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"Schorsch" sagt endgültig Tschüss - aber der Enzianhütten-Zapfhahn läuft weiter
29.12.22 - Mit solch einem Ansturm haben wohl alle, außer Schorsch selbst, gerechnet. "Ich bin total überwältigt", sagte Georg Koch am Mittwoch im OSTHESSEN|NEWS-Interview. An seinem vorletzten Hüttentag möchte sich jeder noch einmal persönlich vom Wirt der Enzianhütte verabschieden. Bereits mit von der Partie ist das neue Pächtergespann. Vor dem offiziellen Start verraten sie jetzt erste Details.
Zurück zu Schorsch. Er kommt aus dem Begrüßen, Anstoßen und Verabschieden gar nicht mehr heraus. 34 Jahre lang war die Enzianhütte bei Hilders-Dietges im Landkreis Fulda sein Zuhause. Doch jetzt ist endgültig Schluss.
"Ich blicke auf tolle Jahre zurück. Jahre voller Feste, grandioser Momente und einzigartiger Begegnungen", erinnert er sich. Er wirkt gelassen und aufgeregt zugleich. "Solch einen Abschied hätte ich mir nie erträumt." Der 64-Jährige hat die Hütte auf 785 Metern geprägt. "Vor allem die Events auf unserer Sommerterrasse werden mir für immer in Erinnerung bleiben."
Das sind die Neuen
Die nächsten sechs Monate wolle er sich aber zurückziehen und "die drei Neuen mal machen lassen. Ich bin froh, dass alle vom Fach sind und wünsche ihnen nur das Beste." Die DAV Sektion Fulda gab am 24. Dezember bekannt: Maximilian Harth, René Stolz und Patrick Bohl übernehmen zum Jahreswechsel.Dabei ist René Stolz gar nicht so wirklich "neu". Seit Dezember 2019 arbeitet er als Küchenchef auf der Enzianhütte und bringt an einem "guten Samstag rund 600 Gerichte über den Tresen". Er versichert: "Haxen, Kotelett und Bier wird es auch in Zukunft geben." Für den 30-jährigen Vater von drei Kindern ist die Enzianhütte zu einem echten Herzensprojekt geworden.
Und er soll das neue Gesicht werden: der 25-jährige Maximilian Harth aus Fulda. "Die Region liegt mir am Herzen und ich bin gerne Gastgeber", sagt er vor der O|N-Kamera. Der Wirtschaftsingenieur befasst sich schon seit einigen Jahren mit dem Thema "regionaler Tourismus und Gastronomie der Zukunft".
Unterstützung bekommen Harth und Stolz von Patrick Bohl. Seit 2014 betreibt der 41-Jährige das regionale Cateringunternehmen Genuss³. "Ich halte beiden den Rücken frei und sorge für das entsprechende Netzwerk." Ganz besonders wichtig ist ihm: "Unsere Gäste sollen sich hier wohl fühlen."
Kulinarische Reise
Der Zapfhahn in der Enzianhütte wird trotz Pächterwechsel nicht zugemacht. Ganz im Gegenteil: Bereits am 6. Januar wollen die drei Neuen durchstarten. "Für den Saisonstart im Frühjahr planen wir ein großes Eröffnungswochenende mit verschiedenen Bands auf unserer Terrasse", berichtet Bohl voller Vorfreude - und er verrät: "In Zukunft werden wir hier auf der Enzianhütte Produkte verwenden, die es in den Alpen gibt - das wird für das ultimative Urlaubsfeeling sorgen."Geplant ist außerdem ein hauseigenes Dressing sowie eine Gewürzbutter, welche ausschließlich für die Enzianhütte kreiert wurden. "Die Produkte können dann auch einzeln erworben werden." Eine Variante vom Strammen Max - nach dem neuen Wirt benannt - dürfe ebenfalls nicht fehlen. "Äußerst lecker wird auch unser Hüttensalat mit dem eigenen Buttermilchzitronendressing oder dem Streuobstdressing", liest der neue Pächter aus der Speisekarte vor.
Doch genug Einblicke in die Speisen, wie sieht es mit der Flüssignahrung aus? "Wechselnde Biere und Getränke wie der bekannte Almdudler werden bei uns einziehen." Und eine ganz besondere Schnaps-Kombination: "Obstler mit Rhöner Speck und Meerrettich - das muss man probiert haben."
Am heutigen Donnerstag wird die Hütte unter Leitung von Georg Koch zum letzten Mal geöffnet sein. (Nina Bastian) +++