Zucchero sang auf dem Fuldaer Domplatz. - Fotos: goa

FULDA Musik und Stimme mit Wiedererkennungswert

Zucchero - italienische Magie für Ohr, Herz und Seele

13.07.24 - Vielleicht könnte man Joe Cocker, Bono, Sting, Mark Knopfler, Ray Charles, Luciano Pavarotti und Peter Gabriel in einem Genius vereinen – hieraus würde ohne Zweifel etwas Wunderbares entstehen, das zwangsläufig ganz viel Adelmo Fornaciari enthalten müsste. Weltbekannt ist der allerdings unter seinem Künstlernamen, den ihm einst eine Grundschullehrerin gab: Zucchero, auf Deutsch "Zucker".

Eine musikalische Seele kann man nicht kopieren oder klonen, und Zuccheros Stimme schon erst recht nicht. Wer seine einzigartige Mixtur, dargereicht in der aktuellen Live-Tour unter dem übersetzten Titel "Überdosis von Liebe", erspüren wollte, der war am Freitag auf dem Domplatz goldrichtig. Die 68-jährige italienische Blues-Legende machte im Rahmen der OVERDOSE D ´AMORE WORLD TOUR 2024 Station bei den Domplatz-Open-Air-Konzerten. Tausende Fans auf dem fast ausverkauften Domplatz gaben sich seiner Überdosis an Liebe hin.

Mailand, Hyde Park London, Montreux, der südfranzösische Strand von Le Levandou, Monaco, Bonn – dies waren einige der letzten Tourstationen vor seinem umjubelten Konzert in Fulda.

Musik und Stimme mit Wiedererkennungswert

Welch eine Magie umgibt diesen Künstler, wenn er ohne großen Firlefanz die Bühne betritt und mit seinem Charisma ausfüllt – und natürlich seiner Stimme, die nicht durch ihre Reinheit besticht, sondern durch ihre Wucht. Zucchero: stimmungsvoll, leidenschaftlich, pathetisch, hauchzart-zauberhaft bis hin zur Urgewalt, aber immer: magisch! Die Stimme wechselt die Farbe: mal erinnert sie an Joe Cocker, mal an John Lee Hooker. Hier und da fragt man sich: ist die Assoziation von Eros Ramazotti nur auf die italienische Sprache zurückzuführen? Den Gedanken verwerfen wir besser wieder – er wäre vermutlich nicht allzu angetan davon.

Der Mann auf der Bühne ist kein Megastar der großen Worte, das sagt er auch von sich selbst. Liebeslieder gehen bei ihm ohne "Ti Amo" – den Beweis bleibt er nicht schuldig. Das charmante, wohldosierte Plaudern mit dem Publikum gibt es in Englisch, die vorherrschende Sprache seiner Lieder ist und bleibt aber italienisch. "Man muss nicht alle Worte verstehen, Musik ist viel mehr als die Worte!", sagt er – gespürt hat es ohnehin schon jeder. Er habe ganz früher auch auf die Stones und Aretha Franklin gestanden, ohne auch nur ein Wort zu verstehen.

Zu zwölft auf der Bühne – eine grandiose Besetzung!

Die Dynamik und Tiefe des gut zweistündigen Konzertes muss er nicht allein herbeizaubern – er hat sage und schreibe weitere elf Mitstreiter als grandiose Bandbesetzung hinter sich, umgeben von einem tollen, farbenfrohen Bühnenbild. Als er sich zu späterer Stunde mal für zwei Songs zurückzieht, übernimmt die Kapelle – und wie! Wir bekommen Notbush City Limits um die Ohren gehauen: Selbst eine Tina Turner in besten Zeiten hat nicht mehr Dynamit in die Performance und die röhrende Stimme gelegt wie Zuccheros Kameruner Vocalistin - unglaublich. Zwei (!) Schlagzeuge, eine dreiköpfige Gebläse-Abteilung, Gitarrenvirtuosen vom Allerfeinsten: Fulda rockt!

Großartig, wie Zucchero einen ganz engen Vertrauten mit auf den Domplatz holt: Luciano Pavarotti auf der Hintergrund-Leinwand, Zucchero auf der Bühne. Miserere – bewegende Bilder, betörende Stimmen, grandiose Musik. Welch ein Duo, welch eine Präsentation vor dem Domportal. Fulda schmilzt!

Einzigartige Stimmung

Wenn solcherlei delikate Zutaten angeboten werden, lässt sich auch das Wetter nicht lumpen. Die Regengüsse der Vornacht und des Vormittages waren längst vergessen, beste äußere Bedingungen und ein toller Abendhimmel geleiteten ein zartschmelzendes, punktgenau "verzuckertes" Publikum vor ihrer majestätischen Kathedrale in die Nacht. Eine Überdosis an Liebe – das Livetour-Motto dieses Ausnahmemusikers könnte nicht treffender ausfallen!

Michaela und Oliver sind aus Rheinland-Pfalz zum Konzert gekommen, nach Frankfurt und Konstanz bereits zu ihrem dritten mit Zucchero. Sie stehen in der ersten Reihe. Warum Zucchero: "Seine Stimme, die Atmosphäre, seine Ausstrahlung!" Stimmt!

Die Domplatz-Konzerte haben schon so manche Musik-Legende nach Fulda gebracht. Zucchero reihte sich am Freitag glanzvoll ein. "Blues never dies", versprach er am Ende. Grazie e arrivederci Zucchero – hoffentlich bis bald! (goa) +++

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