Corinna Steinebronns Büro liegt im Student Service Center. - Fotos: Christopher Göbel

FULDA "Betroffene können alles studieren"

Studieren mit Behinderung: Corinna Steinebronn unterstützt und berät vertraulich

10.06.24 - In unserer OSTHESSEN|NEWS-Serie zum 50-jährigen Bestehen der Hochschule Fulda widmet sich die Redaktion diesmal einem Thema, das oft eher "nebenher" läuft: Studieren mit Behinderung und/oder chronischer Krankheit. An der Hochschule Fulda ist Corinna Steinebronn Ansprechpartnerin in allen Fragen, die das Studieren mit Beeinträchtigung betreffen. O|N traf sie im Student Service Center auf dem Campus.

Blinden-Markierungen auf dem Campus der Hochschule Fulda.

Corinna Steinebronn ist Ansprechpartnerin für Studierende, die eine Beeinträchtigung ...

Laut aktueller Erhebungen ist die Zahl der Studierenden mit Behinderung seit 2011 (rund elf Prozent aller Studierenden) auf etwa 16 Prozent (2018) gestiegen. "Vor allem im Bereich der psychischen Erkrankungen hat sich die Zahl in den letzten Jahren erhöht", sagt Steinebronn im Gespräch mit O|N. Doch auch andere Erkrankungen wie Legasthenie, ADHS und Autismus gehören dazu.

Für blinde Menschen wurde auf dem Campus ein Leitsystem eingerichtet, das die Studierenden sicher über das Hochschulgelände leitet. Barrierefreiheit besteht laut Steinebronn bei allen Gebäuden, in denen die Studierenden verkehren. Lediglich einige Verwaltungsgebäude seien (noch) nicht barrierefrei erreichbar.

"Grundsätzlich können Betroffene alles studieren"

Neben den "offensichtlichen" Behinderungen wie Blindheit, Taubheit oder auf einen Rollstuhl angewiesen zu sein sind andere Beeinträchtigungen nicht auf den ersten Blick zu erkennen. "Auch chronische Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Multiple Sklerose können das Studium beeinträchtigen", sagt Steinebronn. Wer mit einer Beeinträchtigung in Fulda studieren möchte, kann jederzeit zu ihr kommen, um Möglichkeiten eines reibungslosen Studiums zu besprechen. "Grundsätzlich können Betroffene alles studieren", so Steinebronn. Bei körperlichen Beeinträchtigungen sei allerdings nicht jeder Studiengang tatsächlich sinnvoll. 

Blinden-Markierungen auf dem Campus der Hochschule Fulda.

"Wir arbeiten absolut vertraulich. Manche Studierende möchten nicht, dass ihre Beeinträchtigung bekannt wird", sagt die Expertin. Voraussetzung für Unterstützung sei jedoch, dass die Betroffenen sich aus eigenem Antrieb, also pro-aktiv, an Corinna Steinebronn wenden. Sie ist staatlich anerkannte Sozialpädagogin und hat ebenfalls an der Hochschule Fulda studiert. "Der Bedarf an Unterstützung ist da. Und er steigt auch mit der Zahl der Studierenden hier in Fulda", sagt Steinebronn. 

Auch innerhalb der Gebäude sind Blinden-Markierungen angebracht.

Chancengleichheit und Nachteilsausgleich

"Es geht auch um Chancengleichheit und Nachteilsausgleich beim Studium", sagt die Expertin. Je nach Beeinträchtigung sind beispielsweise mehr Zeit bei Klausuren, manuelle Hilfen bei körperlichen Beeinträchtigungen oder im Bereich der psychischen Leiden auch kleinere Arbeitsgruppen oder schriftliche Aufgaben statt Live-Präsentationen vor einer Gruppe möglich. Auch Urlaubssemester bei längeren Krankenhaus-Aufenthalten seien möglich. Fristverlängerungen oder weniger Module pro Semester seien weitere Möglichkeiten, trotz Beeinträchtigung ein Studium in Fulda erfolgreich zu absolvieren. "Jede und jeder Studierende geht anders und individuell mit Beeinträchtigungen um", weiß Steinebronn. 

Sie ist auch Ansprechpartnerin für Schülerinnen und Schüler, die in Betracht ziehen, ein Studium an der Hochschule Fulda zu beginnen. "Manche Dinge kann man dann bereits vor Studienbeginn klären", sagt sie. Doch auch, wenn sich während eines Studiums Beeinträchtigungen ergeben, steht Steinebronn den Hilfesuchenden mit Rat und Tat zur Seite.

Rechtzeitig Beratung und Unterstützung suchen

Sie macht deutlich: "Es gibt natürlich keinen Zwang, sich als Studierender oder Studierende mit Behinderung oder chronischer Krankheit von mir beraten zu lassen. Es wäre allerdings schade, wenn es jemand nicht tut und somit eventuelle Nachteile beim Studium hat", bekräftigt sie. Sie möchte Betroffene ermutigen, sich an sie zu wenden. "Ich würde mich freuen, wenn die Studierenden rechtzeitig auf mich zukommen - und nicht erst, wenn es eigentlich zu spät ist", sagt Corinna Steinebronn. Sie ist per E-Mail an [email protected] zu erreichen. (Christopher Göbel) +++

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