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  Die Gesundheitsregion

       Osthessen im Jahr 2030

Jeder siebte Angestellte in Osthessen arbeitet im Gesundheitswesen. „Das sind mehr Menschen als beispielsweise in der Automobilindustrie“, sagt der Fuldaer Neurochirurg und Inhaber der Fachklinik Neuro Spine Center GmbH. Laut ihm wird sich diese Zahl bis ins Jahr 2030 deutlich erhöhen. „Die Menschen werden älter. Der Anspruch auf medizinische Versorgung nimmt zu.“ Schon jetzt läge die Lebenserwartung bei den heute geborenen Menschen in Deutschland im Durchschnitt bei 90 oder sogar 95 Jahren. Jeder zweite wird die 100-Jahres-Grenze erreichen. Zum Vergleich: Vor rund 30 Jahren seien es noch im Durchschnitt 71 Jahre gewesen.

 

Doch nicht nur das: Im Jahr 2030, davon geht Al-Hami aus, werde es noch viel mehr medizinische Möglichkeiten geben. „Die medizinische Entwicklung wird nicht stehenbleiben.“ Auf die Krankenhäuser in Osthessen bezogen sieht Al-Hami jedoch eine andere Entwicklung: „Ich persönlich rechne damit, dass es bis zum Jahr 2030 ein Zehntel weniger Krankenhäuser in Deutschland geben wird, als es jetzt der Fall ist.“

 

Osthessen unterscheide sich jedoch insofern von anderen Regionen, dass die stationäre Versorgung nicht übersättigt sei. „Wenn man beispielsweise ins Rhein-Main-Gebiet schaut, gibt es dort im Radius von 50 Kilometern sicherlich mehr als hundert Kliniken. Hier in Osthessen sind es unter fünfzehn. Wir haben also nicht dieses massive Überangebot.“

 

Das Klinikum Fulda sei daher als einziger Maximalversorger in Osthessen ganz bestimmt eines der Krankenhäuser mit Zukunft. „Was sich jedoch verändern wird, sind die unterschiedlichen Versorgungsmöglichkeiten.“ Ein massiver Einbruch werde jedoch ausbleiben. „Es ist vorgesehen, dass die Vielfalt der Versorgung notwendig ist. Allein schon, um Wettbewerb zu haben.“ Dieser sei vor allem deswegen wichtig, weil er der Qualitätssicherheit diene. „Sollte es in einem bestimmten Umkreis nur ein Krankenhaus geben, dann hätten die Patienten keine Alternative und müssten nehmen, was da ist. Die Betreiber der Klinik müssten sich nicht anstrengen, weil die Patienten sowieso zu ihnen kommen.“

 

Die Vielfalt, die es auch heute schon gibt, habe bereits in der Vergangenheit dafür gesorgt, dass Krankenhäuser sich um eine ausgezeichnete Qualität und die optimalste Versorgung ihrer Patienten bemühen müssten. Heißt: Vielfalt ja, aber Überangebot nein. „Aus meiner Sicht wird es sich in der Region so entwickeln, dass sich bestimmte Häuser auf ein Fachgebiet spezialisieren und andere wieder auf ein anderes.“ Die Ansätze dafür gebe es bereits. „Eine Klinik der Maximalversorgung sollte jedoch nach wie vor einen Großteil der insgesamt über 30 medizinischen Fachgebiete abdecken.“ Was das Klinikum angeht, sieht Al-Hami da bis dato noch Lücken: „Zum Beispiel, was die Augenheilkunde angeht.

 

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