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Betroffenheit in der Pfarrgemeinde St. Kilian: "Es sind auch Tränen geflossen"
12.07.22 - Seit den Durchsuchungen am Donnerstag im Pfarrhaus in Mittelkalbach wurde Pfarrer André Viertelhausen nicht mehr in der Gemeinde Kalbach gesehen. Das Bistum Fulda verkündete am Freitag, dass der Pfarrer einstweilig vom Dienst freigestellt wurde.
Andreas Pörtner, Sprecher des Pfarrgemeinderates, erklärte am Montag gegenüber OSTHESSEN|NEWS, dass man die Betroffenheit in der Pfarrgemeinde St. Kilian in Kalbach (südlicher Landkreis Fulda) deutlich spüren würde. Er selbst wisse jedoch nichts über die Hintergründe. "Ich habe am Mittwochabend noch mit Pfarrer Viertelhausen telefoniert und Pläne für die kommenden Tage geschmiedet. Am nächsten Morgen erfuhr ich aus der Presse, dass es eine Durchsuchung gegeben haben soll." Seitdem habe er ihn nicht mehr gesprochen.
"Hatten ein gutes Verhältnis"
"Wir sind alle sehr betroffen und es sind auch Tränen geflossen", so Pörtner. Dennoch wolle man genauso weiter machen, wie gehabt. "Die seelsorgerischen Themen werden aufrechterhalten." Trotz der kritischen Stimmen im Ort betont er: "Es gilt noch immer die Unschuldsvermutung. Wir hatten nie Probleme mit Pfarrer Viertelhausen, sondern ein gutes Verhältnis. Sein Engagement, seine Kraft und sein Glaubenswillen haben uns alle weitergebracht."Am vergangenen Wochenende wurde das geplante Pfarrfest zwar abgesagt, die Gottesdienste wurden aber gefeiert. Laut dem Sprecher des Pfarrgemeinderates wolle man alles Nötige tun, um das Vertrauen bei allen Familien in Kalbach zurückzugewinnen.
Die Generalanwaltschaft in Frankfurt und auch das Bistum haben bisher keine weiteren Details zum Tatvorwurf oder zur Person veröffentlicht. OSTHESSEN|NEWS bleibt an dem Thema dran. (nb) +++
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