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- Fotos: Gerhard Manns

PHILIPPSTHAL (Werra) Teilstück des Grünen Bandes

Einweihung der neuen "Schwupp"-Brücke" im Verlauf des Grenzwanderweges

10.10.15 - Die Region entlang der Flüsse Ulster und Werra in Osthessen ist nicht nur geprägt durch die Flusslandschaften und den Kalibergbau, sondern vielmehr durch die ehemalige innerdeutsche Grenze und den Grenzstreifen, welche mehr als drei Jahrzehnte lang die beiden deutschen Staaten, DDR und BRD, voneinander trennten. Seit November 1999 sind mit dem Fall der innerdeutschen Grenzen in Deutschland viele Bereiche der ehemaligen „Zonen-Grenze“ als besondere Naturschutzflächen sowie als Rad und Wanderwege entwickelt und touristisch erschlossen worden.

So auch der Grenzwanderweg „Grünes Band“, der von Seiten des Landes Thüringen und in enger Zusammenarbeit mit den angrenzenden Regionen ausgebaut, entwickelt und zur Vermarktung gebracht wurde. Sowohl aus Sicht des Natur- und Artenschutzes, als auch von Seiten des Tourismus besteht hier eine besondere Landschaftsstruktur mitten in Deutschland, die von zahlreichen Gästen besucht und genutzt wird und einer der Faktoren für die positive touristische Entwicklung der Region ist.

Bereits in den Jahren 2002 / 2003 wurde der Grenzwanderweg „Grünes Band“ gemeinschaftlich zwischen der Wartburgregion (Thüringen) und den angrenzenden hessischen Kommunen weiterentwickelt Ein zentraler Punkt des Wanderweges ist die Brücke „Schwupp“ – über die Ulster führend. Der Brücke und dem Gebiet zwischen Philippsthal (Werra) und Unterbreizbach kommt damit eine besondere touristische Bedeutung zu.

Die Brücke sollte ab dem Jahr 2013 im Rahmen einer LEADER-Maßnahme neu gestaltet und ausgebaut werden, da die Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben war.  Die Baukosten waren mit 120.000,00 Euro geplant, 35.000,00 Euro aus LEADER Foerdermitteln waren bewilligt. Durch die Sperrung der Brücke auch für die Fußgängernutzung war durchgängige Nutzbarkeit des Grenzwanderweges „Grünes Band“ nicht mehr gegeben. Die Gemeindegremien der Marktgemeinde Philippsthal haben die Sanierung der Brücke im Jahr 2012 beschlossen. Geplant war, dies als Gemeinschaftsprojekt mit der K+S Kali GmbH durchzuführen, weil K+S an gleicher Stelle in der Ulster eine Sohlgleite zu Verbesserung der Durchgängigkeit für die Fische als Ausgleichsmaßnahme durchführte.

Mit der Baumaßnahme, wurde am 09.04.2013 durch die Firma Strassing-Limes begonnen. Der Spatenstich wurde mit vielen Teilnehmern durchgeführt.  Die ursprüngliche Maßnahme sah vor, die vorhandenen Widerlager und den Mittelpfeiler der Brücke zu sanieren und einen neuen Brückenüberbau zu erstellen.  Der alte Überbau wurde Mitte April zurückgebaut und es wurde mit den Arbeiten für die Wasserhaltung begonnen. Am 17.05.2013 und 26/27.05.2013 wurde die Baustelle von zwei extremen Hochwassern überflutet. Dadurch wurde die gesamte Wasserhaltung weggespült und die Widerlager sowie der Mittelpfeiler wurden erheblich beschädigt.

Aufgrund der Hochwasserereignisse wurde eine Sonderprüfung gemäß DIN 1076 an den verbliebenen Bauteilen durchgeführt. Diese Sonderprüfung ergab, dass die Unterbauten mit der Zustandsnote 4,0 bewertet wurden und die Standsicherheit des Bauwerkes nicht mehr gegeben war. Des Weiteren wurde in dem Prüfbericht eine weitergehende Untersuchung empfohlen. Diese Untersuchung ergab ebenfalls, dass die Standsicherheit des Bauwerkes nicht mehr gegeben ist und ein Neubau der Brücke erforderlich ist.

