Dr. Samir Al-Hami bekam vor fünf Wochen einen Brief, der ihn aufhorchen ließ. Eine Patientin beschwerte sich darin bitterlich, dass der Rückenspezialist bei ihrem Ehemann eine CT-gesteuerte Schmerztherapie anwandte, bei ihr selbst aber nicht. Im Übrigen sei sie gesetzlich und ihr Mann privat versichert. "Ein Unding, dass die Leute über diesen Misstand nicht aufgeklärt sind", so Al-Hamis Gedanke. Also lud er am Dienstagabend zu einer Informationsveranstaltung in seine International Academy in der Fuldaer Innenstadt ein. Thema des Vortrags: "Zweiklassenmedizin am Beispiel CT-gesteuerter Schmerztherapie."
Dass Dr. Al-Hami der Ansicht ist, dass "aus ökonomischen Gründen" viel zu viel an der Wirbelsäule operiert wird, ist kein Geheimnis - "und wir in Osthessen sind da Weltmeister. 90 Prozent der Patienten müssten gar nicht unters Messer, sondern sollten zunächst eine konservative Therapie bekommen." In der Regel würden dabei Medikamente verabreicht, von denen aber nur zehn Prozent der Wirkung direkt zur Schmerzstelle gelange. "Der Rest geht in die Nieren oder sonst wohin in den Körper." Eine gute Alternative, die 55 Prozent Erfolgaussichten habe, sei die CT-gesteuerte Schmerztherapie. Dr. Al-Hami: "Damit kann man ganz gezielt zunächst die Diagnose stellen, wo der Schmerz eigentlich genau sitzt, und dann auch mit einem einzigen Spritzenstich therapieren." Das Verfahren sei jahrzehntelang gerne und erfolgreich angewandt worden. Bis zum Jahr 2013.
Damals habe der Gemeinsame Bundesausschuss in Berlin, der aus Vertretern der Krankenkassen, der Ärzteschaft und der Patienten gebildet wird - "die allerdings kein Mitbestimmungsrecht haben" - und der nahezu alles rund ums deutsche Gesundheitssystem regelt, beschlossen, dass ein Arzt seinen am Rücken leidenden Patienten nur noch dann an einen Radiologen zur CT-gesteuerten Schmerztherapie überweisen darf, wenn dieser privat versichert ist.
Gesetzlich Versicherte würden erst an eine Art Mittelsmann, sogenannte Schmerztherapeuten, geschickt. "Aber dieser will ja auch sein Geld verdienen und versucht es dann in der Regel wieder erstmal mit Tabletten, mit der Folge, dass gesetzlich Versicherte viel später eine CT-gesteuerte Schmerztherapie bekommen als Privatpatienten - wenn überhaupt." Al-Hami ließ nicht unerwähnt, dass es die Ärztevertreter waren, die 2013 die Neuerung im Gemeinsamen Bundesausschuss durchgesetzt hätten.
Das Interesse im Auditorium war rege, und viele Zuhörer teilten Al-Hamis Meinung, dass dies ein Indiz für eine ungerechte Zwei-Klassen-Medizin ist. Absoluter Unglaube kam schließlich auf, als der Rückenspezialist einige wenige Zahlen nannte: "Eine Rücken-OP kostet etwa 5.000, wenn viel Metall und Schrauben verwendet werden, auch schon mal 15.000 Euro." Und so eine CT-gesteuerte Schmerztherapie? "Da sind sie mit 70 bis 100 Euro dabei."
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