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Die Praxis ist ab Montag, dem 28. Oktober, um 8:30 Uhr wieder geöffnet - Foto: Privat

DIPPERZ Dr. King übernimmt

So geht es in der Praxis von Dr. Hans-Ihno Peters wirklich weiter

24.10.19 - Die Patienten der Dipperzer Allgemeinarztpraxis Dr. Peters sind verärgert. Nachdem der beliebte Hausarzt Hans-Ihno Peters überraschend Ende September sein Stethoskop an den Nagel hing, herrscht in der beschaulichen Milseburgstraße Chaos.

Am Mittwochmorgen stehen viele Menschen vor verschlossenen Türen: "Gestern hing hier im Fenster noch ein Zettel, dass wir heute zwischen 9 und 11 Uhr unsere Patientenakten endlich abholen können", erklärt ein Mann im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Doch vom Praxispersonal ist an diesem Morgen niemand zu sehen. Dafür wurde offenbar in der Nacht ein neuer Schrieb an die Eingangstür gehängt. "Liebe Patienten! Der Praxisbetrieb wird am Montag wieder aufgenommen" steht auf dem weißen Zettel. Die Menschen in Dipperz sind ratlos, Wut macht sich breit. Bereits mehrfach sei man vertröstet worden und immer wieder auf andere Termine vertröstet worden. 40 Jahre lang wäre er hier Patient gewesen, meint der Mann kopfschüttelnd. "Und nun das."

Dr. King wird die Praxis bis Ende des Jahres übernehmen Fotos: Miriam Rommel

Schon mehrfach stand dieser ehemalige Patient von Dr. Peters vor verschlossenen Türen ...

"Meine Mutter ist über 80 Jahre alt und dringend auf Medikamente angewiesen", schimpft eine Frau. Mit Dr. Peters sei die gesamte Familie immer sehr zufrieden gewesen, schließlich, so sagt sie, sei er ein Arzt "der alten Schule" gewesen. "Dr. Peters war immer für uns da, hat sich Zeit genommen, auch für Hausbesuche. Er war ein sehr einfühlsamer und kompetenter Mediziner." Umso überraschter sei man nun, dass man einfach nicht an seine Unterlagen käme. "Zum Glück hat meine Mutter mittlerweile einen anderen Arzt gefunden. Trotzdem benötigt er ihre Akte, um überhaupt zu wissen, wie es gesundheitlich um sie steht." Nicht nur Untersuchungsergebnisse aus der Dipperzer Praxis lägen schließlich in der Milseburgstraße, sondern auch Krankenhausberichte und weitere Unterlagen von Fachärzten. "Ohne Einsicht in die Akte ist es schwierig, alle nötigen Arzneimittel verschrieben zu bekommen."

Gerüchte kursieren in Dipperz mittlerweile viele. Aber, wie geht es denn nun wirklich mit der Praxis weiter? OSTHESSEN|NEWS hat bei der Kassenärztlichen Vereinigung nachgefragt. "Die ärztliche Tätigkeit in der Milseburgstraße wird tatsächlich ab der kommenden Woche wieder aufgenommen. Die Vertretung für Dr. Peters wird ein Herr Dr. King aus Bayern bis zum Jahresende übernehmen." Die Patientenakten können so ab Montag abgeholt werden, auch wird wieder ein Arzt vor Ort sein. 

Update:

Dr. Peters hatte seine ärztliche Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben ...Archivfoto: Julius Böhm

Mittlerweile liegt unserer Redaktion eine offizielle Pressemitteilung vor. Hier heißt es: "Die Praxis wird von den Kollegen Dr. Cyril King und Mikula Arndt übernommen und bereits am Montag, dem 28.10.2019, wieder eröffnet. Der Standort in der Milseburgstraße 7 bleibt bestehen, auch über den 01.01.2020 hinaus." Der kurz vor seiner Facharztprüfung stehende Mikula Arndt sei den Patienten bereits bekannt, zu Dr. King heißt es: "Dr. King ist Facharzt für Allgemeinmedizin sowie Facharzt für Anästhesiologie und ein Experte in der Schmerztherapie sowie Palliativmedizin. Der ursprünglich aus Ghana stammende Dr. King absolvierte sein Medizinstudium an der Rupprecht-Karl-Universität in Heidelberg und seine Facharztausbildung am Klinikum Ludwigshafen und der Universität Mainz. Er verfügt über langjährige Praxiserfahrung, sowohl als niedergelassener Hausarzt als auch als Anästhesist sowie leitender Arzt in einer auf Intensivpflege spezialisierten Pflegeeinrichtung."

"Mein Idealbild eines Arztes ist der klassische Landarzt", erklärt Dr. King. "Er kennt seine Patienten, meist sogar über mehrere Generationen hinweg und kann eine ganz andere Beziehung zu ihnen aufbauen, was wiederum eine viel bessere Einschätzung eines Menschen und eine tiefgründige Anamnese ermöglicht." Die Patienten können sich also auch zukünftig weiterhin einer individuellen und kompetenten Beratung sowie ganzheitlichen Behandlung sicher sein, denn "einfach nur Medikamente zu verschreiben", da sind sich die beiden Mediziner einig, sei für sie nicht die Universallösung, um ihren Patienten zu helfen. (mr/pm) +++

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