Geboren 1988 in der osthessischen Bischofsstadt Fulda, neun Jahre katholisch-private Schulausbildung – so war der Weg zum Theologie-studium für sie vorbestimmt und beschlossen. Christina Lander studierte Germanistik und Theologie in der nächsten Bischofsstadt Paderborn. Nach dem Referendariat ging sie in den Schuldienst und arbeitet seit 2013 als Kolumnistin bei OSTHESSEN|NEWS.DE . Sie selbst bezeichnet sich als liberal-theologisch und kommentiert in der Serie NACHGEDACHT Dinge des Alltags aus ihrer persönlichen Sicht.
12.08.18 - Willkommen zurück, liebe Leserinnen und Leser!
Die Sommerpause ist vorbei und ich hoffe, es ist Ihnen gut ergangen. Sogleich berichte ich von einem Highlight der zurückliegenden Zeit. Ich bin 30 geworden und bei den Vorbereitungen zu diesem Tag bin ich mit meiner lieben Mutter beim Einkaufen losgezogen und entdeckte dabei zufällig ein Stück Kindheit: Im Einkaufsladen stand eine limitierte Flaschenanzahl von einer speziellen Limonade mit dem Geschmack Zitrone. Das hört sich jetzt wahrscheinlich nicht spektakulär an, aber immer, wenn ich mit meinen Eltern im Urlaub war, durften meine Schwester und ich, ob in Spanien oder in Griechenland, genau diese eine Art von Limonade mit Eiswürfeln trinken und genießen. Diesen Geschmack assoziiere ich mit Kindheit, einer schönen Kindheit, an die ich mich gern zurückerinnere.
Immer wieder tauchten in den Vorbereitungen zu dem runden Geburtstag einmal Bilder auf, wie meine Oma mich mit ihrem Fahrrad vom Kindergarten abgeholt hat, wie ich sehnsüchtig samstags auf meine Mama gewartet habe, dass sie endlich von der Arbeit nach Hause kommt, denn damals verlängerten sich ihre Arbeitszeiten von 13 auf 16 Uhr und das war der pure Kraus für mich. Ich erinnerte mich daran, wie ich mit meiner Schwester morgens in den Ferien raus und abends erst wieder glücklich, ausgestattet mit einer Menge frischer Luft und puterroten Wangen nach Hause kam.
Ich könnte jetzt noch vieles aufzählen, aber eines möchte ich nur noch sagen: Was ich in den letzten mir geschenkten 30 Jahren gelernt habe, ist, dass man die wichtigsten Dinge im Leben geschenkt bekommt. Besonders in den letzten Monaten musste ich lernen, dass, egal wie sehr man etwas möchte, einem nicht alles zufliegt und auch die größte Anstrengung nicht immer zum Erfolg führen muss. Denn Liebe ist eine Gnadengabe, die wir uns nicht verdienen können, sondern letztendlich immer Geschenk bleibt. Umso mehr muss man sich bedanken, wenn die Familie, die bestehende Partnerschaft und langjährige Freundschaften zum Teil des Lebens gehören. Genug der Worte für das erste Nachgedacht nach der Pause, einen schönen Sonntag Ihnen allen! (Christina Lander) +++
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