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Wer macht das Rennen um Chefposten: Claudia Brandes oder Carsten Froß?
02.11.23 - Am Sonntagabend wird es feststehen: Wer sitzt in Zukunft auf dem Chefsessel im Petersberger Rathaus? Im ersten Wahlgang setzten sich Amtsinhaber Carsten Froß (CDU) und Bewerberin Claudia Brandes (parteiunabhängig - unterstützt) durch - nun steht am Sonntag, den 5. November die entscheidende Stichwahl an. OSTHESSEN|NEWS hat beiden Kandidaten einen identischen Fragenkatalog zugesandt. Aber lesen Sie selbst:
OSTHESSENlNEWS: Wie bereiten Sie sich auf die Stichwahl vor?
Carsten Froß: "Wir bestreiten bis zum Wahltermin unseren Wahlkampf. D.h. wir informieren auf unseren Kanälen über Aktivitäten, ich treffe Vereinsverantwortliche und weitere Bürger/-innen in Petersberg bei meinen Haustürbesuchen und kommen mit ihnen ins Gespräch. Es geht darum, die Wählerinnen und Wähler davon zu überzeugen, dass wir eine starke Gemeinde sind und wir auf einem guten Weg sind."
Claudia Brandes: "Ich habe nach dem ersten Wahlgang sowohl meinen eigenen als auch den Wahlkampf meines Mitstreiters genauestens analysiert. Die Wahlergebnisse aus der ersten Wahlrunde habe ich grafisch aufgearbeitet. Es lassen sich einige Rückschlüsse ableiten. Die wichtigste Erkenntnis ist, dass die Menschen sich eine Bürgermeisterin wünschen, die präsent und auf Augenhöhe ansprechbar ist. Ich bin deshalb weiterhin in allen Ortsteilen unterwegs und suche das direkte Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern."
Froß
OlN: Wie verläuft der Wahlkampf zurzeit? Gibt es neue Schwerpunkte oder bleiben Sie ihrem bisherigen Plan "treu"?
Brandes: "Der Wahlkampf läuft sehr gut. Ich bleibe meiner vorherigen Strategie zu 100 Prozent treu. Eine Strategieänderung würde zu Misstrauen seitens der Bevölkerung führen und Unglaubwürdigkeit hervorrufen. Politik sollte vorhersehbar sein, und das versuche ich bereits während des Wahlkampfes zu leben."
OlN: Was steht für Sie in den letzten Tagen noch an?
Froß: "Wir führen weiter Gespräche mit den Menschen vor Ort, ich besuche Veranstaltungen und bespiele die sozialen Medien mit Informationen. Haustürbesuche und Wahlkampfstände runden das Programm bis einschliesslich kommenden Samstag ab!"
Brandes: "Ich werde bis zur letzten Minute den direkten Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern suchen. Bis Freitag habe ich täglich einen Infostand in unterschiedlichen Ortsteilen. Darüber hinaus bin ich weiterhin auf Veranstaltungen präsent und klopfe an die Haustüren der Menschen."
OlN: Wie ist die Stimmung bei Ihnen, in der Familie und im Team?
Froß: "Meine Motiviation ist weiterhin hoch. Ich habe mir tageweise Urlaub vom Bürgermeisteramt genommen, um mich mit vollem Einsatz der Aufgabe Wahlkampf widmen zu können. Auch das Wahlkampfteam ist hochmotiviert. Alle Aktivitäten werden in engem Austausch abgesprochen und gemeinsam bewertet. Ohne den Rückhalt meiner Familie wäre das kaum zu bewältigen. Allerdings darf hier auch angemerkt werden, dass wir uns auch freuen, wenn der Wahltag endlich da ist."
Brandes: "Die Stimmung ist hervorragend. Ich erhalte weiterhin sehr viel Unterstützung von allen Seiten und spüre eine riesige Wechselstimmung in meinem Umfeld. Mein Team ist motiviert und voller Tatendrang. Auch meine Familie unterstützt mich vollumfänglich im Wahlkampf, mein Mann hält mir zu Hause den Rücken frei. Die positive Energie und Zuversicht sind großartig und motivierend."
