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Den Wandel gestalten - mit Roboterfahrzeugen für die Stadt der Zukunft
15.03.24 - Der EDAG Citybot ist ein weltweit einzigartiges autonom arbeitendes Roboterfahrzeug, das sich momentan im riesigen Freiluftlabor beim Frankfurter Waldstation in der Erprobungsphase befindet. Bei der "HubWeek 2024" im Konzeptkaufhaus Karl in Fulda stand am Donnerstag die Gestaltung des nicht nur mobilen Wandels im Fokus.
Johannes Barckmann ist Chief-Designer von EDAG und "Vater" des Citybots. Der aerodynamisch gestaltete mobile Roboter besteht aus einem Zugfahrzeug, dem Traktor, und unterschiedlichen Modulen, die je nach Einsatzzweck angehängt werden können - vom Personenbeförderungsmodul bis zum Muldenkipper. Ursprünglich als Showcar gestartet, das die Innovationskraft des inzwischen international tätigen Engineering-Unternehmens mit 8.700 Mitarbeitern aufzeigen sollte, wurden inzwischen 17 Millionen Fördergelder vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr dafür gewährt. Das hat dazu geführt, dass das Konzeptfahrzeug, das zum ersten Mal 2019 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung präsentiert wurde, inzwischen ein komplettes Ökosystem auf 42 Hektar Fläche in Frankfurt bekommen hat, um Mobilitäts-, Transport- und Serviceaufgaben in der smarten Stadt von morgen realistisch durchspielen zu können.
"Gerade in großen Städten droht der Verkehrsinfarkt - Fulda ist im Gegensatz dazu geradezu idyllisch. Jeder will Autos in Zukunft aus der Stadt verbannt sehen: laut, schmutzig und unfallanfällig. Unsere Brennstoffzellen-Roboterfahrzeuge sind nicht nur lautlos und sauber, sondern können auch automatisch Staus vermeiden", erklärte Barckmann den Besuchern. Die Natur biete für Mobilitätssysteme der Zukunft sämtliche Lösungen, der menschliche Blutkreislauf habe bei der Entwicklung des Citybot-Systems Pate gestanden.
Weltweites Interesse für den Citybot
Der Technikträger Citybot habe zwar viel Interesse geweckt, auch weltweit, allein: Es fehle bisher an Abnehmern. Im Reallabor beim Frankfurter Waldstation wieseln die autonomen Roboter inzwischen weitgehend eigenständig, Sensoren melden trockenen Boden, Roboter gießen daraufhin eigenständig. "Wir haben keine Konkurrenz weltweit, so multifunktional und ausgereift ist das System. Nachdem wir im Jahr 2020 den Müllsammel-Bot präsentiert haben, ist die Welt wirklich aufmerksam geworden, das war ein echter Meilenstein. Potenzielle Kunden für den Citybot sind große Industriebetriebe, auch Flughäfen, wo die Roboterfahrzeuge etwa die Start- und Landebahn reinigen", erklärt Barckmann.Neben Barckmann hatten die "HubWeek"-Macher auch Carmen Worch vom "House of Logistics & Mobility" in Frankfurt am Main als Referentin gewinnen können, zum Thema "Ressource Mensch": "In der heutigen Welt, die vor allem durch Unsicherheit gekennzeichnet ist, gilt es, sich auf Werte zu konzentrieren, Menschen zu fördern und weiterzuentwickeln. - das ist zukunftsweisende Personalplanung. Mobilität kann auch als menschliche Fähigkeit verstanden werden, sich auf Neues einzustellen", erklärt Daniela Rothkegel, Projectleader #FDmobil. Michael Konow, Hauptgeschäftsführer der IHK Fulda, leitete zudem eine Podiumsdiskussion zur Bedeutung des Automobils in der Region, Dr. Frank Eierdanz erläuterte psychologische Aspekte und Chancen der Digitalisierung.
Das TechForum der TechHub Region Fulda konnte dagegen mit vier hochkarätigen Praxisvorträgen überzeugen: "Digitalisierung für den Mittelstand, Datenstrategien für die Cloud und Einsatzszenarien für künstliche Intelligenz, außerdem die Notwendigkeit von IT-Knowhow fürs eigene Unternehmen. Wir wollen Unternehmen der Region helfen, sich zukunftssicher aufzustellen, was Technologie betriff", erklärte Christian Vey, Geschäftsführer des TechHub.
OSTHESSEN|NEWS ist Medienpartner der "HubWeek 2024" und berichtet ausführlich von der Event-Woche. (mau) +++