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KÜNZELL SONDERSITZUNG

Gemeindevertreter: "JA" zu SOMMERLAD-Neubau - 28 zu 1 Stimmen

31.10.14 - Künzell hatte zu einer Sondersitzung geladen. Die dritte von vier Kommunen hat sich am Donnerstagabend mit überzeugender Mehrheit für den Sommerlad-Neubau an der Rhön-Autobahn 7 bei Fulda-Mitte ausgesprochen. 28 JA-Stimmen standen einer NEIN-Stimme gegenüber. "Ich bin mit diesem Ergebnis sehr zufrieden. Politisch ist das Vorhaben über die Bühne. Ich gehe davon aus, dass wir in absehbarer Zeit das Baurecht bekommen", sagte Bürgermeister Peter Meinecke (CDU) zu OSTHESSEN-NEWS. Nach 15 Monaten "harter Arbeit" sei die Lösung - der "Kompromiss", der im Lenkungsausschuss "Interkommunales Gewerbegebiet" entwickelt wurde, auf dem Tisch. Nach Eichenzell und Fulda haben die 29 anwesenden Gemeindevertreter im Künzeller Rathaus getagt. Am 6. November stimmen noch die Kommunalpolitiker von Petersberg über das Millionen-Projekt ab.

Die Fraktionen CDU, SPD, CWE und Bündnis 90/Die Grünen stehen hinter den Plänen von Sommerlad und der Entwicklung des "Interkommunalen Gewerbegebiets" der Stadtregion. Der Rathauschef kritisierte aber die "öffentlichen Diskussionen, die teilweise unter der Gürtellinie geführt wurden. Das hat mir persönlich weh getan." Damit spielte er auch auf die einseitige Berichterstattung eines Fuldaer Presseorgans an. Meinecke sagte mit einem Schmunzeln: "Ich habe noch kein Möbelhaus gesehen, in dem Schuhe oder Lebensmittel verkauft werden. Wir als Gemeinde haben aber, aufgrund unserer ortsansässigen Händler, eine Ergänzung im Vertrag aufnehmen lassen, nachdem diese Sortimente am A7-Standort ausgeschlossen werden." Er sprach von einer "reinen Vorsichtsmaßnahme" für den Fall, dass Sommerlad irgendwann die Segel streiche.

Die Gemeindevertretung von Künzell am Donnerstagabend Alle Fotos: Christian P. Stadtfeld

Sprachen für die einzelnen Fraktionen (v.li.n.re.): Stephan Grünkorn, Bernd Eckert, ...

Sondersitzung zum Thema Sommerlad in Künzell.

Grünen-Fraktionschef Bernd Eckert erklärte: "Das ist keine einfache Geschichte." Seine Fraktion habe das Gutachten gefordert, um die "verhärtete Situation" zwischen den Gemeinden aufzulockern. Probleme in dem Sommerlad-Projekt sehe er in der Frage, ob es in der Region tatsächlich so viel Fläche für Möbel geben müsse. "Das gemeinsame Handeln der vier Kommunen - das ist für uns aber das Wichtigste. Wir dürfen nicht konkurrieren, sondern müssen zusammenarbeiten", so Eckert, der seit 20 Jahren für die interkommunale Zusammenarbeit kämpft. Stephan Grünkorn (CWE-Fraktionschef) betonte: "Alle profitieren von dem Kompromiss - sogar die osthessischen Handwerker. Wäre dieser nicht gefasst worden, würden Arbeitsplätze im dreistelligen Bereich wegfallen." Er machte deutlich, dass man im Fall Sommerlad nicht von einer Neuansiedlung, sondern von einer Verlagerung sprechen müsse. "Wir stimmen zu."

"Durch den massiven Gegenwind ist viel Zeit verloren gegangen", stellte SPD-Fraktionsvorsitzender Dieter Lachnot fest. Er und seine Genossen stimmten zu, äußerten aber auch Kritik an Sommerlads Kündigung am Altstandort ohne Genehmigung für den Neubau und der Stadt Fulda mit dem Angebot "Kaiserwiesen". Für CDU-Fraktionschef Dr. Bernd Katzer ist wichtig: "Die Innenstadt gehört nicht der Stadt Fulda, sondern der Stadtregion." Für seine Partei sei das Gutachten das Maß aller Dinge gewesen.

Da Sommerlad auf Künzeller Gebiet bauen will, muss die Gemeinde auch den Antrag im "Abweichungsverfahren vom Regionalplan Nordhessen 2009" stellen. Dem haben die Politiker einstimmig zugestimmt. "Das ist ein deutliches Signal, ganz klar für Sommerlad", sagte Bürgermeister Meinecke und erklärte: "Die Thematik ist sehr komplex. Frühestens in vier, spätestens in fünf Monaten steht der Punkt auf der Tagesordnung im Zentralausschuss." Künzell stehe im engen Kontakt mit dem Regierungspräsidium Kassel. "Wir bereiten alles vor und reichen Ende November alle Unterlagen ein." 41 Kommunalpolitiker aus Nord- und Osthessen werden über das Abweichungsverfahren entscheiden. Eckert rief deshalb auf: "Wir müssen Werbung machen und Gespräche zu den Mitgliedern aller Fraktionen suchen." (Christian P. Stadtfeld). +++


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