OlN: Was erhoffen Sie sich, abgesehen von einem Wahlerfolg, für den Sonntag?
Froß: "Selbstverständlich steht aus meiner Sicht ein gutes Wahlergebnis für mich an vorderer Stelle. Insgesamt werbe ich von Beginn der Wahlkampfzeit für eine hohe Wahlbeteiligung. Ich halte es für sehr wichtig, dass die Wählerinnen und Wähler von ihrem Wahlrecht Gebrauch machen. Das ist die Basis unserer Demokratie. Wenn dann die Auszählung durch unsere vielen ehrenamtlichen Helfer/-innen noch reibungslos verläuft, bin ich rundum zufrieden."
Brandes
OlN: Was würden Sie den Wählerinnen und Wählern der Gemeinde Petersberg vor der Stichwahl noch sagen wollen? Wie sieht eine Zukunft mit Ihnen als Bürgermeister der Gemeinde aus?
Froß: "Ich werde weiterhin unbürokratisch Ansprechpartner für alle Bürgerinnen und Bürger, sowie unserer Ehrenamtlichen und Gewerbetreibenden sein. Das Ehrenamt ist ein Eckpfeiler unserer Gesellschaft. Es zu unterstützen, ist eines meiner Herzensanliegen. Bereits jetzt sucht unsere Vereinsförderung ihresgleichen in der Region. Sie ist eine gute Grundlage und wird fortlaufend weiterentwickelt. Wenn wir den Wohnraummangel bekämpfen wollen, müssen wir neben dem klassischen Einfamilienhaus auch der Mehrfamilienhausbebauung offener gegenüberstehen. Aber auch hier gilt: Wachstum mit Bedacht. Petersberg darf seinen ländlichen Charme nicht verlieren. Nah an der Stadt, aber genauso nah an der Natur: Das ist ein großer Pluspunkt unserer Gemeinde. Es gilt, unsere Freizeitanlagen und die Naherholungsgebiete wie den Rauschenberg, den Waidesgrund und den Haunestausee zu erhalten und weiterzuentwickeln. Auch das kulturelle Angebot ist die vergangenen Jahre ausgeweitet worden, etwa durch Veranstaltungen in unseren Büchereien, im Propsteihaus und im Propsteigarten. Grundsätzlich steht die Gemeinde hervorragend da, "dringliche" Probleme haben wir nicht. Es geht mir aber verstärkt darum, jetzt die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen. Da beschäftigen mich unter anderem die Schaffung von Wohnraum für alle Generationen, der Ausbau der Kinderbetreuung und die Frage, wie Petersberg die Energiewende mitgestalten kann."
Brandes: "Ich möchte mich gerne bei allen bedanken, die mir während des Wahlkampfes ihr Vertrauen geschenkt haben und dies weiterhin tun. Ich arbeite wirklich hart und sehr leidenschaftlich daran, um unsere Ziele für Petersberg zu erreichen. Bitte machen Sie per Briefwahl oder am 5. November im Wahllokal von Ihrem Wahlrecht Gebrauch. Entwicklung bedeutet immer auch Veränderung. Wir müssen das Gute bewahren, aber dennoch über den eigenen Tellerrand hinausblicken, um Chancen ergreifen zu können. Ich brenne für Petersberg und das Amt der Bürgermeisterin.
Als Bürgermeisterin werde ich Transparenz, innovative Ideen und engagierte Führung bieten, um die Entwicklung unserer Gemeinde voranzutreiben. Ich glaube an offene Kommunikation und transparente Beteiligungsprozesse. Die Gemeinde hat ein riesiges Potenzial, das sie leider nicht ausschöpft. Die Gemeinde geht mit mir in eine moderne Zukunft, in der sich alle Generationen wohlfühlen. Denn ich bin ein Mensch, der verbindet, eine positive Energie und Lebensfreude ausstrahlt. Und dies nicht nur in Wahlkampfzeiten." (ms/nb) +++