
Für ein Jahr: Traditionshaus Café Thiele schließt ab 30. April
07.03.25 - Ab Ende April hat das Café Thiele in Fulda geschlossen. Damit geht das Traditionscafé in eine Pause, deren Dauer noch nicht absehbar ist. Der Grund ist eine aufwendige Sanierung des Gebäudes. Dieses soll entkernt und teilweise neu gebaut werden. Eine Ausweichlösung für das Café Thiele konnte nicht gefunden werden. Ende April sollen schon die Abrissarbeiten beginnen.
Für die Sanierung werden mehrere Millionen Euro aufgewendet. Dr. Herbert Büttner ist Inhaber der Immobilie und auch des Nachbargebäudes. Er berichtet gegenüber OSTHESSEN|NEWS: "Bis zum 30. April soll der Cafébetrieb aufrechterhalten werden. Ursprünglich war geplant, das Gebäude während des laufenden Betriebs zu sanieren. Doch das war nicht praktikabel." Deshalb wurde für das Café eine Ausweichlösung gesucht - aber leider nicht gefunden.
Hier gab es laut Büttner zwei Alternativen. Zum einen, eine leerstehende Immobilie zu mieten. Doch eine passende Fläche konnte nicht angemietet werden, da unklar ist, wie lange diese Zwischenlösung dauern wird. Die zweite Alternative wäre gewesen, Container auf den Platz "Unterm Heilig Kreuz" zu stellen. Das wäre laut Büttner nicht wirtschaftlich gewesen - zu hohe Kosten, zu hohe behördliche Auflagen.
Die einzige Lösung: Das Café muss während der Bauarbeiten schließen. "Da müssen wir durch", sagt er. Besonders hart trifft es die Mitarbeiter. Allen 20 musste gekündigt werden. Sie bekamen allerdings die Option, nach der Sanierung zurückkehren zu können. "Wir werden auch allen, die das möchten, bei der Jobsuche behilflich sein", versichert Büttner.
Geplant ist es, die beiden benachbarten Gebäude zu sanieren. Das Gebäude, in dem das Café Thiele ist, bleibt im vorderen Teil wegen Denkmalschutz bestehen, der hintere Teil wird komplett abgerissen und neu gebaut. Vom Nachbarhaus soll die Fassade bestehen bleiben - hier wird innen saniert. Wichtig ist ihm auch, dass das Café Thiele, welches das älteste Café Fuldas ist, in der Inneneinrichtung so erhalten bleibt, wie man es kennt. "Wir wollen den Charakter des Kaffeehauses erhalten", sagt Büttner. (Moritz Pappert) +++