Viele Krankenhäuser in Deutschland stecken tief in den roten Zahlen. Die finanzielle Lage ist schlecht und angespannt. „Das Problem ist nicht neu. Die Finanzierung krankt seit Jahrzehnten“, sagt Dr. Samir Al-Hami, Inhaber und Ärztlicher Direktor des Neuro Spine Centers in Fulda. Die Fachklinik für Neurochirurgie ist Plankrankenhauses des Landes Hessens und eines von vier Krankenhäusern in der Stadt Fulda.
Die Finanzierung des Krankenhaus-Systems steht auf zwei Säulen. Sie erfolgt erstens durch die Krankenkassen, die für den laufenden Betrieb eines Hauses aufkommen, und zweitens durch den Bund und die Länder, die für Investitionen und damit den Erhalt und die Fortentwicklung eines Krankenhauses zuständig sind. „Und hier ist das eigentliche Problem. Der Staat erfüllt seit mehr als zehn Jahren seine Aufgaben nicht – und deshalb gibt es eine Unterdeckung in Milliardenhöhe“, erklärt Dr. Al-Hami, der zugleich anmahnt: „Die Krankenkassen oder den MDK (Medizinischer Dienst der Krankenversicherung, d. Red.) zu attackieren und für das Schlamassel verantwortlich zu machen, ist nicht seriös und auch nicht ehrlich.“
Die Krankenkassen seien nach der Sozialgesetzgebung dazu verpflichtet, mit den Geldern der Versicherten und auch der Arbeitgeber wirtschaftlich umzugehen. „Deshalb wird der MDK tätig. Es wird geprüft, ob es bei einer medizinischen Behandlung oder der Verweildauer im Krankenhaus, der oftmals herausgezögert wird, um Kasse zu machen, Beanstandungen gibt. Kurz: Es geht um Missbrauch bei der Abrechnung.“ Die Überprüfungsquote sei seit Jahren sehr hoch, aber nicht überall und in jeder Klinik, denn für jeden Fall, der geprüft wird und nicht zu beanstanden ist, muss die Krankenkasse 300 Euro an das jeweilige Krankenhaus bezahlen. „Werden aber Mängel festgestellt, so zahlt die Klinik eine Strafe“, so Dr. Al-Hami, der berichtet, dass das Neuro Spine Center eine mit sechs bis acht Prozent der Fälle eine geringe Überprüfungsquote habe.
Fazit: Dr. Al-Hami sieht sowohl die Hessische, als auch die Deutsche Krankenhausgesellschaft in der Pflicht, die Politik dahingehend anzugehen, dass sie sich um ihre Aufgaben bei der Krankenhausfinanzierung kümmert und nicht den Wettbewerb zwischen den privaten, kirchlichen und kommunalen Krankenhausträgern permanent massiv stört. „Wir haben richtigerweise eine Trägervielfalt. Und es ist der falsche Weg, die Kassen und den MDK permanent in die Mangel zu nehmen. Die Politik ist gefragt und muss anfangen, sich zu hinterfragen.“
PS: Sehr geehrter Herr Journalist Dr. Volker Nies,
Sie berichten seit einigen Wochen immer wieder und verstärkt über das
Thema „Krankenhausfinanzierung und ihre Folgen“. Dabei ist Ihre
journalistische Arbeit sehr einseitig und sie verstößt gegen die
Grundregeln einer unabhängigen Presse, denn Sie betreiben regionale
Wettbewerbsverzerrung, indem Sie nur gezielt bei einzelnen Kliniken
nachfragen, und sich dadurch nur einseitig ein Bild der Lage machen.
Ich nenne das Papageien-Journalismus á la Volker Nies. Mir fehlen
kritische Ansätze bei ihrer Berichterstattung.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Samir Al-Hami, V. i. S. d. P.
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