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REGION NACHGEDACHT 202:

Falsch verstandene Religion... Gedanken von Christina LANDER

HINTERGRUND:Geboren 1988 in der osthessischen Bischofsstadt Fulda, neun Jahre katholisch-private Schulausbildung – so war der Weg zum Theologiestu-dium für sie vorbestimmt und beschlossen. Christina Lander studierte Germanistik und Theologie in der nächsten Bischofsstadt Paderborn. Nach dem Referendariat ging sie in den Schuldienst und arbeitet seit 2013 als Kolumnistin bei OSTHESSEN|NEWS.DE . Sie selbst bezeichnet sich als liberal-theologisch und kommentiert (heute zum 202. Mal) in der Serie NACHGEDACHT Dinge des Alltags aus ihrer persönlichen Sicht.

20.11.16 - "Ich will keine Religion sondern Liebe" trällert eine Frauenstimme beim Beginn eines Filmes in den Hintergrund hinein. Und schon jetzt muss ich denken: Na toll, welch ein Schmarrn. Dennoch schaue ich den Film weiter, aber die Aussage bleibt hängen. Was will man dazu sagen? Liebe wird von Gott und Religion getrennt gedacht?

Wenn Jesus Menschen heilt und sich den Mensch vollends hingibt, begründet er damit den wichtigen Kern der christlichen Religion: die Liebe - sogar bedingungslose Liebe. Die Liebe, die er den Menschen gab, zeigte, dass Gott selbst die Liebe ist. Es gibt Christen und auch Religionskritiker, die befürchten, dass Gott damit verharmlost werde - ein "Kuschelgott", der alles aus Liebe verzeihe. Umgekehrt hieße das: Angst vor Gott haben?

Ich finde es fragwürdig, ob man Angst vor Gott haben sollte. Das wäre wohl auch falsch verstandene Religion. Vielleicht sollten wir auch etwas anderes bedenken: Wir scheitern oft: an den Idealen einer guten Welt, an toleranzgeleitetem Miteinander. Jeder wird wissen, wo es noch fehlt und was er besser machen müsste. Und daraus müssen Handlungen entstehen.

Sonst hat man sein Leben nur für sich gelebt und das ginge an der Botschaft vorbei. Vielleicht sollten wir uns selbst ein bisschen auf die Füße treten. Jesus hat ja auch nicht nur Liebe geschenkt sondern auch ordentlich auf den Tisch gehauen, wenn Menschen von sich und Gott weit entfernt waren. Er hat kein Blatt vor den Mund genommen und am besten wäre es, wenn wir uns fragen, ob er sich auch über uns ärgern würde?!

Und wenn politische Parteien aus rassistischen Gründen drohen, dass das christliche Abendland bei der Vielzahl an Andersgläubigen untergehe, wird mir übel. Leider hat da jemand auch nicht verstanden, was Religion ist. Das christliche Abendland geht nämlich nicht wegen Flüchtlingen und Emigranten unter, sondern wenn überhaupt nur, weil das Christentum und seine Ideale keinen Wert mehr haben. Und das ist der Fall, wenn an die Stelle von Nächstenliebe Fremdenhass tritt.  (Christina Lander) +++


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