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Referent Daniel Anthes erläuterte aktuelle Food-Trends - Fotos: Marius Auth

FULDA HubWeek 2024

Nachhaltigkeits-Ninjas und Brotbier: Grüne Trends im Konzeptkaufhaus

14.03.24 - Nachhaltige Lebensmittelwirtschaft, sowohl regional, sozial als auch bio - die soll vom hessenweit einzigen Green Food Cluster in Fulda gefördert werden. Bei der Event-Woche "HubWeek 2024" im Konzeptkaufhaus Karl in Fulda war der Mittwoch der "grüne Tag", bei dem Experten erläuterten, was getan werden muss, damit Nachhaltigkeit auch wirtschaftlich funktioniert.

Regionalmanager Christoph Burkard

"Hier lässt sich's gut arbeiten und leben", so sei die Region Fulda vor bereits 20 Jahren in die Werbung gegangen, erläuterte Regionalmanager Christoph Burkard zur Eröffnung. Unternehmen wollten sich ansiedeln, wo es sich nicht nur gut arbeiten, sondern auch leben lasse. Das Innovationsnetzwerk Green Food Cluster, vor bereits vier Jahren an der Hochschule Fulda gegründet und inzwischen unter dem Dach der Region Fulda Wirtschaftsförderungsgesellschaft angesiedelt, sei zum Heimathafen für Startups aus dem Green Food-Bereich geworden und vermittle unter anderem zwischen Landwirtschaft und Wissenschaft, aber auch Unternehmen und den Konsumenten.

Clustermanagerin Katharina Most moderierte

Sieht so die Zukunft der Landwirtschaft aus?

Anthes erläuterte, dass Nachhaltigkeit heute sexy sein muss

Cluster-Managerin Katharina Most hatte mit Referent Daniel Anthes einen selbsterklärten "Nachhaltigkeits-Ninja" auf der Bühne, der nicht nur aktuelle Lebensmittel-Trends erläuterte, sondern auch den notwendigen Paradigmenwechsel für die grüne Zukunft: Hoher Ressourcenverbrauch, Klimawandel und Artenverlust seien große Herausforderungen, die unter anderem dadurch angegangen werden könnten, dass der Mensch die Natur imitiert: Abfall seien nur Ressourcen, die am falschen Platz sind, aus "gerettetem" Brot könne auch Bier gebraut werden.

Nachhaltig muss sexy sein

Eine Podiumsdiskussion zum Thema "Zukunft der Landwirtschaft" wurde moderiert von ...

Zum Glück sei die junge Generation mit dem für den Wandel notwendigen Mindset ausgestattet: Nachhaltigkeit werde von Millenials eher als integraler Bestandteil ethischer Ästhetik betrachtet - vorbei also die Zeiten, in denen Reformhauskost mit der Moralkeule verkauft werden könne, so Anthes. Grüne und nachhaltige Produkte müssten sexy sein, da seien auch die Unternehmen in der Verantwortung. Yamswurzel, Buchweizen und Kohl hätten den Ästhetik-Check bestanden - bis der nächste Lebensmittel-Trend ausgerufen werde, erläuterte Anthes. Gesundheitliche Aspekte, gekoppelt mit Pragmatismus, träten in den Vordergrund für den Wandel von Konsumgewohnheiten: Zwei Drittel der Deutschen bezeichneten sich inzwischen als Flexitarier - "Essen fürs Klima ist so Neunziger", so Anthes.

Fragen aus dem Publikum

Die grüne Zukunft hängt weitgehend von der Konsumentengunst ab - das bestätigten in der anschließenden Diskussionsrunde, moderiert von hr-Mann Hermann Diel, auch Landwirtschaftsexperten: "Der Verbraucher hat die Macht - mit jedem Kauf wird bestimmt, welche Art der Landwirtschaft Unterstützung erfährt. Die ökologische Landwirtschaft ist angekommen - aber billig ist weiter gefragt beim Verbraucher", erklärte Bio-Pionier Peter Linz, 34 Jahre lang Betriebsleiter für Landwirtschaft auf dem Antonius-Hof in Fulda-Haimbach.

Bewusstseinsarbeit beim Konsumenten

Dies sei allerdings verständlich, gab Schlachthof Fulda-Betriebsleiter Sven Euen zu bedenken: "Lebensmittel sind in den heutigen Krisenzeiten für viele Verbraucher der einzige Bereich, in dem sie noch sparen können." Zur Wunschlandwirtschaft der Zukunft gehöre dennoch Bewusstseinsarbeit beim Konsumenten: "Lebensmittel sind Mittel zum Leben, das muss klargemacht werden", erläuterte Christoph Jestädt, Gründer des "Wiesenkiez"-Labels aus Fulda, das sich mit seinen Saft-Produkte um den Erhalt von Streuobstwiesen bemüht. Sein Vater sei vor wenigen Jahrzehnten für solche Projekte noch ausgelacht worden.

Fünf Gründer konnten sich im Anschluss mit ihren grünen Produkt-Ideen einer kritischen Jury stellen, die Bandbreite war groß: Ob Pasta-Saucen-Alternative, Energy-Kaugummi oder essbare Kerzen - ungewöhnlich war nicht gut genug für die Juroren, rechnen musste es sich. Sara und Michael Niedrig gaben zum Abschluss des ersten Tages der "HubWeek 2024" zudem Einblicke in ihr abenteuerliches Leben als Selbstversorger.

OSTHESSEN|NEWS ist Medienpartner der "HubWeek 2024" und berichtet ausführlich von der Event-Woche. (mau) +++

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Bier, mit Brot gebraut

5 Gründer aus dem Bereich nachhaltige Lebensmittel stellten ihre Ideen vor

Die Jury nahm die Gründer-Ideen kritisch in Augenschein

Fotos: privat


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