v.l.: Sascha Erb (CDU), Sophia Auth, Frederik Hohnstein (parteiunabhängig) - Fotos: Moritz Pappert

HOSENFELD Erb und Hohnstein im Duell

FZ-Forum zur Wahl: Bei der Windkraft gingen die Meinungen auseinander

21.05.25 - Sascha Erb (CDU) gegen Frederik Hohnstein (parteiunabhängig): Dieses Duell der beiden Bürgermeisterkandidaten stand am Dienstag in Hosenfeld an. Die Veranstaltung der Fuldaer Zeitung war laut Chefredakteur Michael Tillmann innerhalb eines Tages ausverkauft - das Interesse an dem neuen Hosenfelder Bürgermeister ist also groß.

Am kommenden Sonntag sind 3.757 Wahlberechtigte in Hosenfeld aufgerufen, einen neuen Bürgermeister zu wählen. Amtsinhaber Peter Malolepszy (CDU) hatte bereits im September erklärt, nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren zu wollen.

Frederik Hohnstein (parteiunabhängig)

Sascha Erb (CDU)

Moderatorin Sophia Auth

Was sind die konkreten Vorstellungen der beiden Kandidaten? Welche Ziele und Pläne haben sie für Hosenfeld? Und was steckt wirklich hinter dem jeweiligen Bewerber? Antworten auf diese Fragen bekamen die Zuschauer des Wahl-Forums der Fuldaer Zeitung. Moderiert wurde dieses von Redakteurin Sophia Auth. Nach einigen Fragen von ihr an den 51-jährigen Erb aus Hosenfeld und den 41-jährigen Hohnstein aus Hainzell hatten dann die Zuhörer die Gelegenheit, den beiden Kandidaten Fragen zu stellen.

Erb tritt für die CDU an. Ist das ein Nachteil? "Als Bürgermeister bin ich zu Neutralität verpflichtet. Ich mache keine Politik für Friedrich Merz, sondern für Hosenfeld", sagt der 51-Jährige. Hohnstein ist parteiunabhängig, wird aber von der Freien Wählergemeinschaft unterstützt. "Sind Sie wirklich unabhängig?", fragt Moderatorin Auth. "Die Ideen sind meine Ideen und die habe ich nicht mit jemandem abgesprochen", sagt der 41-Jährige.

Bürgermeister Peter Malolepszy (CDU)

Michael Tillmann, Chefredakteur der Fuldaer Zeitung

Hohe Schulden, großes Thema

Sie fragte die beiden Kandidaten auch, warum diese für das Bürgermeisteramt geeignet sind. "Ich möchte Verantwortung übernehmen. Das will ich für die gesamte Gemeinde tun. Ich gebe 100 Prozent, bei all dem, was ich mache", sagt der CDU-Kandidat. Sein Mitbewerber setzt auf seine Kompetenz. "Ich bringe eine gewisse Kompetenz aus dem beruflichen Umfeld mit. Ich will Projekte steuern und vorantreiben", so Hohnstein.

Besonders die rund 9,49 Millionen Euro Schulden der Gemeinde waren ein großes Thema. "Wer hat schon gerne Schulden? Die macht keiner gerne. Aber man muss schauen, was wir in den letzten Jahren gemacht haben. Wir haben viel investiert. Wir haben zwar Schulden aufgebaut, aber wir müssen sehen, dass wir langfristig diesen Berg abbauen", sagt Erb. Hier sollen unter anderem Gewerbesteuer-Zahler helfen. Hohnstein sieht das in der Sache ähnlich: "Der Schuldenstand und die Entwicklung des Haushalts bereitet mir Sorgen. Wir müssen zusehen, dass wir Platz für Gewerbetreibende bekommen. Wir müssen jetzt handeln, damit wir in zehn Jahren Gewerbesteuereinnahmen haben. Eigentlich hätte man vor fünf Jahren schon handeln müssen."

Und wie soll das gelingen? Der 41-jährige Hohnstein setzt auf Marketing: "Man muss es ganzheitlich sehen. Wenn wir Gewerbeflächen haben, müssen wir auch Wohnbauflächen ausweisen. Wir müssen dafür sorgen, dass Auspendler gar nicht wegfahren." Erb hingegen betont: "Ich könnte fünf Unternehmen nennen, die sich hier niederlassen möchten. Wir müssen denen eine Plattform bieten, sodass diese hier bauen können. Wenn diese fünf herkommen, sind wir schon ein ganzes Stück weiter."

Bei Windkraft- und PV-Anlagen gingen die Meinungen auseinander

Ein wenig gegensätzlich wurden die Meinungen beim Thema Umwelt. "Kindergärten ohne PV-Anlage auf dem Dach machen für mich keinen Sinn", macht Hohnstein deutlich. Erb bezweifelt das: "Jeder, der zu Hause eine PV-Anlage auf dem Dach hat, rechnet sich aus, ob es sich lohnt. Wenn auf dem Bürgerhaus eine solche Anlage wäre, müsste man auch Speicherkapazität anschaffen", sagt er. Ohnehin liefe derzeit eine Machbarkeitsstudie dazu.

Auch bei der Windkraft waren die Kandidaten sich uneinig. Sascha Erb sagt: "Ich bin gegen Windkrafträder in Hosenfeld. Ich werde alles in Bewegung setzen, dass die hier nicht herkommen." Hohenstein hingegen: "Beim Thema Windkraft hat die Gemeinde wenig Mitspracherecht. Ich finde Windkrafträder nicht schön, aber wenn jemand ein Windrad irgendwo hinbaut, müssen wir damit leben. Aber wenn wir es nicht verhindern können, müssen wir wenigstens davon profitieren können."

Die Kirche und die Bürgermeisterkandidaten

Für spürbar großes Interesse im Saal hat zum Schluss eine Zuschauerfrage nach dem Verhältnis der Kandidaten zur Kirche gesorgt. Sascha Erb ist eng mit der Kirche verbunden und dort auch aktiv. Hohenstein ist kein Mitglied der Kirche und laut eigener Aussage Agnostiker, also ein "Zweifler". Auf die Frage: "In Hosenfeld fehlt mir noch …", antwortet Hohnstein: "Im Alltag fehlt mir nichts. Ich bin wunschlos glücklich." Erb: "Ein Bürgermeister namens Sascha Erb."

Besonders konträre Meinungen gab es bei den Bürgermeisterkandidaten kaum. Oft waren sie sich in der Sache einig. Deshalb lässt sich kein klarer Favorit des Duells ausmachen. Sascha Erb hatte allerdings etwas mehr Redeanteil. Umso spannender wird das Ergebnis der Bürgermeisterwahl am Sonntag sein. (Moritz Pappert) +++

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