Exklusiv: Dippel-Nachfolger gefunden – Finanz-Experte

17.01.14 - Jetzt ging alles doch ganz schnell: Der Nachfolger für Fuldas scheidenden Bürgermeister Wolfgang Dippel, der als Staatssekretär nach Wiesbaden geht, steht bereits fest. Noch wurde die Personalie von der Pressestelle im Stadtschloss nicht offiziell bestätigt. Osthessen-News weiß jedoch aus sicherer Quelle, wer ab Februar Wolfgang Dippel beerben wird.

Oberbürgermeister Gerhard Möller hatte am Mittwoch bereits durchsickern lassen, welche Qualitäten der oder die Neue mitbringen muss: „Wir haben 2014 dicke Bretter zu bohren und sind voll ausgelastet, da muss der Bürgermeisterposten unbedingt besetzt werden." Deshalb überrascht es nicht, dass sich ein 43-jähriger Mitarbeiter eines Fuldaer Baumarktes künftig um die Geschicke der Barockstadt kümmern wird. Möller lobte den dreifachen Familienvater auf Nachfrage in den höchsten Tönen: „Er ist hoch qualifiziert und für diese Stelle eine Traumbesetzung. Mit ihm bringen wir Fulda hessenweit auf die Überholspur." Hintergrund: Der leidenschaftliche Hobby-Heimwerker arbeitet seit mehr als 20 Jahren als Verkäufer in der Bohrmaschinen-Abteilung und zeichnete zuletzt auch für den Holzzuschnitt verantwortlich. „Dicke Bretter und bohren, damit kenne ich mich aus", gab sich der Dippel-Nachfolger für seine Mission zuversichtlich.

Möller traut dem gebürtigen Fuldaer zu, auch in elementaren finanziellen Fragen künftig ein gehöriges Wörtchen mitzureden. Schließlich hat der 43-Jährige im vergangenen Jahr aushilfsweise an der Kasse des Baumarktes seine betriebswirtschaftlichen Qualitäten unter Beweis gestellt. Seine Philosophie: „In der Kasse darf nix fehlen." Auf dem Gebiet der Schulpolitik ist der Fachverkäufer für Werkzeuge ebenfalls kein Unbekannter. Am Freiherr-vom-Stein-Gymnasium war dieser maßgeblich am Festflanschen der Dachrinne involviert, am Marianum bohrte er in der Sporthalle die Löcher zur Befestigung der Basketballkörbe.

Nach zähem Ringen ließ sich die Stadt Fulda schließlich doch auf die horrende Gehaltsforderung des Heimwerkers ein. 2400 Euro brutto und eine Dienstbohrmaschine lautete dessen Forderung. Möller biss „zwar ungern in den sauren Apfel", allerdings mit dem Wissen, dass der Neue dem klammen Haushaltssäckel auf Dauer gut tun wird. „Investitionen in künftige Holzhunde auf dem Uniplatz oder in wippende Affenschaukeln in der Bahnhofstraße können wir uns sparen. Die baut bei uns der Bürgermeister in Zukunft selbst", teilte der Rathauschef mit und gab damit auch gleich eine Erklärung, welche dicken Bretter 2014 in Fulda gebohrt werden sollen.

Dass die zweite Führungsspitze im Rathaus nicht der CDU, sondern der noch recht jungen Splitterpartei OBI (Orthopädisches Bohren International) angehört, stört im weltoffenen Fulda nicht im Geringsten. Grünen- und SPD-Politiker zeigten sich von der Personalentscheidung sehr angetan. „Als Handwerker ist er es gewohnt, den Dreck, den er macht, selbst wegzuräumen", lautete der einhellige Tenor.

Bleibt die spannende Frage, ob der neue Bürgermeister seine berufliche Zukunft in Fulda sieht oder ob es ihn, wie Wolfgang Dippel, eines Tages in die Hessische Landesregierung nach Wiesbaden ziehen könnte. Einen solchen Karrieresprung schließt der 43-Jährige nämlich nicht aus: „Ich war noch nie in Wiesbaden. Aber wer weiß? Nordrhein-Westfalen soll ja sehr reizvoll sein."  (JOCHEN WIELOCH). 

HINTERGRUND: „Wielochs wirre Welt" erscheint heute am zehnten Freitag in Folge bei osthessen-news.de. Jochen Wieloch (37) blickt dabei pointiert, humorvoll und teilweise mit einer gehörigen Portion Ironie auf die Ereignisse, die die Menschen in der Region und im Land bewegen. Der Petersberger kennt sich als selbstständiger Redakteur in den Medien Print, TV und Internet bestens aus, ist Buchautor und als Spezialist für Unterhaltungselektronik gefragter Autor für zahlreiche Verlage, Magazine und Fachzeitschriften. Außerdem berät und betreut der 37-Jährige Unternehmen in allen Fragen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Neben dem ZDF, 3sat und dem Bayerischen Rundfunk arbeitete Jochen Wieloch unter anderem auch für die Motor Presse in Stuttgart und auto-tv in München. Für osthessen-tv.de stellt der Germanist neuerdings regelmäßig automobile Neuheiten in Filmbeiträgen vor.  +++