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FULDA "Ein Schlag ins Gesicht für die Region"

Goodyear: Hunderte Mitarbeiter protestieren vor dem Werk

04.07.23 - "Das ist ein Schlag ins Gesicht für die Region Fulda" - die Rede ist vom abrupten Stellenabbau bei der Gummi (Goodyear). 560 Mitarbeiter will das Unternehmen kündigen. Grund sei die Krise auf dem Automarkt. Am Montag zeigte sich eine Welle der Solidarität. 

560 Mitarbeiter will das Unternehmen kündigen. Am Montag zeigte sich eine Welle der ...Fotos: Nina Bastian

"Wir rechnen mit 1.000 Menschen, die hier vor dem Haupteingang zu einem Protest zusammenkommen", sagte Anne Weinschenk, Leiterin des IGBCE-Bezirks Mittelhessen, im OSTHESSEN|NEWS-Interview. "Goodyear will in Fulda mehr als die Hälfte der Arbeitsplätze abbauen. Wir rufen zum Protest dagegen auf."

"Das ist ein Desaster"

Neben Mitarbeitern aus Fulda und anderen Standorten sind auch Vertreter der Politik angereist. Die Kernaussage: "Jetzt gut ausgebildete Mitarbeiter zu entlassen, ist ein Fehler, der dem Standort schadet." Neben dem Fuldaer Landrat Bernd Woide sprachen auch Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld, Landtagsabgeordnete Silvia Brünnel (Grüne) und Landtagsabgeordnete Sabine Waschke (SPD) zu den Anwesenden. 

Anne Weinschenk, Leiterin des IGBCE-Bezirks Mittelhessen

Betriebsrätin Ines Sauer

Landrat Bernd Woide

Für Brünnel sei es ein Desaster. "Wir brauchen den Dialog mit der Geschäftsleitung." Ähnlich sieht das Waschke. "Wir werden diesen Stellenabbau alle zu spüren kommen. Nicht nur die Familien der Arbeiter, sondern auch der Bäcker um die Ecke." Wingenfeld und Woide wollen als Stadt und Landkreis Fulda Perspektiven und Unterstützungen geben. "Seit über 100 Jahren wird hier produziert. Fulda Reifen hat sich weltweit einen Ruf erarbeitet - ein Stolz der Stadt Fulda."

In drei Wellen wolle man die insgesamt 560 Kündigen durchführen. "Das sind dann fast 1.000 Beschäftigte, die innerhalb von fünf Jahren am Standort Fulda ihren Job verlieren", erläutert Betriebsrätin Ines Sauer. "Wir haben daran geglaubt und darauf gebaut, dass das Werk zukunftsfähig ist." Zwei Monate vor der Verkündung habe man sich laut Sauer noch nichts anmerken lassen. "Bei der Betriebsversammlung hieß es noch, es sei alles super." Danach kam der herbe Schlag.

Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld

Silvia Brünnel (Grüne)

Sabine Waschke (SPD)

Man wolle jetzt alles dafür tun, die geplante Maßnahme noch zu verhindern oder abzumildern. 

Bereits 2019 hatte Goodyear in Fulda Arbeitsplätze gestrichen. "Jetzt reicht es!", sagt Anne Weinschenk. "Der Betrieb braucht keinen weiteren Arbeitsplatzabbau, sondern Investitionen. Der Arbeitgeber muss sich darauf einstellen, dass wir mit allem kämpfen werden, was wir zur Verfügung haben. Um jeden einzelnen Arbeitsplatz."

Für die Beschäftigten und ihre Familien sind die Pläne eine Katastrophe. Viele von ihnen arbeiten schon seit Jahrzehnten im Unternehmen und sind auf den Lohn angewiesen. (nb) +++ 

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Thomas Hering (MdL)

Andreas Goerke

FZ-Redakteur Marcus Lotz (r)


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