Gewerkschaft: Sehr gute Lösung für Goodyear-Beschäftigte
28.06.24 - Die Ankündigung der Schließung des Fuldaer Reifenwerks im dritten Quartal 2025 war für die 1.050 Goodyear-Beschäftigten dort im vergangenen Jahr ein Schock. Nun ist es der Kautschukgewerkschaft IGBCE gelungen, gemeinsam mit den Betriebsräten eine für die Beschäftigten sehr gute Lösung zu finden. Das geht jetzt aus einer Pressemitteilung hervor.
"Mit der Unterzeichnung des Sozialplans für den Standort Fulda am 21. Juni sind nun alle Details geregelt", heißt es. Bereits im Februar hatten die Gewerkschaft, die Betriebsräte und der Arbeitgeber sich auf die Höhe des Budgets, das für die betroffenen Standorte Fürstenwalde, Köln, Hanau und Fulda gemeinsam zur Verfügung steht, geeinigt. In Fürstenwalde soll die Reifenproduktion Ende 2027 auslaufen, in Hanau und Köln sind massive personelle Einschnitte vorgesehen. Bei der Berechnung des zu verteilenden Budgets spielt die Zahl der Beschäftigten, ihr Alter, die Dauer ihrer Betriebszugehörigkeit und die Höhe ihres Einkommens eine Rolle. Im Gegenzug hatte sich die IGBCE dazu bereit erklärt, auf einen Arbeitskampf zu verzichten.
Transfergesellschaft kommt ins Spiel "Unsere Idee war: Wir tun uns zusammen, regeln das Budget und streiken nicht", sagt Anne Weinschenk, Leiterin des IGBCE-Bezirks Mittelhessen und Betriebsbetreuerin für Goodyear "So haben wir eine extrem hohe Summe zur Verfügung, mit der wir die Beschäftigten auffangen können. Das hat es in dieser Größenordnung und mit dieser Herangehensweise in der Kautschukindustrie noch nicht gegeben."
Die Betriebsräte mussten entscheiden, wie das Geld verteilt wird. "Es wurden gute Lösungen für alle Beschäftigtengruppen gefunden. Eine Transfergesellschaft wird sich um die Qualifizierung der Beschäftigten kümmern. Zwölf Monate lang können sie sich für ein neues Beschäftigungsverhältnis weiterqualifizieren."
Bei einer Betriebsversammlung haben die IGBCE und der Betriebsrat den Beschäftigten in Fulda das Ergebnis der Verhandlungen vorgestellt. "Die meisten Kolleginnen und Kollegen waren sehr zufrieden und erleichtert, weil sie nun wissen, wie es für sie weitergeht", sagt Anne Weinschenk. Entscheidend für den Erfolg der Verhandlungen sei es gewesen, dass sich die drei Standorte zusammengetan haben. "Die Solidarität hat sich gelohnt. Gemeinsam haben wir für jeden mehr erreicht, als wenn wir einzeln verhandelt hätten." (nia/pm) +++