudem ein gutes Signal, dass es im Main-Kinzig-Kreis an vielen Stellen vorangeht – so unbequem die Baumaßnahmen mitunter auch sind. Das Projekt hier in Bruchköbel zeigt, dass diese Einschränkungen nötig sind, damit am Ende ein gutes Ergebnis herauskommt. In diesem Sinne danke ich allen Beteiligten – von der Planung bis zur Umsetzung – für ihre engagierte Mitwirkung, und den Nutzerinnen und Nutzern sowie den Anwohnern für ihre Geduld und ihr Verständnis."
Sylvia Braun: "Auch ich bedanke mich im Namen der vielen Bruchköbeler Pendlerinnen und Pendler, die diesen Bahnhof nutzen, für die Umsetzung des Projektes. Was lange währt, wird endlich gut. Um einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit in der Bahnhofsunterführung zu leisten, hat die Stadt Bruchköbel sich für eine hochwertige grafische Gestaltung dort stark gemacht und gemeinsam mit der Bahn realisieren können. Ich denke, es ist uns mit den Graffiti-Kunstwerken der lokalen Künstler Michel Stelzner, Yannik Stiller, Maurice Göbel und André Himmel gelungen, einen Beitrag zur optischen Aufwertung des Bahnhofs zu leisten. Damit führen wir unser stadtweites Konzept fort, mit solchen künstlerisch gestalteten Flächen den öffentlichen Raum in Bruchköbel attraktiver und lebenswerter zu machen."
Stefan Schwinn: "Mit der Modernisierung der Station Bruchköbel als Projekt der Rahmenvereinbarung Hessen machen wir erneut einen Fortschritt für einen attraktiven Zugang zum umweltfreundlichen Schienenverkehr. Die beiden neuen Außenbahnsteige stellen einen kompletten Neuaufbau der gesamten Anlage dar. Unsere Reisenden werden insbesondere vom barrierefreien Zugang zur Station profitieren. Es zahlt sich in diesem Fall für alle Beteiligten aus, dass wir uns als Region deutlich überproportional im Sonderprogramm des Bundes zur Aufhöhung niedriger Bahnsteige engagiert haben."
Die Modernisierung des Bahnhofs Bruchköbel war ursprünglich Bestandteil des Zukunftsinvestitionsprogramms (ZIP) zur Herstellung der Barrierefreiheit kleiner Schienenverkehrsstationen in Hessen. Dieses war von 2016 bis 2020 befristet und sah die Finanzierung zwischen dem Bund und dem Land Hessen jeweils zur Hälfte vor. Das Projekt konnte mit Blick auf verfügbare Baufenster nicht bis zum Ablauf des ZIP-Programms realisiert werden und wurde anschließend in das "38er-Programm" – ein zweckgebundener Zusatzbedarf in der zwischen dem Bund und den Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU) geschlossenen Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung III (LuFV) – aufgenommen. Etwa 13 Millionen Euro investieren der Bund und die DB, das Land Hessen und der Rhein-Main-Verkehrsverbund haben sich an den Planungskosten für das Vorhaben beteiligt. (nia/pm) +++