Miserable Personalsituation in den Krankenhäusern
"Die miserable Situation in den deutschen Krankenhäusern hinsichtlich des Mangels an qualifiziertem und examiniertem Personal in der Pflege ist seit über 15 Jahren bekannt. Schuld an dieser Situation sind Gesundheitspolitiker, Krankenhausbetreiber und vor allem die Pflegeverbände selbst. Schon seit Jahren müsste man das Berufsbild des Pflegepersonals dringend aufwerten, attraktiver machen und für mehr Wertschätzung in der Gesellschaft werben. Ich fürchte aber, dass in Sachen examinierter qualifizierter Pflegekräfte das Kind längst in den Brunnen gefallen ist.
Jetzt reagiert der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit wenig zielführenden Maßnahmen. Wir brauchen gut ausgebildetes, motiviertes Pflegepersonal und nicht einfach das Vorweisen von Personalstellen. Gute Vergütung und Vorgaben von Personalschlüsseln alleine verbessert nicht die Qualität der Patientenversorgung, wenn das qualifizierte Personal dazu fehlt.
Im Neuro Spine Center agieren wir seit Jahren nicht nach dem "Gießkannen-Prinzip". Qualifiziertes und motiviertes Personal wird bei uns optimale Bedingungen finden (optimaler Personalschlüssel, sehr gute Vergütung, 35 Stunden- und 4-Tage-Arbeitswoche und viele andere Vorteile). Unmotiviertes Personal lassen wir gerne von Anderen abwerben.Nur motiviertes, qualifiziertes und zufriedenes Personal im Krankenhaus sorgt für gute Qualität und für zufriedene Patienten. Ist dieses Personal aber nicht ausreichend vorhanden, muss überlegt werden, an welchen Stellen Leistungen reduziert werden. Umsatzsteigerungen bei fehlenden qualifizierten Leistungsträgern führt im Krankenhaus auf Dauer zur schlechten Versorgung der Patienten. Der Gesundheitsminister muss hier ansetzen: Die Wirtschaftlichkeit der Krankenhäuser verbessern, damit diese unnötige Leistungen nicht erbringen müssen."