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Lass die Leute ... - Sonntagsgedanken von Christina Lander
06.01.19 - Herzlich Willkommen im neuen Jahr 2019! Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, von Herzen alles Gute! In den letzten Tagen haben Sie bestimmt vielen Menschen ein frohes, neues Jahr gewünscht. Das passt zu den Hoffnungen und Erwartungen, die viele mit dem kommenden Jahr in Verbindung setzen: Klappt es mit dem Abnehmen, Nichtrauchen, Jobwechsel, Partner, Hausbau, Reisen...?
Aber warum haben wir überhaupt so viele Wünsche und Vorsätze für ein neues Jahr? Warum überfrachten wir uns oft mit Zielen? Eine einfache Antwort wäre wohl, vorankommen, nicht stehen bleiben zu wollen, um eine Entwicklung durchzumachen. Ich halte das wirklich für lohnenswert, dass wir Menschen weiterkommen möchten.
Doch die oft selbst gesteckten Ziele können auch Kehrseiten haben. Fragen wir uns doch einmal, woher die meisten Wünsche kommen. Sind sie selbst gesteckt oder werden sie uns untergeschoben? Was ich damit genau meine: Wir alle unterliegen einem gewissen gesellschaftlichen Zwang, der bestimmt Ziele für uns vorsieht. Zum Beispiel „guten Job und Partner finden, heiraten, Kinder kriegen und Haus bauen“. Viele Folgen streng diesem Plan, um den Erwartungen gerecht zu werden.
Aber sind wir doch einmal ehrlich. Wer ist denn bitte „die Gesellschaft“, dass sie uns so überfrachten darf? Natürlich möchten die meisten Menschen zum sozialen Leben gehören und nach dessen Regeln spielen, aber doch nicht um jeden Preis!? Wir sollten uns also ganz genau überlegen, was von unseren Zielen gesellschaftliche Pflicht und was davon eher die eigene Neigung ist.
So lautet vielleicht ein Motto für das neue Jahr, die Leute ´mal reden zu lassen, wenn man sich einmal gegen den Strom bewegt?! Ich finde, dass unser Leben häufig so fremdbestimmt ist, dass wir unsere Wünsche und Hoffnungen selbst mehr in den Fokus nehmen könnten. Denn am Ende des Tages sollten wir uns nicht für Vorstellungen anderer geopfert haben, sondern uns selbst gerecht geworden sein. (Christina Lander) +++