Glückliche Gesichter bei der Kick-Off Veranstaltung der diesjährigen HPV-Kampagne: Der Förderverein für die Krebsberatung Fulda konnte viele Akteure an einen Tisch bringen. - Fotos: Melanie B. Weber

PETERSBERG Zusammenschluss für Krebsaufklärung

Startschuss für Kampagne "HPV – Impfung gegen Krebs" 2024

31.10.24 - Krebserkrankungen lassen sich vermeiden – die HPV-Impfung wirkt. Wie genau, gegen welche Formen von Krebs Kinder und Jugendliche geimpft werden können und wie dieses Wissen verbreitet werden kann: Darüber informierten Vertreter und Vertreterinnen des Gesundheitsnetzes Osthessens eG, des Staatlichen Schulamts Fulda und des Gesundheitsamts des Landkreises Fulda am Mittwochabend (30. Oktober 2024) um 17:30 Uhr im Gasthof Altes Casino am Petersberg. Auch zwei Vertreter von MSD, dem Hersteller des Impfstoffs Gardasil9, waren anwesend.

Vertreter und Vertreterinnen der lokalen und regionalen Presse waren eingeladen, die Informationsveranstaltung zu besuchen. Durchaus interessant: Die HPV-Impfung ist seit 2006 etabliert und wird nicht nur von der STIKO empfohlen, sondern für Menschen bis zum Alter von 30 Jahren von den meisten Krankenkassen getragen. Einige Kassen zahlen weiterhin nur bis zum 18. Geburtstag.

Kurze Begrüßung von Dr. Albert Post und Dank an die Anwesenden, die dem Ruf nach Vernetzung ...

Dann durfte Herr Fischer von MSD die zahlreichen Studien zu HP-Viren vorstellen. ...

Osthessen liegt mit einer Impfquote von 58 Prozent unter den Mädchen deutlich über ...


Impfung schützt vor Gebärmutterhalskrebs, Peniskarzinomen und anderen Krebsformen


Der in Deutschland am häufigsten eingesetzte Impfstoff schützt wirksam vor insgesamt neun HPV-Varianten, die alle langfristig verschiedene Krebsarten und/oder Feigwarzen und andere Veränderungen der Haut auslösen können. Da sich Karzinome erst Jahrzehnte nach der Infektion entwickeln, waren die Zusammenhänge zwischen HP-Viren und den unterschiedlichen Krebserkrankungen lange nicht klar. Idealerweise werden junge Menschen schon vor dem ersten Sexualkontakt geimpft, denn die HP-Viren sind extrem weit verbreitet. Neun von zehn sexuell aktiven Menschen stecken sich im Laufe ihres Lebens mit einer oder mehreren Varianten an.

Noch vor einigen Jahren wurden fast ausschließlich Mädchen gegen HPV geimpft, weil man davon ausging, dass die Viren in erster Linie Gebärmutterhalskrebs auslösen. Heute weiß man, dass das falsch ist. Auch in Mund- und Rachenraum können sich durch HP-Viren verursachte Karzinome bilden, an Penis und Anus ebenfalls. Im Grunde genommen sind alle Schleimhäute des menschlichen Körpers betroffen, die in Kontakt mit den Viren kommen. Da die Viren nicht nur bei invasivem Sex, sondern bei jeder Art von intimem Kontakt über die Haut und die Schleimhäute übertragen werden können, lässt sich eine Infektion auch durch die Verwendung von Kondom oder Femidom nicht ausschließen. Die Impfung bietet den aktuell einzig wirksamen Schutz. "Wir haben hier die Wunderwaffe gegen Krebs!" betonte Dr. Ralf-Michael Hönscher, Allgemeinmediziner am Petersberg und Vorstandsvorsitzender des Gesundheitsnetzes Osthessen den hohen Nutzen der Impfung.

Die Präsentation wurde immer wieder durch interessierte Rückfragen unterbrochen. ...

Auch Herr Schuster von MSD beteiligte sich rege am Austausch.

Im Vordergrund Gabriele Bleul. Links im Bild Dr. med. Ralf George vom Gesundheitsnetz ...


Eltern abholen: Informationskampagne im Rahmen der Elternabende zum Übertritt


Ende des ersten Halbjahres der vierten Jahrgangsstufe werden Eltern über die weiterführenden Schulen und die Möglichkeiten ihrer Kinder umfassend informiert. Diese sogenannten Übertrittselternabende machen sich Förderverein für die Krebsberatung in Fulda, Gesundheitsnetz Osthessen eG, Staatliches Schulamt Fulda und Gesundheitsamt des Landkreises Fulda zunutze und bieten, angeschlossen an den Elternabend, in den Grundschulen von Stadt und Landkreis Informationsveranstaltungen an.

Dreizehn Schulen interessieren sich in diesem Jahr für die Kampagne, elf der Termine konnten von der Ärzteschaft des Gesundheitsnetzes Osthessen schon besetzt werden. "Wir brauchen dringend Hausärzte und -ärztinnen, Pädiater, Gynäkologen und Gynäkologinnen, die sich für das Thema interessieren und in die Schulen gehen", bedauerte Gabriele Bleul, geschäftsführender Vorstand des Gesundheitsnetzes Osthessen, "Ich verstehe, dass die Hausärzte nach einem langen Tag in der Praxis keine Lust haben, sich auch noch mit Eltern rumzuschlagen. Aber die Aufklärung ist einfach enorm wichtig."

Ärzte und Ärztinnen gehen in die Schulen und informieren niedrigschwellig und auf einem einfach verständlichen Niveau über die Impfung, die von HP-Viren ausgelösten Erkrankungen sowie das ideale Alter für die Impfung. Sie stehen für Fragen zur Verfügung und können beraten. (mbw) +++

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