


Sichtbarer Fortschritt: So steht es um das Neu-Quartier Waidesgrund
06.06.25 - Der Kleingartenverein ist gewichen, die Baufläche ist erschlossen und das Siedlungswerk hat bereits mit dem Bau ihrer Wohnungen begonnen. Am Neu-Quartier Waidesgrund ist sichtbar Bewegung in die Arbeiten gekommen. Bereits in 2027 sollen die ersten Wohnungen bezugsfertig sein, in 2029 dann das gesamte Areal mit hunderten Wohneinheiten.
Am Donnerstagabend hatte die Fraktion der CDU in der Fuldaer Stadtverordnetenversammlung zu einer öffentlichen Begehung des Areals in direkter Nähe zum Bahnhof mit Oberbürgermeister Heiko Wingenfeld, Stadtbaurat Daniel Schreiner und Ralf-Stefan Stöppler, Geschäftsführer der RhönEnergie Effizienz + Service GmbH, geladen. . Zahlreiche Menschen waren der Einladung gefolgt.
Bereits im Jahr 2016 habe man erste Überlegungen angestoßen, was sich im Waidesgrund entwickeln könne, berichtet Michael Ruppel, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der städtischen CDU. Im Jahr 2017 folgte ein städtebaulicher Wettbewerb, der die Grundlage für den Bebauungsplan bilden sollte, welcher im Jahr 2020 verabschiedet wurde. Seit 2018 gehört die Kleingartenanlage der Vergangenheit an. Im Jahr 2022 erfolgte die Konzeptvergabe. Erste Erschließungsarbeiten folgten im Juni 2023, vier Millionen Euro hat sich die Stadt das kosten lassen.
"Das ist ein Wohnprojekt in einer Größenordnung, die wir seit 20 Jahren nicht mehr gesehen haben", führte Ruppert aus. Und: Es sei ein "Paradebeispiel für gelebte Kommunalpolitik", denn "viele Akteure müssen an einem Strang ziehen, damit das gelingt". Besonders lobte er die vielen Vorschläge aus der Bürgerschaft und das hier an den Tag gelegte Engagement.
Zu den Investoren, welche hier bauen, zählen neben dem Siedlungswerk die Nassauische Heimstätte, das Klinikum und Ting, die mit den "Waides Höfen" für genossenschaftliches Wohnen stehen. "Wir sind froh, solche verlässlichen Partner gefunden zu haben", erklärte Wingenfeld. Mit ihnen solle hier attraktiver Wohnraum für alle Generationen entstehen. Mehr als 20 Prozent davon sind dem sozialen Wohnen zuzuordnen. Das neue Quartier bietet kurze Wege, egal ob in die Stadt, zum Bahnhof, zur Schule oder der Kita.
Anwohnerfrust zum Trotz: "Können uns freuen, dass wir in einer wachsenden Stadt leben" Die Straße, welche sich durch das Quartier ziehen wird, hat den ermordeten hessischen Regierungspräsidenten Walter Lübcke als Namensgeber. "Damit wollen wir ein Zeichen setzen, dass wir für Vielfalt und gegen Hass stehen", so der Oberbürgermeister. Schließlich wendete er sich mit einem Appell an die Anlieger: "Ich darf um Verständnis bitten und einen Dank aussprechen. Durch die Baustelle wird es zu Einschränkungen kommen, aber wir können uns freuen, dass wir in einer wachsenden Stadt leben".
Wenige Meter vom Waidesgrund endete bisher das Nahwärmenetz aus dem Stadtbezirk Ziehers. Bis dato versorgte es etwa das dortige Schwimmbad und die angrenzenden Schulen. Klar, dass die Aufnahme des neuen Quartiers in das Netz bei nur 600 Metern Luftlinie zum nächsten Anschlusspunkt da auf der Hand lag. "Fern- beziehungsweise Nahwärmenetze sind effizient und lassen sich in der Zukunft einfach auf erneuerbare Energie umstellen", erklärte dazu Stöppler für die RhönEnergie. Diese Umstellung des bestehenden Ziehers-Nord-Wärmenetzes auf erneuerbare Energien muss schrittweise bis 2045 vollständig erfolgen. Erste Konzepte dazu stehen bereits.
Tiefgaragen, Carsharing und Begegnung im Grünen Apropos Infrastruktur: Auch Parkplätze dürfen in dem neuen Quartier natürlich nicht fehlen. Einige davon werden an der Straße entstehen, die Mehrzahl aber müssen die Investoren in Tiefgaragen vorweisen, berichtete Schreiner. Auf einen Kompromiss habe man sich dabei allerdings eingelassen. "Die Investoren dürfen von der Stellplatzsatzung abweichen, also weniger Stellplätze vorweisen, wenn sie dafür ein Car-Sharing-Konzept anbieten", so der Stadtbaurat.
Doch nicht nur Wohnungen entstehen hier, am unteren Ende der Baufläche, kurz vor dem Esperanto-Hotelkomplex, ist eine Kita im Bebauungsplan vorgesehen, genauso wie ein Platz im Grünen zum Aufenthalt, möglicherweise mit einem angrenzenden Café, Stadtteiltreff oder Kiosk. (Moritz Bindewald) +++
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