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Jens Keim über Chancen und Risiken seiner Beförderung
01.02.19 - Wenn Väterchen Frost das Sagen hat, legen die meisten Sportler ihre wohlverdiente Pause ein. Während die Fußballer erst Ende Februar wieder in den Ligabetrieb einsteigen, legen Handballer, Wasserballer oder Tischtennisspieler langsam wieder los. Zeit, die ruhigere Phase des Jahres mit einer neuen Serie zu überbrücken.
Wenn im Sommer bei Fußball-Gruppenligist SG Bronnzell die Ära Stefan Dresel endet, übernimmt ein Mann aus dem eigenen Stall: Jens Keim. Der 40-Jährige tritt seine erste Trainerstelle im Herrenbereich an. Wir haben Keim beim Trainingsauftakt der Viktoria zum "ON|Sport-Kabinengespräch" getroffen.
ON|Sport: Zu Beginn dieser Saison sind Sie in Bronnzell als Co-Trainer eingestiegen, in wenigen Monaten folgt der Aufstieg zum Cheftrainer. War dieses Szenario zu einem Zeitpunkt X schon im Hinterkopf angedacht?
Jens Keim: Dass ich Trainer werden möchte und eine eigene Mannschaft übernehmen will, das war schon relativ früh klar. Schon zu meinen Zeiten in Lehnerz hatte ich die Möglichkeit, bei einem anderen Verein als Spielertrainer einzusteigen. Jetzt hat sich die Chance ergeben und ich denke, dass es der richtige Zeitpunkt ist. Wir wollen für Stefan einen guten Abschluss und für mich einen guten Anfang finden.
ON|Sport: Der Personalnot in der Heppeau geschuldet, mussten Sie in dieser Runde noch einmal als Spieler aushelfen. Künftig werden Sie die Jungs trainieren. Ist das Chance oder Risiko?
Keim: Sowohl als auch. Eine Chance deshalb, weil man Trainer und Spieler kennt und weiß, wie man mit den Charakteren umgeht. Ich weiß, was auf mich zukommt. Natürlich ist der Abstand zu den Spielern nicht so groß, wenn man bis vor kurzem noch miteinander gespielt hat. Den Switch muss man erst einmal hinbekommen. Durch das halbe Jahr als Co-Trainer ist der Abstand aber denke ich schon größer geworden.
ON|Sport: Sie basteln gerade in Grünberg an Ihren Trainerlizenzen. Wann reifte bei Ihnen der Entschluss, Trainer zu werden und was ist Ihre Motivation?
Keim: Schon früher habe ich mit meinen Trainern diskutiert und mir oft Gedanken gemacht, was ich als Trainer in gewissen Situationen machen würde. Von daher war relativ früh klar, dass ich diese Richtung einschlagen werde. Jetzt möchte ich meine Erfahrungen, die ich als Spieler gesammelt habe, als Trainer weitergeben.
ON|Sport: Sie sind seit 2012 in der Heppeau und haben 2016 die Aufstiegsspiele zur Verbandsliga mitgemacht. In dieser Saison hat Bronnzell, auch aufgrund großer Verletzungssorgen, manche Probleme. Wo wollen Sie als Trainer mit der Viktoria hin?
Keim: Wir werden keine Ziele in Form von Tabellenplätzen ausgeben. Für Bronnzell ist es wichtig, dass wir die jungen Spieler heranführen. Wir haben viele talentierte Spieler, die das erste Mal Gruppenliga-Luft schnuppern können. Diese Spieler wollen wir weiterentwickeln und weiterhin guten, attraktiven Gruppenliga-Fußball in der Heppeau zeigen.
Jens Keim, vielen Dank für das Gespräch. (Tobias Herrling) +++