Als Aswathy aus Indien nach Deutschland kam, gab es gerade viel Schnee - Fotos: privat

FULDA Foodprocessing and engeneering

Aswathy Prakash aus Süd-Indien: Steile Karriere nach Masterstudium

27.05.24 - Für die meisten Menschen ist diese Vorstellung äußerst befremdlich: über sechstausend Kilometer von der Heimat entfernt ein anspruchsvolles Studium in einer völlig neuen Umgebung aufzunehmen - in einer Fremdsprache und ganz weit weg von Freunden und Familie. Doch Aswathy, die mir im Café gegenübersitzt und heiße Schokolade trinkt, strahlt vor allem Optimismus und Selbstvertrauen aus. "Als ich im Februar 2021 aus Kerala in Südindien nach Deutschland kam, hatte es hier gerade eine Schneewarnung gegeben", erinnert sie sich an ihren nasskalten Empfang.

Praktikum bei der Firma Dupon während Corona

In der Produktentwicklung in der Hochschule

Im Labor

Wie kam es, dass die junge Frau so weit von zuhause entfernt ausgerechnet hier ein Masterstudium "International Food Business and Consumer Studies" aufnehmen wollte? "Was das Fach Ökotrophologie angeht, bin ich familiär vorbelastet. Auch mein Vater und mein großer Bruder arbeiten als Lebensmitteltechnologen (foodprocesssing engineer), deshalb wusste ich ja, worum es dabei geht", berichtet sie. Also lag die Wahl ihres Studienfachs nahe. Und als Aswathy daheim ihren Bachelor erfolgreich in der Tasche hatte, wollte sie vor allem eins: mehr Erfahrung außerhalb ihrer indischen Heimat sammeln. Sie ist überzeugt: "Man lernt nur etwas, wenn man seine Komfortzone verlässt". Eine Option war Australien, aber die Studiengebühren dort waren horrend. Deshalb fiel ihre Wahl schließlich auf Hessen. Eine wesentliche Rolle für diesen Entschluss spielte sicher auch die Tatsache, dass eine Cousine ihrer Mutter in der Nähe wohnte und sich um ihren Start kümmern konnte - eine Beruhigung für ihre Eltern.

Ihre erste WG - die beiden Studenten halfen Aswathy, sich hier zurechtzufinden ...

"Meine erste WG mit einem Paar aus Afrika hat mir sehr dabei geholfen, hier Fuß zu fassen", erinnert sie sich und zeigt mir Bilder auf ihrem Handy. Die 26-Jährige hat mittlerweile eine Menge Freunde gewonnen, sie ist offen und sehr kontaktfreudig. Tatsächlich habe sie seit ihrer Ankunft in Osthessen keine Sekunde Heimweh gehabt. "Aber ich chatte und telefoniere auch täglich mit meiner Familie und fahre mindestens einmal im Jahr nach Indien - das hilft", verrät sie.

Jede Menge Nebenjobs und Praktika

Aswathys Deutschkenntnisse sind noch ausbaufähig, aber die Unterrichtssprache in ihrem Studiengang ist englisch. Schwieriger war der Umstand, dass kurz nach ihrem Studienbeginn der Präsenzunterricht durch Corona auf null reduziert werden musste und sie den direkten Kontakt zu Kommilitonen und Lehrenden vermisste. Zu ihrem DAAD-Stipendium von 400 Euro musste sie sich mit diversen Jobs etwas dazuverdienen. "Ich habe morgens um fünf in einer Hotelküche Frühstück gemacht, im DHL-Lager gearbeitet, im Schnellimbiss bedient und war Fahrradkurierin", erzählt sie. Dass sie trotz dieser Mehrfachbelastung ihre Masterarbeit innerhalb eines halben Jahres geschafft hat und das auch noch mit Bestnote, macht sie mit Recht stolz. Ihr Thema: "Influence of different electrode materials on sensory and physico-chemical properties of liquid foods treated with Pulse Electric Field applications".

Mittlerweile kommt sie auch mit der Kälte klar - sie ist ein sonniger Mensch ...

Während ihrer Masterarbeit im Labor

Trip nach Amsterdam

Auf dem Monitor: Thema von Aswathys Masterarbeit

Stolz auf ihre Masterarbeit mit Bestnote

Aswathy war tatsächlich sehr fleißig und zielstrebig, lobt aber auch ausdrücklich die hervorragende Betreuung durch die Hochschule. Dieser Masterstudiengang wird erfolgreich seit 19 Jahren in Kooperation mit der Universität Kassel angeboten. Praxisreferentin und Studiengangskoordinatorin Helga Keil habe sie in allen Belangen unterstützt, ihr die passenden Praktikumsplätze besorgt und ihr kontinuierlich geholfen, alle organisatorischen Hürden zu beseitigen, lobt die 26-jährige Absolventin. 

Und ihre Erfolgsgeschichte ist noch nicht zu Ende: Mittlerweile arbeitet Aswathy schon seit Juni 2023 als Product Development Manager bei Milupa in Fulda im Bereich Milch-Qualitätssicherung. "Es geht um Produkte, die den ernährungsphysiologischen, sensorischen, physikalischen und chemischen Anforderungen entsprechen und die Bedürfnisse des Endverbrauchers erfüllen", erklärt sie ihren Job. Sie fühlt sich in dem multidisziplinären, internationalen Mitarbeiterteam sichtlich wohl. "Ich bin dankbar für diese Chance und richtig in Fulda angekommen", sagt sie und strahlt. (Carla Ihle-Becker) +++

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