Funk im Doppelpack: "Earth, Wind and Fire" und "Kool & the Gang" am Domplatz
18.07.24 - Am Mittwochabend wurde es auf dem Domplatz funky: Gleich zwei Kultbands, "Earth, Wind and Fire" und "Kool & the Gang", brachten den Groove und jede Menge Klassiker mit.
5.000 Tickets waren im Vorfeld verkauft worden, nicht nur an Nostalgiker: Mindestens drei Lieder kennt jeder von beiden Bands, die ihre Hochphase in den 1970er- und 1980er-Jahren hatten. Selbst Tarantino hat "Jungle Boogie" in "Pulp Fiction" verwurstet. Kult also. Und inzwischen quasi unsterblich: Bei "Kool & the Gang" sind bis auf Bassist Robert "Kool" Bell alle Gründungsmitglieder tot, "The Earth, Wind and Fire Experience" ist die Band des ehemaligen Gitarristen der Gruppe. Kult-Franchise. Der Stimmung tut dies aber keinen Abbruch:
Hier leuchten die Augen Spätestens, wenn "September", "Boogie Wonderland" oder "Let’s Groove" über den Domplatz bassen, leuchten die Augen bei Jung und Alt, Enthusiasten mit Afroperücke und Sonnenbrille tanzen ausgelassen. "We're gonna funk you up all night" ist das Versprechen der Vorband, "all warm and bubbly" wolle man machen für den Hauptact. Die "Gang" kommt um 21 Uhr auf die Bühne, neben Evergreens wie "Fresh", "Too Hot" oder "Joanna" gibt es auch das rockigere "Misled" zu hören.
Die Formation gilt als Wegbereiter des Funk und Disco. Elemente aus Soul, Jazz, R&B und afrikanischen Rhythmen haben im Mix den unverwechselbaren Sound geschaffen, der nicht nur ins Ohr geht, sondern sich auch im kulturellen Gedächtnis niedergeschlagen hat. Mit über 50 Jahren im Geschäft ist Kool & the Gang beziehungsweise was davon übrig geblieben ist eine der langlebigsten Bands der Musikgeschichte. Unzählige Tourneen wurden gespielt, weltweit über 80 Millionen Alben verkauft. Zwei Grammy Awards und der "American Music Award for Lifetime Achievement" geben einen Eindruck von der Bedeutung der Band, deren Sound auch in der Entwicklung moderner Musik unverkennbar ist - etwa als Sample in unzähligen Rap-Songs. (mau) +++