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Das Wunder der Auferstehung ... Sonntagsgedanken von Christina Lander
21.04.19 - Ostern 2019 – die Welt ist mit Klimawandel und Digitalisierung beschäftigt, die einzelnen Leute vielleicht mit Chillen und Grillen im Sonnenschein. Und die Christen feiern die Auferstehung Jesu – etwas, das jegliche Vorstellungskraft übersteigt. Jesus lebt – so die biblische Überlieferung – trotz seines grausamen Kreuzestodes? Wie kann man in einer Welt, die so rational und funktional orientiert ist, an solch ein Wunder glauben?
Religionskritische Stimmen behaupten natürlich zweifelsohne, dass so etwas widervernünftig sei. Eine solche Meinung ist zu akzeptieren und wenn ich ehrlich bin, greift sie meinen Glauben auch in keiner Weise an, denn ich kann ganz „vernünftig“ sagen: Jesus ist wahrhaftig auferstanden. Mag sein, dass man sich über die Auferstehung nach dem Tod und wie sie genau zu verstehen ist, streiten kann, aber die Auferstehung Jesu ist tatsächlich beweisbar: Auch nach seinem Tod war die Sache Jesu nicht vorbei. Er ist nicht gestorben, weil seine Ideen und Gedanken in die Herzen der Menschen „auferstanden“ sind.
Demnach lebt Jesus jeden Tag weiter. Beweisbar ist dies mit jedem Menschen, der die Sache des Nazareners weiterführt und in seinen Fußstapfen weiterläuft. Das bedeutet konkret: Immer wenn Menschen versuchen, das Reich Gottes, also eine bessere Welt ohne Terror, Krieg und Hass aufzubauen, ist dies ein Zeichen Jesu in der Welt und ein Beweis dafür, dass er nicht tot ist, sondern seine Gedanken von Nächstenliebe in konkreten Menschen weiterleben.
Und zu guter Letzt ist heute auch noch an die Auferstehung eines jeden Einzelnen zu denken, der mitten im Leben „aufersteht“ – aus der Trauer, aus der Verzweiflung, aus einer Enge, aus einer Angst heraus zum Leben. Ich schließe deswegen meine heutigen Ostergedanken mit den Worten von Marie Luise Kaschnitz: „Manchmal stehen wir auf. Stehen wir zur Auferstehung auf. Mitten am Tage. Mit unserem lebendigen Haar. Mit unserer atmenden Haut.“ (Christina Lander) +++