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Johannes Thingnes Boe aus Norwegen am Sonntagnachmittag vor den rund 23.500 Zuschauern in der Biathlon-Arena in Oberhof - Fotos: Hendrik Urbin

OBERHOF Arena am Grenzadler begeistert

Biathlon-WM: Millionen-Publikum im ZDF - Chefplaner Dirk Bodes im Gespräch

14.02.23 - Die Biathlon-Weltmeisterschaft in Oberhof geht in die zweite Woche. Den Anfang machen am Dienstag die Männer mit ihrem Einzelrennen über 20 Kilometer, am Mittwoch folgen die Frauen. Bis zum Sonntag ist die große Biathlonfamilie zu Gast im Thüringer Wald.

Die Weltmeisterschaft ist zweifelsfrei ein riesiges Spektakel. Ein paar Zahlen: Am Sonntag verfolgten in Deutschland über viereinhalb Millionen Fernsehzuschauer die Rennen vor dem heimischen Bildschirm. Dies sorgte beim ZDF für einen Marktanteil von 31,5 Prozent am Sonntagnachmittag. Nicht mit eingerechnet sind die Fernsehübertragungen der internationalen TV-Sender.

Vor Ort in Oberhof sorgten 23.500 Zuschauer in der ausverkauften Arena und an der Strecke für eine überragende Stimmung. Die Athleten sind begeistert. Superstar Johannes Thingnes Boe aus Norwegen bedankte sich nach seinem dritten Weltmeister-Titel sogar mit einem ausgedehnten Kniefall vor den Fans.

Unter den Zuschauern weilten auch einige Gäste aus Osthessen: Der Geschäftsführer der Rebo Consult Ingenieurgesellschaft schaute sich das Spektakel mit einigen Geschäftspartnern und Freunden an. Und das aus einem guten Grund: Diplom-Ingenieur Dirk Bodes und sein Team sind maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Biathletinnen und Biathleten solch optimale Bedingungen in Oberhof vorfinden.

Rebo Consult als Generalplaner tätig

Diplom-Ingenieur Dirk Bodes ist geschäftsführender Gesellschafter der Rebo Consult ...

Im Bild Jürgen Dechant (Geschäftsbereichsleitung Bickhardt Bau AG), Marco Auth ...

Durch unterirdische Wege gelangen die Sportlerinnen und Sportler sowie Techniker ...

Die Rebo Consult Ingenieurgesellschaft mit Sitz in Unterbreizbach sowie Fulda und Bad Hersfeld war beim Umbau der Biathlon-Arena als Generalplaner tätig. "Für unser Unternehmen ist das ein großes Prestigeobjekt. Wir haben schon viele Sportstätten geplant. Oberhof ist in Sachen Sportstättenplanung das größte Projekt, was wir bisher planen durften", sagt Bodes. Mit bis zu zwölf Planern war sein Unternehmen gleichzeitig vor Ort auf der Baustelle. Zwei Jahre Planung und drei Jahre Bauzeit liegen hinter ihnen.

Jürgen Dechant, Dirk Bodes und Marco Auth (von links)

Im engen Austausch mit dem Veranstalter, der Internationalen Biathlon Union sowie den Fernsehanstalten von ARD und ZDF wurde der Umbau der Arena in einigen Terminen besprochen. "Es war ein umfangreiches Projekt mit dem Technikgebäude, dem Neubau vom Schießstandgebäude, der Technik, Infrastruktur, dem Umbau der Tribünen und als vierter Meilenstein die Streckenführung", sagt Detlef Günther. Er ist Prokurist sowie Leiter Tief- und Straßenbau bei Rebo Consult.

Bickhardt Bau Thüringen an den Bauarbeiten beteiligt 

Zu den bauausführenden Unternehmen zählte auch Bickhardt Bau Thüringen. Das Team war unter anderem für die Erneuerung von Straßen in Oberhof und zur Arena, für das Schneedepot, für die Unterführungen und die Neuprofilierung der Loipen außerhalb der Arena zuständig. Die Mitarbeiter von Bickhardt Bau Thüringen waren insgesamt mehrere Jahre vor Ort in Oberhof, um tatkräftig an der Neugestaltung der Wintersportanlagen mitzuwirken.

"Die Anlagen sind in die Jahre gekommen"

Der Freistaat Thüringen hat die Biathlonanlage ebenso wie die benachbarte Rennrodel-Arena für insgesamt rund 80 Millionen Euro umgebaut. Für die LOTTO Thüringen ARENA am Rennsteig - so die offizielle Bezeichnung der Biathlon-Arena - wurden knapp 30 Millionen Euro investiert. Finanzstaatssekretär Hartmut Schubert sagt: "Die Anlagen sind in die Jahre gekommen, die Anforderungen sind ganz andere geworden und deshalb war es wichtig, dass wir die Sportanlagen auf Vordermann bringen."

"Die Anlage ist ein Sendemast für die ganze Region und strahlt nach ganz Deutschland und in die ganze Welt", sagt Bodes. Bei den Planungen spielten die Themen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz eine wichtige Rolle. Und sie waren Voraussetzung für die Vergabe der Weltmeisterschaften. Mit der Modernisierung der Anlagen will Oberhof seinen Status als Wettkampfort für internationale Wettbewerbe wie den Weltcups und Weltmeisterschaften auch in den nächsten Jahren behalten. Am vergangenen Samstag machte sich auch der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ein Bild von der modernisierten Anlage in Oberhof. In einem Interview sagte Steinmeier: "Der Wintersport wird sich neu orientieren müssen. Nachhaltigkeit wird für all diejenigen, die Wettkampfstätten betreiben, ein großes Thema sein. Ich denke, Oberhof ist einen großen Schritt voraus. Insofern sind dieser Standort und diese Sportstätte in der Tat für die nächsten Jahre und hoffentlich sogar Jahrzehnte gesichert."

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in der Arena

Der Bundespräsident sagte während seiner Stippvisite im Thüringer Wald weiter: "Wenn sportliche Großereignisse in Deutschland stattfinden, nehme ich mir gerne die Zeit, um dabei zu sein. Seit der Vergabe der Weltmeisterschaften vor drei Jahren wurde hier richtig angepackt und eine runderneuerte Sportstätte geschaffen. Ich durfte mich mit einigen Athleten unterhalten, die sich hier sehr wohlfühlen und beste Wettkampfbedingungen vorfinden. Das ist großartig. Aus deutscher Sicht hat die WM golden begonnen mit dem Sieg von Denise Herrmann-Wick. Ich hoffe, es geht so weiter."

Während anderswo Sportstätten nach einer Weltmeisterschaft abgebaut werden, ist dies in Oberhof anders. Nach der WM werden die Sportlerinnen und Sportler aus den Breitensport- und Nachwuchsvereinen der Region die Anlagen für ihre Trainingseinheiten und Wettkämpfe nutzen. Und sie werden davon träumen, selbst einmal vor diesem fantastischen Oberhofer Publikum laufen zu dürfen. (Hans-Hubertus Braune) +++

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