Die ursprünglichen Sanierungskosten waren mit 94.000,- € brutto veranschlagt. Aufgrund dieser deutlichen Kostensteigerung wurde von den politischen Gremien der Bau der Brücke zurückgestellt und die Verwaltung wurde beauftragt eventuelle Fördermöglichkeiten zu prüfen. Die Verwaltung wurde aktiv und im Rahmen des Hochwassersoforthilfeprogrammes des Landes Hessen, wurden 50.000,- € zum Neubau der Brücke zur Verfügung gestellt. Ein Neubau sollte ca. 170.000,- € kosten. Darüber hinaus ergab sich, in enger Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung des Landkreises die Möglichkeit, Fördermittel aus dem EFRE-Programm zu erhalten.

Hilfreich war auch die Stellungnahme der Tourismusförderung des Wartburgkreises, die den Neubau auch befürwortet haben. "Aus Sicht der Tourismusförderung bewerten wir – vor allem im Hinblick auf den Grenzwanderweg „Grünes Band“ – die zur Ulster-Überquerung und damit auch zur Verbindung der Länder Hessen und Thüringen beitragenden Brücke „Schwupp“ als tragendes Element für die Tourismusregion rund um Philippsthal (Werra) und Unterbreitzbach sowie für das Gesamtsystem des „Grünen Bands Deutschland“ und des Vorhabens „Grünes Band Europa“. Daher halten wir die Wiederherstellung der Wegeverbindung über die Brücke „Schwupp“ und damit die Zugänglichkeit des Grenzwanderwegs für zwingend erforderlich, um einerseits das „Grüne Band“ in seiner Bedeutung erhalten und weiter entwickeln zu können sowie andererseits das Angebot für Wanderer und (in Abschnitten) Radfahrer in der Tourismusregion weiter ausbauen zu können.

Darüber hinaus legt auch die Bundesrepublik Deutschland bzw. die Deutsche Zentrale für Tourismus in den Jahren 2014 und 2015 einen ihrer Marketingschwerpunkte auf das 25-jährige Jubiläum von Mauerfall, Grenzöffnung und Deutscher Einheit. Hierbei stehen das „Grüne Band“ und der Grenzwanderweg in den jeweiligen Regionen und Kommunen besonders im Fokus des touristischen Marketings und der Veranstaltungs- bzw. Angebotsentwicklung.
Die Regionen Wartburgkreis und Hersfeld-Rotenburg sowie die einzelnen Anliegerkommunen haben zahlreiche Veranstaltungen in diesem Rahmen geplant und nutzen das bundesweite Interesse und touristische Marketing, um das „Grüne Band“, die touristische Region als Ganzes sowie die Wander- und Radwege weiter bekannt zu machen.
Ein besonderes Gästeaufkommen wird bereits vermerkt und ist bis Ende 2015 zu erwarten. Die Entwicklung und der Neubau der Brücke „Schwupp“ als Teilstück des Grenzwanderwegs „Grünes Band“ stellt aus Sicht der Tourismusförderung ein besonderes Vorhaben dar und sollte mit Hilfe von Finanzmitteln aus dem EFRE-Programm unterstützt werden.“

Ende des Jahres 2014 erhielt die Gemeinde die Zusage, dass Fördermittel der Europäischen Union gewährt werden. 85.000,00 Euro wurden bewilligt. So konnten im Jahr 2015 die Bauarbeiten beginnen. Die Fakten zum Neubau der Ulsterbrücke Schwupp: 
Bauart: Einfeld-Stahlbrücke
Länge: ca. 20,0 m, Breite 2,50 m
Brückenbelag: Hellbraune Recyclingkunststoffbohlen.
Die Brücke musste entsprechend den Vorgaben der Wasserbehörde, wegen der Hochwassergefahr, höher gebaut werden. Sie ist beidseitig mit Treppen aus Gitterroststufen versehen. Eine befestigte Zuwegung ist aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht möglich. Der Wanderweg „Grünes Band“ wurde neu beschildert.   +++


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