Bürgermeisterkandidat Simon Seibert. - Fotos: Rene Kunze

GREBENHAIN Diese Drei wollen Bürgermeister werden

Simon Seibert: "Das 'Was' ist oft vorgegeben, das 'Wie' macht den Unterschied"

21.05.25 - Die Bürgermeisterwahl in der Gemeinde Grebenhain (Vogelsbergkreis) findet am Sonntag, dem 25. Mai, statt. Drei Kandidaten stehen zur Wahl: Jürgen Faitz (CDU), Simon Seibert (parteilos) und der aktuelle Bürgermeister Sebastian Stang (Mitglied der SPD, tritt aber unabhängig an).

Um die Bewerber besser kennenzulernen und den Bürgern eine Entscheidungshilfe zu bieten, haben wir alle drei Kandidaten gebeten, unseren OSTHESSEN|NEWS-Fragebogen auszufüllen. Der zweite Kandidat für Grebenhain ist der 39-jährige Projektleiter Simon Seibert.

Kurzer Lebenslauf: Alter, Beruf, politische Laufbahn

"Ich bin 39 Jahre alt, verheiratet und Vater eines kleinen Sohnes. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft und des Wirtschaftsrechts habe ich fast 20 Jahre Berufserfahrung gesammelt – unter anderem in der Bundeswehr, bei einer internationalen Organisation in Frankreich und aktuell als Projektleiter in der Luft- und Verteidigungsindustrie. Ich bin Hauptmann der Reserve. Für das Bürgermeisteramt kandidiere ich parteilos und ohne parteipolitische Laufbahn."

Warum haben Sie sich entschieden, für das Bürgermeisteramt in Grebenhain zu kandidieren?

"Der Wunsch, Bürgermeister zu werden, begleitet mich schon lange. Für mich ist das einer der vielseitigsten Berufe überhaupt: Man ist erster Ansprechpartner für die Bürgerinnen und Bürger, politischer Gestalter und Umsetzer in einem. Ich kann mir nichts Sinnvolleres vorstellen, als genau das in meiner Heimat zu tun – gemeinsam mit den Menschen, die hier leben, und mit der Erfahrung, die ich über viele Jahre gesammelt habe. Die Aufgaben passen zu mir, sie liegen mir – inhaltlich wie menschlich. Das alles hat mich dazu bewegt, für das Bürgermeisteramt zu kandidieren."

Was würden Sie als Bürgermeister anders machen, als Ihr Vorgänger?

"Ich bin parteilos und kann Entscheidungen unabhängig treffen – im Sinne der Menschen, nicht entlang von Parteiprogrammen. Im Wahlkampf habe ich auch oft gehört, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger mehr Beteiligung wünschen. Das nehme ich ernst. Niemand kennt die Bedürfnisse eines Dorfes besser als die, die dort leben.

Zudem will ich für mehr Transparenz sorgen und regelmäßiger aus dem Rathaus berichten. Die Bürger sollen nachvollziehen können, was geplant ist – und die Möglichkeit haben, sich einzubringen, bevor Entscheidungen gefallen sind."

Was sind Ihre drei Top-Themen auf der Agenda, die Sie in der Gemeinde angehen würden?

"Erstens: Eine solide Haushaltsführung mit klaren Prioritäten – damit wir als Gemeinde handlungsfähig bleiben und Projekte auch wirklich umsetzen können. Zu einer hohen Lebensqualität von Jung bis Alt gehört auch, dass man sich das Leben hier leisten kann und die Gemeinde sich nicht immer weiter verschuldet.

Zweitens: Die Stärkung des Ehrenamts – ob in den Ortsbeiräten, der Feuerwehr oder in den Vereinen. Gerade für junge Menschen ist das oft der erste Kontakt mit Verantwortung. Viele packen mit an – aber es werden weniger. Gerade deshalb braucht das Ehrenamt mehr Rückhalt und echte Wertschätzung, auch durch konkrete Unterstützung wie vergünstigte Eintritte für aktive Feuerwehrleute im Schwimmbad oder die Schaffung eines Ehrenamtstags.

Drittens: Echte Bürgerbeteiligung. Ich sehe meine Aufgabe darin, Wege aufzuzeigen – aber nicht allein zu gehen. Gute Ideen aus den Dörfern verdienen Gehör und Gewicht. Die Ortskenntnis und das Gespür der Bürgerinnen und Bürger sind ein großer Schatz."

