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Hochwasser in Osthessen: Person im Wasser, Pegelstände steigen an
03.01.24 - Das anhaltende Regenwetter führte zu steigenden Pegelständen in Osthessen. Wie das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) auf ihrer Live-Hochwasserkarte für Hessen zeigt, erreichten dabei gleich zwei Pegel in Osthessen in der Nacht die Meldestufe 3, die höchste Meldestufe, die für solche Fälle vergeben werden. Am Mittwochvormittag wurde in Kämmerzell auf Meldestufe 3 hochgestuft.
Update 14.30 Uhr: In Großenlüder (Kreis Fulda) hatten die Feuerwehrkräfte vor allem in der Nacht alle Hände voll zu tun. Gemeindebrandinspektor Christian Bosold gegenüber OSTHESSEN|NEWS: "Die Feuerwehr Großenlüder-Mitte wurde am Abend gegen 23.15 Uhr zu einem Unwettereinsatz alarmiert." Die erste Einsatzstelle befand sich im Bereich der Von-Humboldt-Straße und St.-Georg-Straße. "Dieser Bereich war überflutet. Die Straße stand 50 bis 60 Zentimeter unter Wasser und das schon auf einer größeren Fläche verteilt. Es gab kein Durchkommen mit den Autos." Die Einsatzkräfte sperrten den Streckenabschnitt ab. Es sollte nicht die einzige überflutete Straße gewesen sein, ähnlich sah es zwischen Kleinlüder und Uffhausen aus. Auch bei einer Mühle in Großenlüder bestand die Gefahr, dass das Wasser in das Gebäude eindringt. "Wir sicherten das Gebäude ab, und stellten Sandsäcke auf."
Bosold bilanziert: "So eine Lage wie gestern und heute Nacht ist eher die Ausnahme und gab es schon recht lange nicht mehr - das wird auch im Gespräch mit Anwohnern und Feuerwehrkräften deutlich. Starkregenereignisse gibt es immer mal, aber nicht in einer solch großflächigen Lage." Update 13.00 Uhr:
Update 12.54 Uhr: Ebenso im Dauereinsatz sind auch die Straßenmeistereien von Hessenmobil, um für die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden im Straßenverkehr zu sorgen und diese zu gewährleisten. In einer Pressemitteilung heißt es: "Wer Strecken entlang von Gewässern befahren möchte, der muss mit Einschränkungen rechnen. Teilweise mussten bereits Vollsperrungen vorgenommen werden. Die Straßenmeistereien stimmen sich mit den Einsatzkräften vor Ort ab. Auch auf Baustellen in Gewässernähe wirkt sich die Hochwasserlage durch die zahlreichen Niederschläge entsprechend aus. Welche Folgen dies für die einzelnen Maßnahmen hat, kann derzeit noch nicht genau abgeschätzt werden. Auf überflutete oder durch die Wassermassen beschädigte Baustellen wird jedoch mit Verzögerungen zu rechnen sein."
Hessen Mobil verweist auf die Beschilderung und Anweisungen vor Ort
"In der Region Osthessen, zu der die Landkreise Werra-Meißner, Hersfeld-Rotenburg und Fulda zählen, wurde etwa an der Bundesstraße 249 bei Niederhone (Weidenhäuser Kreuz) Teile der Baustelleneinrichtung beschädigt, bei Großenlüder musste die Kreisstraße 110 wegen Hochwassers der Fulda voll gesperrt werden. Da die Straßenmeistereien und weitere Verantwortliche vor Ort noch im Einsatz sind, sind noch nicht alle Auswirkungen bekannt. Es gilt daher, die Beschilderung und Anweisungen vor Ort zu beachten", heißt es weiter in der Pressemitteilung. Update 11.30 Uhr:
Update 11.14 Uhr: Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie teilt um 10:46 Uhr ein Update mit: "Vom Hochwasser betroffen sind vor allem der Oberlauf und die Zuflüsse der Fulda, die Lahn mit Zuflüssen, die Eder mit Zuflüssen und der Oberlauf der Kinzig mit Zuflüssen sowie einzelne kleinere Gewässer." Konkret heißt das: "Derzeit sind an 38 Pegeln Meldestufen überschritten. 26 Pegel befinden sich in der Meldestufe 1 und 11 Pegel in der Meldestufe 2. Der Pegel Kämmerzell/Fulda liegt derzeit in der Meldestufe 3. Auch an weiteren Pegeln an der Fulda und ihren Oberläufen wurde heute Morgen zeitweise die Meldestufe 3 überschritten, so etwa am Pegel Bronnzell, sowie an den Zuflüssen der Fulda Lüde und Fliede an den Pegeln Lütterz und Kerzell."
Update 10.29 Uhr: Auch Kräfte des THW zeigten bereits Unterstützung. Ein Sprecher vom THW Fulda erklärte am Mittwochvormittag gegenüber OSTHESSEN|NEWS: "Wir waren mit dem THW in Osthessen unterwegs und wurden ungefähr gegen Mitternacht alarmiert." Insgesamt waren 27 Einsatzkräfte im Einsatz, darunter die Ortsverbände Fulda, Hünfeld und Neuhof. Ihre Aufgaben: Technische Beratung der Feuerwehren, vor allem in speziellen Fragen zum Hochwasserschutz. Außerdem wurden Sandsäcke gefüllt und die Logistik organisiert. "Das heißt, wie das Ganze an die Gemeinden verteilt wird und auch wir haben mit angepackt." Derzeit werde die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt, "damit wir in den nächsten Stunden und Tagen vorbereitet sind". Die Warnmeldungen des Deutschen Wetterdienste dienen dabei als Orientierung.
