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REGION Noch keine Entwarnung

Hochwasserlage in Fulda weiterhin akut - OB dankt Einsatzkräften

04.01.24 - Alarmbereitschaft nach Dauerregenphase: Das anhaltend nasse Wetter führte in den vergangenen Stunden zu steigenden Pegelständen in Osthessen. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) aktualisiert fortlaufend in der Live-Hochwasserkarte die aktuelle Lage für Hessen. Noch gibt es keine Entwarnung. 

Verschärfte Hochwasserlage in Fulda. Fotos: Laura Struppe

Blick Richtung Fulda-Horas.

UPDATE 14:50 Uhr: Der Fuldaer Magistratspressesprecher Johannes Heller hat sich mit einem Team von OSTHESSEN|NEWS bei der Hessenmühle in Fulda getroffen. In den Auen rundum herrscht eindeutig "Land unter". Er erklärt zum Hochwassergeschehen: "Heute Nacht war die Situation zunächst einmal überschaubar. Acht bis zehn Einsätze kleinerer Art folgten. In den frühen Morgenstunden nahmen die Einsätze aber zu. Die Feuerwehr der Stadt Fulda war mit 50 Kräften, darunter zahlreiche ehrenamtliche Feuerwehrleute, durchweg im Einsatz." Es konnte am Vormittag eine Person aus dem Wasser gerettet werden (O|N berichtete), darüber hinaus mussten Keller ausgepumpt, Straßen und Häuser gesichert werden. "Jetzt gegen Mittag sinken die Pegel langsam. Wir gehen davon aus, dass wir den Höhepunkt der Flut überstanden haben." Von Aufatmen kann derweil aber nicht die Rede sein, aufgrund der potenziellen Dauerregenlage bis Donnerstagmittag gilt weiterhin Vorsicht.

Heller abschließend: "Allgemein ist diese Situation für die Fuldaer Bürger kein ungewöhnlicher Anblick. So etwas passiert alle paar Jahre, dass die Fulda große Flächen flutet." Dadurch, dass der Fluss sich in den natürlichen Auenbereich ausdehnen könne, verlaufe die Hochwassersituation meistens glimpflich. 

Stadt Fulda gibt Überblick zu den Hochwasserereignissen

Entlang der Bardostraße in Fulda.

Die Fuldaauen sind geflutet.

In einer Pressemitteilung heißt es ergänzend seitens der Stadt: "Die Fulda-Pegel Bronnzell und Kämmerzell erreichten zeitweise die höchste Meldestufe 3. Auch die Zuflüsse Fliede und Lüder brachten sehr viel Wasser." Mit Blick auf den Abend des 2. Januar und den Verlauf der Nacht sei es insgesamt zu acht kleineren Hochwasser-Einsätzen der Feuerwehr im Stadtgebiet gekommen. "Ab dem Morgen, als der Scheitelpunkt der Flut erreicht war, nahm die Zahl der Einsätze deutlich zu, betroffen waren im Schwerpunkt die bekannten Stellen in den flussnahen Stadtteilen Lüdermünd, Kämmerzell, Bronnzell und Horas sowie im Bereich der Kernstadt an der Wiesenmühle, der Kugelfabrik und in der Johannisau. Ein Teilbereich des Stadtteils Lüdermünd war für einige Stunden über öffentliche Straßen nicht mehr erreichbar, die Zufahrt wurde über einen Waldweg in der Nähe des Stadtteils Trätzhof sichergestellt. Nachdem der Pegel der Lüder an dieser Stelle gesunken war, konnte die Strecke nach Lütterz wieder freigegeben werden. Im Bereich Johannisau/Hornungsbrücke musste eine Person von der Feuerwehr per Schlauchboot aus dem Hochwasser gerettet werden. Sie hatte sich in dem mehr als knietiefen, mit starker Strömung fließenden Wasser nicht mehr fortbewegen können, an einem Baum festgehalten und Hilfe gerufen."

OB Wingenfeld dankt allen Einsatzkräften

"In Zusammenarbeit mit dem Betriebsamt richtete die Feuerwehr einen Sandsackfüllplatz ein, um entsprechende Reserven zu bilden, falls neue Niederschläge die Pegel wieder steigen lassen." Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld habe sich dabei über die Einsatzleitung der Feuerwehr über die aktuelle Lage stets informiert. "Sein besonderer Dank galt insbesondere den ehrenamtlichen Kräften von Feuerwehr, Rettungsdienst und Technischem Hilfswerk (THW), die bei Nacht und unter widrigen Bedingungen für die Allgemeinheit im Einsatz waren und weiter sind."

OB Dr. Heiko Wingenfeld Archivfoto: O|N/Martin Engel

Die Zahlen und Fakten sprechen für sich: Die Fulda-Pegel erreichten laut Angaben der Stadt Fulda bei Bronnzell in der Spitze 2,73 Meter und in Kämmerzell 4,02 Meter. Normalerweise liegen die Werte bei rund einem Meter in Bronnzell beziehungsweise bei 1,5 bis zwei Meter bei Kämmerzell. Die Stadt Fulda abschließend: "Der Anblick einer überschwemmten Fulda-Aue von Kohlhaus bis Lüdermünd ist für die Fuldaerinnen und Fuldaer indes nicht ungewöhnlich, weiträumige Überflutungen treten regelmäßig auf, die Meldestufe 3 wird allerdings seltener erreicht. Grundsätzlich ist die Innenstadt von Fulda aber vor Flusshochwasser gut gesichert, da der Fluss in der Aue seine natürliche Ausdehnungsfläche besitzt. Dort bildet sich dann eine 'Seenlandschaft', die Bebauung hält jedoch zumeist den nötigen Abstand und ist bei Hochwasser nur punktuell gefährdet." (mkr/pm) +++

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