Er kämpft um den Einzug ins Rathaus.

Mit welchen Slogan werben Sie um die Wähler?

"Mein Slogan lautet: 'Wir – gemeinsam für die Zukunft.' Denn ich bin überzeugt: Die Herausforderungen der nächsten Jahre – vom demografischen Wandel bis zu knapperen Haushalten – können wir nur gemeinsam meistern.
Als Bürgermeister will ich die Mittel unserer Gemeinde zielgerichtet einsetzen – mit klaren Prioritäten und im engen Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern. Wer mitgestalten kann, hat Verständnis – auch in schwierigen Zeiten."

Wo liegen Ihre Stärken?

"Ich bin ein Mensch, der anpackt, Lösungen sucht und nicht lange um den heißen Brei redet. Ich höre zu, kommuniziere klar – und bin gerne im Austausch mit den Menschen vor Ort. Durch meine berufliche Erfahrung bringe ich das nötige Wissen mit, um auch komplexe Themen zu durchdringen. Ich kann mich schnell und strukturiert in neue Themen einarbeiten – das war in meinem Berufsleben oft gefordert und wird auch als Bürgermeister wichtig sein. Und weil ich parteilos bin, kann ich meine Entscheidungen unabhängig und sachlich treffen – immer im Sinne der Gemeinde."

Was macht Grebenhain aus Ihrer Sicht so besonders?

"Grebenhain liegt mitten im Hohen Vogelsberg – landschaftlich reizvoll, ländlich geprägt und mit viel Raum zum Leben. Besonders ist für mich aber die Vielfalt: Jeder der 15 Ortsteile hat seinen eigenen Charakter. Und trotzdem gibt es etwas, das alle hier verbindet – echte Bodenständigkeit. Die Menschen wissen, wo sie herkommen, halten zusammen und sind stolz – auf ihr Dorf, ihre Gemeinschaft und ihre Gemeinde.

Dazu kommt meine persönliche Verbindung: Ich bin zum Teil hier aufgewachsen, meine Familie ist in der Region fest verwurzelt, und viele Erinnerungen und Begegnungen verbinden mich mit den Menschen und Orten dieser Gemeinde.
Diese Mischung aus Heimatgefühl, Nähe und ehrlichem Miteinander macht Grebenhain für mich zu etwas Besonderem – und meine Kandidatur zu einer echten Herzensangelegenheit."

Wie verbringen Sie den Wahlsonntag?

"Ich werde den Tag ganz bewusst mit meiner Frau und meinem Sohn verbringen. Wenn das Wetter mitspielt, gehen wir raus an die frische Luft – ein bisschen Abstand gewinnen. Der Rest ergibt sich – bis abends die Ergebnisse kommen."

Was wäre Ihre erste Amtshandlung als neuer Bürgermeister?

"Der Amtsantritt wäre erst Mitte November – deshalb wäre es nicht ehrlich, jetzt schon eine große erste Amtshandlung zu versprechen. Zuerst möchte ich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus sowie den Gemeindevorstand persönlich kennenlernen und mir einen genauen Überblick über die laufenden Themen verschaffen. Danach will ich mit den Ortsbeiräten und Gemeindevertretern ins Gespräch kommen. Denn gute Entscheidungen trifft man nicht im Alleingang, sondern im Austausch mit den Menschen."

Was haben wir Sie nicht gefragt, worauf Sie aber gern eine Antwort geben möchten?

"Meine Antworten geben einen Einblick in meine Person und zeigen, was mir besonders wichtig ist. Natürlich gäbe es noch viele weitere Themen – von Digitalisierung über Infrastruktur bis zur Zukunft des Schwimmbads. Wer mehr wissen möchte, findet Informationen auf meiner Homepage sowie auf Instagram und Facebook. Oder Sie sprechen mich einfach direkt an – ich freue mich auf den Austausch.

Am Ende ist das 'Was' in der Kommunalpolitik oft vorgegeben. Aber das 'Wie' macht den Unterschied. Und genau hier setze ich an: Meine Kandidatur ist eine Einladung an alle Bürgerinnen und Bürger, die Zukunft Grebenhains gemeinsam und auf Augenhöhe zu gestalten." (mis) +++

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