Archiv

REGION NACHGEDACHT 197

Das, was andere sagen ... Gedanken von Christina LANDER

HINTERGRUNDCHRISTINA LANDER, 1988 mit dem Mädchennamen Leinweber geboren in der osthessischen Bischofsstadt Fulda, neun Jahre katholisch-private Schulausbildung – so war der Weg zum Theologiestudium für sie vorbestimmt und beschlossen. Es ging dann für vier Jahre Studium in die nächste Bischofsstadt Paderborn - hatte dann ihr erstes Staatsexamen in der Tasche, bestand nach einjäh-riger Refendarzeit in Lauterbach auch das zweite Staatsexamen und ist seit Beginn des Schuljahres 2015/2016 Lehrerin an der Fuldaer Marien-schule. Ihre Tätigkeit als Kolumnistin bei osthessen-news.de möchte sie auch in Zukunft fortsetzen. Sie selbst bezeichnet sich als liberal-theologisch und kommentiert (seit 197 Wochen) in der Serie NACHGEDACHT Dinge des Alltags aus ihrer persönlichen Sicht.

16.10.16 - Seitdem ich Lehrerin bin, muss ich mir immer wieder lahme, beleidigende Sprüche über meinen Beruf anhören. Beispielsweise: "Ein Lehrer hat morgens recht und nachmittags frei." - "Ein Lehrer hat mehr Urlaub als Arbeit." - etc. - etc. Ist es nicht sehr unhöflich und anstandslos, wenn man so oberflächlich einfach über den Beruf eines Menschen urteilt? Mir würde es nicht im Traum einfallen, beleidigende Worte über eine Beschäftigung auszusprechen, die ich selbst niemals ausgeübt habe.

Warum ärgere ich mich darüber? Es liegt wohl daran, dass ich auf die Meinung der anderen Menschen wert lege. Das ist auch ganz normal. Wir Menschen als soziale Wesen möchten natürlich wissen, was der Rest über uns denkt. Wir möchten dazu gehören, nicht allein bleiben und nicht auf Ablehnung stoßen. Deswegen ist uns wichtig, was andere über uns denken.

Nur leider gibt es da ein Problem: Das Urteil anderer darf nicht wichtiger werden als unser eigenes Urteil. Menschen, die auf sich selbst hören, sind nachweislich glücklicher. Das ist deswegen logisch, weil niemand als Marionette von anderen gezogen und bestimmt werden möchte. So leben wir also immer zwischen unserer Meinung und der Meinung der anderen.

Gefährlich wird es allerdings, wenn man dabei ins Extreme rutscht: alles annehmen, was andere sagen, oder gar nicht mehr auf andere hören. Es ist ein schwieriges und weites Feld, auf dem wir uns bewegen, wenn wir auf das hören, was andere sagen. Deswegen ist es wichtig, nicht nur die Ohren aufzumachen, sondern auch zwischen den Zeilen zu lesen. Kritische Meinungen können entweder konstruktiv oder destruktiv sein. Dies zu unterscheiden und auf das zu hören, was uns in unserer Entwicklung weiterbringt, ist wohl der Königsweg, der aber immer wieder schwer zu erreichen ist. (Christina Lander) +++


Über Osthessen News

Kontakt
Impressum

Apps

Osthessen News IOS
Osthessen News Android
Osthessen Blitzer IOS
Osthessen Blitzer Android

Mediadaten

Werbung
IVW Daten


Service

Blitzer / Verkehrsmeldungen Stellenangebote
Gastro
Mittagstisch
Veranstaltungskalender
Wetter Vorhersage

Social Media

Facebook
Twitter
Instagram

Nachrichten aus

Fulda
Hersfeld Rotenburg
Main Kinzig
Vogelsberg
Rhön