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Bürgermeisterforum: Froß, Brandes und Schwiddessen im Vergleich
21.09.23 - Der Wahlkampf in der Gemeinde Petersberg (Landkreis Fulda) geht in die heiße Phase. Am 8. Oktober müssen sich die Bürger für einen von drei Bürgermeisterkandidaten entscheiden. Am Mittwochabend nutzen rund 400 Interessierte die Chance, sich ein Bild von den Bewerbern zu machen. Fest steht: unterschiedlicher könnten Amtsinhaber Carsten Froß (CDU), Claudia Brandes (parteiunabhängig) und Christian Schwiddessen (parteilos) nicht sein.
Die Fuldaer Zeitung hatte zum Forum in das Propsteihaus Petersberg eingeladen. Redakteur Andreas Ungermann moderierte die Veranstaltung. Nach einem Talk auf der Bühne wurde eine interaktive Fragerunde eröffnet.
Zu den Personen Der 54-jährige Carsten Froß (CDU) will es noch einmal wissen. Er ist seit dem 1. März 2018 Bürgermeister der Gemeinde, nachdem er Karl-Josef Schwiddessen abgelöst hatte, der 24 Jahre lang an der Verwaltungsspitze gestanden hatte. Froß' Amtszeit endet offiziell am 29. Februar 2024.
Claudia Brandes (parteiunabhängig) ist 32 Jahre alt. Sie wird bei ihrem Vorhaben, neue Bürgermeisterin von Petersberg zu werden, von gleich sechs im Gemeindeparlament vertretenen Parteien und Wählergruppierungen unterstützt.
Und auch der 27-jährige Christian Schwiddessen möchte Rathauschef werden. Er sitzt als Partei- und Fraktionsloser in der Petersberger Gemeindevertretung.
Bezahlbarer Wohnraum, ÖPNV und Vereinsförderung "Wie kann bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden?" oder "Wir müssen die Verkehrsanbindung im ländlichen Raum verbessern" waren zwei von vielen Themen an diesem Abend, die sowohl Froß, Brandes, als auch Schwiddessen mit ausführlichen Kommentaren erläuterten.
Dabei betonte Brandes immer wieder, dass sie mit den Bürgern im persönlichen Gespräch stehe und die Probleme vor Ort hört. "Wir brauchen nicht erst morgen neue Kita-Plätze, sondern bereits gestern." Ihrer Meinung nach dauern die Entscheidungen zu lange. "Wir müssen jetzt anfangen", appellierte sie beim Thema Verkehr. Ihr fehle derzeit die Tatkraft des Bürgermeisters.
Und auch Schwiddessen kritisierte die langen Laufzeiten. "Ich habe mir auf die Fahne geschrieben: weniger nachdenken, sondern mehr vorausschauend handeln." Dabei wirkte er am Abend selbst oft wie der Moderator der Veranstaltung. In der Mitte seiner Kontrahenten sitzend forderte er: "Ich will nicht, dass wir uns hier immer streiten." Ihm fehle in Petersberg "Einigkeit innerhalb der Gemeindevertretung".
Kann man einzig und alleine mit Geld Vereinsförderung und Jugendarbeit betreiben? Für Froß sei dies nicht der richtige Weg. "Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr sind dort, weil sie Spaß dran haben. Es bedarf eine Wertschätzung, ja. Aber einfach Geld draufzupacken? Das ist der völlig falsche Weg für dieses Ehrenamt." (nb) +++