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Massiver Einsatz verhindert Feuer-Katastrophe: "Ganz, ganz tolle Arbeit"
26.02.24 - Vom Möbelhaus in der Landecker Straße in Bad Hersfeld ist nichts mehr übrig. Das riesige Lager und die Ausstellungsflächen sind in der Nacht zum Sonntag ausgebrannt. Der Sachschaden beläuft sich nach ersten Schätzungen der Polizei auf rund eine Million Euro.
Die Brandursache ist unklar, die Ermittler werden wahrscheinlich erst Montag in das ausgebrannte Gebäude gehen können. Teilweise sind die massiven Wände eingestürzt, die unzähligen Möbel sind zerstört. Was aber gehalten hat: Die beiden Brandschutzmauern zu den direkt angrenzenden Nachbargebäuden eines Elektronikmarktes und eines Fahrzeugteile-Lieferanten. Das Brandausmaß ist so schon schlimm genug. Die weitere Ausbreitung konnte aber durch den massiven Einsatz verhindert werden. Durch den Einsatz der verschiedenen Mittel haben die Führungskräfte weitsichtig auf die Lage reagiert.
Jörg Rubener vom Elektronikgeschäft Expert Klein wurde durch die ausgelöste Alarmanlage informiert und eilte sofort zum Markt. "Es war so, dass die Feuerwehr sehr, sehr schnell und beherzt eingegriffen und eine ganz, ganz tolle Arbeit gemacht hat", sagt Rubener am Sonntagvormittag. Im direkt angrenzenden Lager ist kaum etwas zu sehen vom Großbrand direkt nebenan. "Wir haben sehr viel Glück gehabt. Ich hatte Angst um unsere Arbeitsplätze", sagt der Mitarbeiter von Expert Klein. "Ein ganz großes Lob von mir als Privatmann an die vielen Leute, die so schnell mit den Geräten hier waren", sagte Rubener, bevor er wieder in die Lagerhalle ging.
Vorbildliche Zusammenarbeit
Von allen Seiten bekämpften die über 260 Einsatzkräfte der Feuerwehren, vom Technischen Hilfswerk und dem Deutschen Roten Kreuz den Großbrand. Nahezu aus dem gesamten Landkreis und aus Hünfeld rückten die ehrenamtlichen Einsatzkräfte an. Drei Drehleitern und eine Hubrettungsbühne waren vor Ort. Kreisbrandinspektor Marco Kauffunger lobte die vorbildliche Zusammenarbeit. "Das hat landkreisübergreifend sehr gut funktioniert". Vorbildlich war auch das Teamwork der beiden eingesetzten Drohnen der Feuerwehr Bebra-Gilferhausen und vom Deutschen Roten Kreuz Kreisverband Hersfeld-Rotenburg. Abwechselnd stieg die jeweilige Drohne der Drohnenstaffel Landkreis Hersfeld-Rotenburg auf. So konnten beispielsweise die vielen Glutnester lokalisiert werden.
Der Betreuungszug vom DRK Kreisverband Hersfeld-Rotenburg hatte am frühen Sonntagmorgen ein Zelt aufgestellt, schmierte Brötchen und versorgte die Einsatzkräfte mit Kaffee und Tee. Dafür fuhren zwei Helferinnen extra mit einem Bollerwagen zu den Feuerwehrleuten, etwa an den verschiedenen Drehleitern und Tanklöschfahrzeugen. Um die Glutnester löschen zu können, wurde Schaummittel eingesetzt. Dafür rückte die Berufsfeuerwehr Kassel mit ihrem entsprechenden Abrollcontainer an. Durch den Wind wurde die Schaummittelflocken ein wenig verteilt und flogen unter anderem bis ins benachbarte Friedlos. Der Schaum ist wichtig, damit kein Sauerstoff an die Glutnester gelangen kann und die Löscharbeiten bis auf eine Brandwache abgeschlossen werden können.
Die Aufräumarbeiten werden einige Zeit andauern, unklar ist derzeit natürlich auch, wie es auf dem Areal nach diesem verheerenden Großbrand weitergeht. (Hans-Hubertus Braune) +++