Archiv
Projekt HPV-Impfung macht Schule - Elternabende zur Aufklärung starten
09.08.18 - Humane Papillomviren (HPV) werden durch Geschlechtsverkehr übertragen und führen zu einer großen Zahl schwerer Erkrankungen bis hin zu Krebserkrankungen (Gebärmutterhalskrebs, Tumore im Kopf und Halsbereich, Analkrebs). Um dagegen vorzubeugen, startete der Förderverein für die Krebsberatung in Schulen der Region eine Aufklärungskampagne zur Impfung gegen HP-Viren.
In Hessen werden nur rund 20 Prozent aller Mädchen und jungen Frauen bis zum 18. Lebensjahr gegen die HP-Viren geimpft. Jungen fast überhaupt nicht, da die Krankenkassen bisher die Impfkosten nicht übernehmen. Zwei Impfungen vor dem ersten Geschlechtsverkehr schützen jedoch dauerhaft vor diesen Erkrankungen. Daher sollten Kinder (Mädchen und Jungen) schon im Alter zwischen dem 9. und 14. Lebensjahr geimpft werden. Während bisher die gesetzlichen Krankenkassen lediglich die Kosten der Impfung von Mädchen im Alter von 9 bis 17 Jahren übernahmen, hat die Ständige Impfkommission im Juli 2018 nunmehr empfohlen, auch die Kosten der Impfung von Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren zu übernehmen.
"Wir wollen über die Impfung informieren, da viele gar nicht wissen, dass man den Erkrankungen vorbeugen kann. Ursprünglich war geplant, die Impfungen in Schulen durchzuführen. Da zu viele Schulen Bedenken hatten, werden wir nun Elternabende zur Information veranstalten", erklärt Jakob Brähler. Da die Impfquote in Hessen die niedrigste in Deutschland sei, müsse man etwas dagegen tun. "In Amerika ist die Zahl der Infizierten durch HPV weitaus höher als in Deutschland. Doch es könnte bei uns auch bald so sein", so Brähler besorgt.
Diese Initiative ist auf eine große, positive Resonanz in der Region gestoßen. Nicht nur Stadt und Landkreis Fulda, das Kreisgesundheitsamt, das Staatliche Schulamt Fulda, die Gesundheitsnetz Osthessen eG (GNO) mit einer Vielzahl niedergelassener Ärzte aus der Region unterstützen die Initiative.
Das Interesse der Schulleitungen und Elternvertretungen und deren Bereitschaft zur Teilnahme am Projekt war erfreulich groß. In einer abschließenden Besprechung des Fördervereins mit allen Akteuren wurde am Mittwoch die Umsetzung des Projekts in den 22 Schulen der Region erörtert. "Die Veranstaltung hatte eine positive Resonanz. Es wird an den ersten Elternabenden des kommenden Schuljahrs eine Information durch die niedergelassenen Ärzte erfolgen", erklärt Jakob Brähler. Falls Eltern ihre Kinder impfen lassen wollen, soll dies Ende des Jahres in den jeweiligen Arztpraxen erfolgen. Die zweite Impfung schließt sich nach sechs Monaten an.
Informiert wird nicht nur an Grundschulen (3. und 4. Schuljahr), sondern auch an weiterführenden Schulen soll über die Sinnhaftigkeit der Impfung gegen HP-Viren aufgeklärt werden. Nicht eine einmalige Aktion, sondern eine dauerhafte Implementierung der Aufklärung über Erkrankungen durch HP-Viren in den Schulen ist das Ziel dieser Informationskampagne. "Unser Ziel ist es, dass irgendwann die Schulen selber die Initiative ergreifen, die Schüler und Eltern über die HPV-Impfung zu informieren", erklärt Brähler.