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Kontaminierter Boden muss bis 2023 abtransportiert sein: Spielplatz bleibt zu
16.09.20 - Für die Bewohner des Wildecker Ortsteils Richelsdorf ist es eine "Never-Ending-Story" - die Nachrichten rund um die Arsenbelastung reißen einfach nicht ab. Seit bereits sechs Jahren ist der Spielplatz des 700-Einwohner-Dorfes gesperrt und auch in diesem Jahr bleibt die Spielwiese geschlossen. Grund dafür ist die Sperrung einer Brücke, die einzige Einfahrt in Richtung des Minigolf-Platzes und des Spielplatzes.
"In der gestrigen Gemeindevorstandssitzung haben wir beschlossen, dass wir die vorhandene Brücke über die Weihe provisorisch ertüchtigen, damit wir im kommenden Jahr den Erdaustausch vornehmen können. Auch die Förderung der kommenden Spielgeräte auf dem Spielplatz konnten wir ins nächste Jahr mitnehmen", erklärt Bürgermeister Alexander Wirth im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS.
Hintergrund: Da durch die Sanierung des mit Arsen kontaminierten Bodens die notwendigen Erdarbeiten bis 2023 abgeschlossen sein müssen, um die Entsorgung der Erde in der ehemaligen Richelsdorfer Hütte zu gewährleisten, wird die provisorische Brücke benötigt. Für diese Erdarbeiten müssen schwere Lkw die marode Brücke überqueren. Durch die hohe Belastung von rund 3.400 Fahrten, so erste Berechnungen der Gemeinde, ist die provisorische Brücke überhaupt erst notwendig.
Neubau zunächst geplant
Zunächst wurde seitens der Gemeinde geplant, die Zufahrtsstraße und die Brücke neu zu bauen. Eine Kostenschätzung habe die Pläne allerdings verändert. Für die Arbeiten müssen allerdings viele Dinge im Hintergrund passieren, neben der Beauftragung einer Firma, die die Fertigteile herstellt, muss das gemeindliche Bauamt neben vielen anderen laufenden Projekten Zeit finden, die Arbeiten durchzuführen.
Im Juni 2019 hatte die Gemeindevertretersitzung beschlossen, 300.000 Euro in die Hand zu nehmen, um unter anderem den Minigolf-Platz und den Spielplatz zu sanieren. Wenn die Brückenarbeiten begonnen haben, hoffen die Beteiligten nach endloser Zeit, beide Freizeitpunkte wieder öffnen zu dürfen.
Die Nachuntersuchungen der privaten Grundstücke sind bisher noch ergebnislos. Das Regierungspräsidium Kassel erwartet für die 18 Eigentümer ein Ergebnis Ende des Monats. (Kevin Kunze)+++