Hutzelprinz Adrian "vom wiederholten Mal" kommt endlich zum Zug

27.02.23 - "Ich habe selten jemanden fotografiert, der so traurig ausgesehen hat", berichtete unsere Fotografin Carina Jirsch, nachdem sie vor drei Jahren vom Hutzelfeuer aus Kohlhaus zurückkam. Denn der Hutzelprinz Adrian Vogler hatte sich damals mächtig auf seine kurze Regentschaft über das meterhohe Feuer gefreut - aber das Wetter spielte leider nicht mit: "Sturm kennt auch mit dem Hutzelprinzen kein Erbarmen!" hieß die damalige Überschrift in O|N.

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Denn Sturmtief Eberhard sorgte damals in ganz Osthessen für zahlreiche entwurzelte Bäume, mancherorts wurden ganze Hausdächer von Windböen abgedeckt. Das traditionelle Hutzelfeuer musste somit fast überall im Landkreis Fulda abgesagt werden. Doch wie heißt es so schön: Am Ende wird alles gut - und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende! So darf sich der amtierende Kreisbrandinspektor in seiner Funktion als Hutzelprinz der Freiwilligen Feuerwehr Fulda-Kohlhaus e.V. nach langer Coronapause doch endlich auf seinen großen Auftritt am Sonntagabend freuen.

Schon im Februar hatte der Verein der Freiwilligen Feuerwehr an einem Samstag mit Traktor und Anhänger die gut durchgetrockneten alten Weihnachtsbäume eingesammelt, die traditionell den Grundstock für den immerhin sechseinhalb Meter hohen Holzstapel bilden, der am alten Sportplatz in Kohlhaus direkt hinter der Brücke Richtung Johannesberg aufgeschichtet wurde. Auch der Hutzelprinz und seine Kinder haben fleißig Material für den großen Brennholzhaufen mitgesammelt.

Früher gehörte es zur Tradition der Hutzelfeuer, dass versucht wurde, der Konkurrenz im Nachbarort einen Streich zu spielen und deren Holzstapel schon vor dem Hutzelsonntag anzuzünden. Deshalb gibt es den guten Brauch der Nachtwache, der die Vereinsmitglieder schon am Samstag auf den Plan ruft.

"Wir bewachen unseren Stapel, schichten ihn nochmal um, damit sich auch ganz sicher kein Tier darin versteckt hält, entzünden am Abend daneben ein kleineres Lagerfeuer und sitzen da in geselliger Runde", berichtet der Vorsitzende des Feuerwehrvereins Kohlhaus, Massimo Zanoner von diesem besonderen Event, das allerdings bei dem gerade herrschenden Kälteeinbruch und eiskaltem Nordostwind nicht sehr gemütlich gewesen sein kann. Dem widerspricht Massimo Zanoner nachdrücklich: "Wir waren immerhin 14 Leute und hatten es wirklich sehr nett. Die letzten sind heute Morgen um sieben Uhr ins Bett gegangen. Tradition ist eben Tradition!"

Für Adrian Vogler kann heute Abend endlich sein lang ersehnter Auftritt als leidenschaftlicher Hutzelprinz über die Bühne gehen, auf den er so lange warten musste. Wir sind selbstverständlich vor Ort und werden den Kreisbrandinspektor in seiner schönsten Rolle entsprechend in Szene setzen. (Carla Ihle-Becker)+++