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REGION Nachgedacht (258)

Kirche - quo vadis? .... Gedanken von Christina Lander

Geboren 1988 in der osthessischen Bischofsstadt Fulda, neun Jahre katholisch-private Schulausbildung – so war der Weg zum Theologie-studium für sie vorbestimmt und beschlossen. Christina Lander studierte Germanistik und Theologie in der nächsten Bischofsstadt Paderborn. Nach dem Referendariat ging sie in den Schuldienst und arbeitet seit 2013 als Kolumnistin bei OSTHESSEN|NEWS.DE . Sie selbst bezeichnet sich als liberal-theologisch und kommentiert in der Serie NACHGEDACHT Dinge des Alltags aus ihrer persönlichen Sicht.

04.02.18 - Seit mehreren hundert Jahren existiert unsere Kirche - sie hat sich früh in Ost- und West geteilt, es folgte beinahe tausend Jahre später die folgenreiche Reformation. Religionskriege, Streitigkeiten und auch Weltkriege hat die Kirche überstanden. Ein Lichtblick in der Geschichte: Mitte des 20. Jahrhunderts verhieß das Zweite Vatikanum Reformen und Neuerungen. Seitdem ist aber wenig Vergleichbares passiert, was die Kirche womöglich in neue Bahnen lenken könnte. Brauchen wir ein drittes Vatikanum oder was kann unsere Kirche angesichts schwindender Priesterzahlen, großer Gemeindezusammenlegungen und fehlender Gottesdienstbesucher retten?

Als meine Oma mir erzählte, dass ihre Gemeinde quasi dicht gemacht wird, war ich schockiert, so wusste ich doch, dass in ihrem Ort eigentlich noch alles gut ist: die Kirche sonntags immer gut besucht, die Gemeinde hoch zufrieden mit ihrem Pfarrer und Seelsorger. Mittlerweile kenne ich mehrere Priester, die wegen ihrer Arbeitsbelastung krank geworden sind. Wo soll das alles hingehen? Was soll nur passieren, damit die Kirche auch noch die nächsten Jahre die Botschaft Jesu erhalten kann? Könnten folgende Fragen Antworten liefern?

Sollten Frauen nicht eine stärkere Rolle zugewiesen bekommen, da sie erwiesenermaßen auch zur Jüngerschaft Jesu gehörten und womöglich auch eine Berechtigung für eine Priesterschaft innetragen? Sollten Priester nicht Unterstützung in der Verwaltung ihrer Gemeinde erhalten, um ihrer Seelsorge wieder mehr nachkommen zu können? Sollten sich beide Kirchen - evangelisch und katholisch - nicht noch mehr die Hand reichen, um zusammen stärker zu sein? Sollte die Kirche nicht grundlegend umdenken?

Ich bin in meinem Leben zu jeder Zeit von der Kirche „getragen“ worden; es gab immer wieder Priester in meinem Leben, die mir geholfen haben, den rechten Weg zu finden. Die Kirche ist mein Zuhause, der Ort, an dem ich glauben und hoffen darf und in dem ich den Sinn meines Lebens gefunden habe. Es tut weh, dass sie zu schwinden scheint und ein Nachwuchsproblem hat. Ich hoffe wirklich, dass die Kirche neuen Antrieb und einen neuen Geist findet, der sie über die nächsten Zeiten trägt, in denen wir Gläubige bei ihr Rettung und Zuhause suchen und finden.  (CHRISTINA LANDER) +++


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