Update 10.25 Uhr: Das Hochwasser hat vor allem die Region rund um Fulda weiterhin voll im Griff. An der Wiesenmühle in Fulda herrschen Überflutungen.
Update 9.40 Uhr: Bei der Person im Wasser handelte es sich laut unseren Reportern vor Ort um einen Mann, der sich im Bereich der Fulda-Aue an einem Baum festgeklammert hat. Marc Kümpel, Einsatzleiter der Feuerwehr Fulda, erklärte die Situation: "Wir wurden wegen einer Person im Wasser alarmiert, die etwa 30 bis 40 Meter vom Rand an einem Baum sich festgeklammert hat. Die Person stand etwas mehr wie Kniehoch im Wasser. Wir haben uns dann für ein Schlauchboot als Rettungsmittel entschieden. Dadurch konnte die meiner Meinung nach beste Rettung gewährleistet werden." Der Mann war unterkühlt und wurde umgehend in einem RTW medizinisch versorgt, war jedoch ansprechbar.
Update 9.30 Uhr: Auch in der Gemeinde Eichenzell herrscht Hochwasser. Im Vergleich zum Landkreis Fulda hat sich die Lage im Kreis Vogelsberg seit der Nacht beruhigt.
Update 9.11 Uhr: Soeben erreichte uns eine Einsatzmeldung der Feuerwehr Fulda im Bereich Johannisstraße. Dabei soll es sich um eine Person in Not im Wasser handeln. Unsere Reporter sind vor Ort.
Update 9.00 Uhr: Auch in Müs, einem Ortsteil von Großenlüder, kommt es zu Überschwemmungen. In Kämmerzell ist der Wasserpegel nun angestiegen - es wurde auf Meldestufe 3 hochgestuft.
Update 8.35 Uhr:
Update 8.00 Uhr: In Fulda strömt es weiterhin - hier Bilder vom Recyclinghof. Inzwischen ist aber auch der Wasserpegel der Fulda bei Bronnzell gesunken. Es gibt demnach aktuell in Osthessen keinen Wasserpegel der Meldestufe 3. Das HLNUG schreibt dazu: "Nach derzeitigen Stand (08:00 Uhr) sind an 41 Pegeln Meldestufen überschritten. 29 Pegel befinden sich in der Meldestufe 1 und 12 Pegeln in der Meldestufe 2. Vom Hochwasser betroffen sind vor allem der Oberlauf und die Zuflüsse der Fulda, die Lahn mit Zuflüssen, die Eder mit Zuflüssen und der Oberlauf der Kinzig mit Zuflüssen, sowie einzelne kleinere Gewässer. Am Oberlauf der Fulda am Pegel Bronnzell, sowie an den Zuflüssen der Fulda Lüde und Fliede an den Pegeln Lütterz und Kerzell war heute Morgen zeitweise die Meldestufe 3 überschritten.
Update 7.10 Uhr: Wie unser O|N-Reporter vor Ort berichtet, wurde inzwischen auch die Ziegeler Straße zwischen Fulda und Ziegel in Höhe des Sportplatzes gesperrt. In Großenlüder ist derweil der Pegelstand wieder abgesunken - die Lüder liegt damit wieder unter Meldestufe 3. Der Wasserpegel der Fulda bei Bronnzell erreicht allerdings weiterhin die Meldestufe 3.
Die Pressestelle des Polizeipräsidium Osthessen gab eine Zusammenfassung über die zahlreichen Einsätze. "Das Einsatzgeschehen konzentrierte sich ab Dienstag, 18:30 Uhr hauptsächlich auf den Vogelsbergkreis in Bereichen von Grebenhain, Herbstein und Alsfeld aufgrund von Bäumen auf der Fahrbahn oder einseitigen Fahrbahneinschränkungen. Mit der Zeit nahm dies ab. Ab 21:15 Uhr waren dann die Gebiete rund um Neuhof, Kalbach und Flieden betroffen. Hier waren es ebenfalls Fahrbahneinschränkungen und überschwemmte Straßen", so das Polizeipräsidium gegenüber OSTHESSEN|NEWS.
Im Landkreis Fulda kam es im Verlaufe der Nacht zu mehreren Straßensperrungen. "Ab 23:00 Uhr verlagerte sich das Einsatzgebiet dann auf Fulda, Bronnzell und Großenlüder. Die üblichen Stellen wie die L3418 zwischen Kohlhaus und Johannesberg oder der Bereich rund um die K110 bei Lüdermund und Lütterz waren erneut betroffen und mussten gesperrt werden. Auch die Abfahrt Großenlüder Ost musste wegen Hochwasser gesperrt werden. Zwischen Uffhausen und Bimbach (Großenlüder) kam es zudem zu Überschwemmungen auf der Fahrbahn." Wie hessenschau.de berichtet, erreichte die Lüder am Morgen einen Stand von knapp 4,31 Metern. Im Fuldaer Stadtteil Bronnzell stieg die Fulda auf 2,73 Metern an.
Laut Pressestelle waren in Großenlüder die Feuerwehr, THW und die Drohnenstaffel vom DRK im Einsatz, weil größere Hochwasserlagen vor Ort waren: Bei der K111 zwischen Müs und Eichenau im Waldstück, bei der B254 an der Anschlussstelle Großenlüder Ost, in der Hosenfelder Straße in Uffhausen und in Bimbach bei der Mengelsmühle.
In Bad Salzschlirf kam es zudem in der Nacht auch zu mehreren Einsätzen. Etwa 13 Einsatzstellen waren im Einsatz. (ms) +++