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Sonntagsgedanken von Christina Lander ... Was wir Menschen geben
05.05.19 - Geben und Nehmen – ein bekanntes Duett, das unser Zusammenleben prägt. Was geben Sie denn anderen Menschen? Ich meine jetzt weniger materielle Dinge, sondern eher solche, als wenn wir sagen: „Das gibt mir einfach etwas!“ So ein Satz wird ausgesprochen, wenn wir nach einem Moment oder einer Begegnung etwas bekommen haben, das vorher nicht da war, was uns nun ein besseres Gefühl gibt.
Welches Gefühl haben Menschen, wenn sie mit uns zusammen sind? Geben wir ihnen Arroganz, ein Gefühl von Stärke, Wut, Abneigung oder sogar Hass? Wollen wir nicht sogar manchmal, dass andere von uns denken, wie großartig wir sind, dann geben wir doch gern das Gefühl von Überlegenheit und Coolness weiter. Oder geben wir Freude, Mitgefühl, Liebe, Verständnis, Sanftmut? Geben wir etwas mit, das das Erlebnis mit uns zu einem Gewinn werden lässt? Oder wünschen sich Menschen keine weiteren Erlebnisse mit uns, weil wir nichts zu geben haben?
Der christliche Glauben verehrt Jesus Christus, weil er sich selbst den Menschen geschenkt hat, sein Leben war keine Ego-Tour, sondern wie kein anderer hat er sich auf das Geben im Leben konzentriert. Die Wundergeschichten zeigen, dass er den Menschen ihr Leben zurückgeben wollte, die es längst verloren hatten. Als er dann aber gestorben ist, blieben seine engsten Vertrauten zurück. Doch sie sollten erst später erfahren, dass er sie nur vordergründig zurückgelassen hat: Tiefgründig hat er ihnen einen neuen Geist gegeben, den sie an die Menschen als Apostel weiterschenken durften.
Erinnern wir uns doch daran, dass wir Menschen nicht einfach nur so für andere existieren. Wir geben ihnen in jeder Begegnung etwas von uns. Überlegen wir also, was das in Zukunft sein soll. Und machen wir uns klar, dass die Definition unserer Person auch davon abhängt, was und wie viel wir geben. (Christina Lander) +++