


Respekt für diese Männer: Schweißtreibender Job als Straßenbaufertiger
02.07.25 - Wer das nächste Mal über eine Umleitungsstrecke flucht, wem die Bauarbeiten nicht schnell genug gehen, sollte mal selbst auf die Baustelle kommen und sich ausprobieren: Was die Männer gerade bei den Asphaltarbeiten leisten, verdient Respekt. Sie sind ein Beispiel für die Leistungsfähigkeit unserer Gesellschaft, stellvertretend bei dieser Hitze.
Auf der Landesstraße L3170 bei Großentaft (Eiterfeld, Landkreis Fulda) sind gerade die Männer der Tief- und Straßenbaufirma Stutz aus Kemmerode (Kirchheim, Landkreis Hersfeld-Rotenburg) mit dem Einbau des Asphalts beschäftigt. Sie wenden dabei eine besonders effiziente Methode an.
Zwei Straßenschichten werden in einem Arbeitsgang in der sogenannten Kompaktbauweise eingebaut. Durch diese Methode sei eine höhere Qualität und Langlebigkeit der Straße möglich, da sich die Schichten miteinander verzahnen und keine Bindemittelschicht notwendig sind, erklären Projektleiter Felix Lang und sein Kollege Adrian Jost von Hessen Mobil bei einem Pressetermin vor Ort.
Verkürzung der Bauzeit
Bei dem Vorgehen werden die beiden Asphaltschichten nicht wie gewöhnlich in zwei Arbeitsschritten, sondern in einem Arbeitsschritt gleichzeitig eingebaut, was die Bauzeit verkürzt. Darüber hinaus werden Arbeiten an den Entwässerungseinrichtungen sowie im Bankettbereich vorgenommen. Im Bereich Großentaft führt die Marktgemeinde Eiterfeld zudem Arbeiten an den Wasserleitungen aus und verlegt Leerrohre für Glasfaseranschlüsse.Auf einer Gesamtlänge von etwa 3,5 Kilometern wird nicht nur der vorhandene Asphalt der Fahrbahn abgefräst und erneuert, sondern die Strecke in Teilbereichen ausgebaut und dabei durch Beseitigung der vorhandenen Kuppen und Wannen die Sichtweiten und damit die Verkehrssicherheit verbessert. Eine weitere Besonderheit dieser Baumaßnahme ist auch die Tatsache, dass diese als Pilotprojekt "Emissionsarme Baustelle" durchgeführt wird, durch das insbesondere Staub und Lärm reduziert werden.
Wasser, Pausen und Arbeitszeiten anpassen
Während die beiden Pressevertreter für vergleichsweise wenige Minuten den Arbeitern schwitzend über die Schultern schauen, heißt es für das Team trotz der Hitze kühlen Kopf zu bewahren und mit voller Konzentration die Arbeiten zu meistern. "Wichtig ist, dass die Kollegen viel Wasser trinken können, Pausen einlegen, sich melden, wenn sie an der Belastungsgrenze sind, sie sich in klimatisierten Fahrzeugen erholen können und wir, wenn möglich, die Arbeitszeiten anpassen", sagt Geschäftsführer Björn Stutz von der ausführenden Firma vor Ort. Wo es geht, beginnen die Jungs bereits morgens um fünf Uhr.Dies ist aber auch wegen der Abstimmung mit den Zulieferern und Lenkzeiten für die Materialanlieferung nicht immer möglich. Gerade bei dieser Baustellung ist die enge Abstimmung mit den Mischwerken wichtig. Der Bauprozess erfordert zwei Lieferwerke für Asphalt und logistisch abgestimmte Materiallieferung für beide Schichten. Die Koordination umfasst auch Herausforderungen wie Lieferzeitpunkte und technische Vorbereitung der Maschinen. Die Lastwagen liefern das Material an den Beschicker. Dem schließen sich der Fertiger für die Asphaltbinderschicht und der Fertiger für die Asphaltdeckschicht an.
Wenn Sie jetzt über 37, 38 Grad stöhnen: Für die Männer an den Fertigern ist es ungleich heißer. Die gemessene Einbautemperaturen des Materials liegen bei 140 Grad, hinter der Bohle etwa 130–140 Grad, später kühlt es schnell auf 80 Grad ab. Üblicherweise liegen die Einbautemperaturen bei herkömmlichem Asphalt 30 bis 40 Grad höher. So ein paar Kilometer Umweg wegen einer Straßensperrung im kühlen Auto fühlen sich sicher ganz anders an. (Hans-Hubertus Braune) +++
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