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KÜNZELL "Wir wollten nicht gegen die Wand fahren."

Antrag zu SOMMERLAD-Neubau zurückgezogen - "Alle müssen an einen Tisch"

08.09.15 - Das Tauziehen um das Sommerlad-Projekt geht weiter. Noch ist Licht am Ende des Tunnels, denn am Dienstagmorgen gab es eine überraschende Wende. Die Gemeinde Künzell hat den Antrag auf „Abweichung vom Regionalplan Nordhessen“ beim Regierungspräsidium Kassel zurückgezogen. Damit ist das Thema von der Agenda der Sitzung des Zentralausschusses am kommenden Montag gestrichen. Das erklärte Bürgermeister Timo Zentgraf (parteilos) und spricht damit für den Lenkungsausschuss des Interkommunalen Gewerbegebiets entlang der Rhön-Autobahn 7. Künzell hatte den Antrag eingereicht, da sich das Grundstück auf deren Gebiet befindet.

Zentgraf, seine Bürgermeister-Kollegen Dieter Kolb (parteilos / Eichenzell) und Karl-Josef Schwiddessen (CDU / Petersberg) sowie Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU / Fulda) haben diese Entscheidung gemeinsam getroffen. „Wir wollten nicht gegen die Wand fahren. Mit einer negativen Beschlussvorlage sinken die Chancen auf Zustimmung im Zentralausschuss und der Klageweg kommt nicht in Frage“, sagte Zentgraf zu OSTHESSEN|NEWS. „Wir halten als Stadtregion an unserem Vorhaben fest, denn die Entwicklung von interkommunalen Gewerbeflächen ist eine Chance für die gesamte Region.“ Auch Unternehmer und Investor Frank Sommerlad, der ein neues Möbelhaus für 30 Millionen Euro bauen will, war in die Pläne der Verwaltungschefs involviert. Das RP Kassel hatte sich gegen den Neubau ausgesprochen.

Um 7 Uhr am heutigen Dienstagmorgen haben sich die Spitzen der vier Kommunen im Stadtschloss zu einer außerordentlichen Sitzung getroffen. Der Antrag soll jetzt überarbeitet werden. „Wir sehen dies als Chance, um Unklarheiten aufzuarbeiten“, erklären die Bürgermeister übereinstimmend. Hierzu gehörten unter anderem unterschiedliche Betrachtungen der Flächenvarianten und die Klärung der von einigen Gemeinden geltend gemachten Bedenken.

Das Büro Junker+Kruse (Dortmund) soll ein weiteres unabhängiges Gutachten erstellen und das Beeinträchtigungsverbot, das vom RP bemängelt wird, untersuchen. Der Künzeller Bürgermeister machte noch einmal deutlich: „Wir müssen als Stadtregion gemeinsam nach vorne schauen und uns gegen andere Zentren behaupten, sonst laufen sie uns den Rang ab. Das geht nur mit dem Interkommunalen Gewerbegebiet. Daran werden wir gemessen.“

Künzells Bürgermeister Timo Zentgraf.

„Alle Akteure müssen an einen Tisch – und dazu gehört auch Landrat Bernd Woide und die Kritiker. Auch ihre Bedenken und die Stimmen aus dem ländlichen Raum müssen berücksichtigt werden“, so Timo Zentgraf. Wenn es sein müsse, dann solle ein Unabhängiger sogar prüfen, ob ein Umbau am Alt-Standort Sommerlad in Petersberg funktioniere. „Ich persönlich sage dazu aber: das funktioniert nicht.“

Im Dezember – „das ist realistisch“, so Experten – will die Gemeinde Künzell erneut einen Antrag auf Abweichung vom Regionalplan stellen und beim RP in Kassel einreichen. Denn auch den politisch Verantwortlichen ist klar: wenn Sommerlad die Region verlässt, wäre das ein großer Verlust für den Möbelmarkt und die Region. (Christian P. Stadtfeld). +++


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