Osthessische Polizeifamilie trauert: Schweigeminute für Rouven Laur (29)
08.06.24 - Stille. Am Freitagmittag wurde in einer Schweigeminute an den verstorbenen Polizisten aus Mannheim gedacht, der bei einem Messerangriff ums Leben kam. Rouven Laur wurde nur 29 Jahre alt, weil er sich für andere Menschen und den Rechtsstaat einsetzte.
Die tödliche Attacke eines 25-jährigen Afghanen auf einer Kundgebung der islamkritischen Bewegung Pax Europa bewegt auch die osthessische Polizeifamilie in Fulda. Auf dem Parkplatz des Präsidiums versammelten sich um 11:34 Uhr zahlreiche Beamte und Polizeiangehörige. Zusammen drückten sie ihre Betroffenheit, Solidarität und Anteilnahme mit der Familie und den Kollegen der Polizei in Baden-Württemberg aus.
Polizeipräsident Michael Tegethoff sprach in seiner Rede von einer "unsäglichen Tat." Er sei nach wie vor fassungslos, entsetzt und zutiefst traurig. "Die Gewalt und die Respektlosigkeit haben in den vergangenen Jahren auch in Osthessen ein hohes Niveau erreicht. Unsere Kollegen werden bei ihrer Dienstausübung immer häufiger angepöbelt und angegriffen. Das macht mich wütend und bereitet mir große Sorge."
Die Polizeibeamten verdienen laut dem Fuldaer Polizeichef mehr Respekt, Anerkennung und Rückendeckung. "Denn Sie stehen täglich für die Sicherheit in Osthessen ein." Der tragische Tod von Rouven Laur in Mannheim zeige, welchen extremen Gefahren die Beamten ausgesetzt sind. "Ich habe größten Respekt vor Ihrer gefährlichen Arbeit", sprach der Präsident zu den Anwesenden, "doch offensichtlich stehen immer mehr Menschen dem Staat und auch der Polizei ablehnend gegenüber."
"Wir dürfen das nicht tolerieren" Jeder Angriff auf Polizisten sei auch ein Angriff auf den Rechtsstaat. "Und das dürfen wir nicht tolerieren." Tegethoff forderte eine schnelle, konsequente Verfolgung und Ahndung der Angriffe. "Ich begrüße die Forderung von Innenminister Dr. Roman Poseck: eine Anhebung der Mindestfreiheitsstrafe bei Angriffen auf Einsatzkräfte auf mindestens sechs Monate Freiheitsentzug."
Und er geht noch einen Schritt weiter: "Politik und Gesellschaft sollen ihre Solidarität mit unseren Einsatzkräften zeigen. Unsere Kolleginnen und Kollegen, die Bürgerinnen und Bürger schützen und helfen, müssen bestmöglich selbst geschützt werden. Dafür werde ich mich im Rahmen meiner Möglichkeiten starkmachen!" (Nina Seikel) +++